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Wer wird Neuer-Ersatz? Alle Kandidaten im Check! Mit Ulreich, Nübel, Navas, Livakovic & Co.

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Wer wird Neuer-Ersatz? Alle Kandidaten im Check! Mit Ulreich, Nübel, Navas, Livakovic & Co.

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Bayerns knifflige Torwartsituation

Der FC Bayern macht sich nach dem Saison-Aus von Manuel Neuer Gedanken. Oliver Kahn und Co. wollen aber nichts überstürzen. Die Neuer-Ersatz-Kandidaten im SPORT1-Check.
Manuel Neuer fehlt dem FC Bayern München die restliche Saison. Einige Optionen kommen jetzt auf, wie die Lücke geschlossen werden soll.
Ljubo Herceg, Kerry Hau
Der FC Bayern macht sich nach dem Saison-Aus von Manuel Neuer Gedanken. Oliver Kahn und Co. wollen aber nichts überstürzen. Die Neuer-Ersatz-Kandidaten im SPORT1-Check.

Es war die Schock-Nachricht des vergangenen Samstags! Bayern-Kapitän Manuel Neuer brach sich bei einem Ski-Unfall den Unterschenkel und fällt für den Rest der Saison aus.

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Die Verletzung ruft nun viele Fragen hervor: Wer wird den deutschen Nationalspieler im Tor des Rekordmeisters ersetzen? Sind die Titel-Träume - vor allem in der Champions League - für Bayern jetzt dahin? Wird Neuer seine Karriere gar beenden? (NEWS: Neuer-Schock! Im Urlaub schwer verletzt)

Laut SPORT1-Informationen hat der 36-Jährige trotz des Rückschlags aber noch lange nicht genug - nicht in München und auch nicht im DFB-Team. (NEWS: So geht es mit Neuer nun weiter)

Dennoch schauen sich die Bayern aktuell auf dem Transfermarkt und im eigenen Verein nach Nachfolgern um.

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SPORT1 nimmt die gehandelten Kandidaten unter die Lupe und schätzt deren Chancen ein, Neuer-Ersatz zu werden.

Sven Ulreich (34 Jahre alt, FC Bayern, Vertrag bis 2024)

Bereits seit 2015 ist Sven Ulreich der sichere Backup, auf den sich Bayern verlassen kann, wenn Neuer verletzt ausfällt. Lediglich in der Saison 2020/21 stand er beim HSV zwischen den Pfosten. (NEWS: Der Keeper mit nur einem Fehler)

Welchen Stellenwert der gebürtige Schorndorfer beim Rekordmeister hat, wurde klar, als er nach seinem HSV-Abenteuer wieder mit offenen Armen an der Säbener Straße empfangen wurde und als jüngst sein Vertrag bis 2024 verlängert wurde.

„Er war und ist immer ein Rückhalt, wenn er gebraucht wird, auch in der Kabine“, unterstrich Sportvorstand Hasan Salihamidzic Ulreichs Standing im Verein. In der laufenden Saison vertrat der 34-Jährige Stammkeeper Neuer bislang in acht Pflichtspielen.

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„Natürlich werden wir uns in aller Ruhe Gedanken machen“, sagte Vorstandschef Oliver Kahn dem kicker und betonte das große Vertrauen in Neuers Stellvertreter Ulreich. (NEWS: Das große Bayern-Dilemma)

SPORT1-Einschätzung: Sollte kein Top-Torwart verpflichtet werden, ist Ulreich bis Neuers Rückkehr im Bayern-Tor gesetzt. In acht Pflichtspielen stand fünf Mal die Null. Mehr als ordentlich, doch kann er auch den Münchner ein Spiel retten oder gewinnen wie Neuer, insbesondere in der Champions League?

Alexander Nübel ( 26, FC Bayern – ausgeliehen an Monaco, Vertrag bis 2025)

Die Münchner Verantwortlichen denken deshalb auch über eine vorzeitige Rückkehr von Alexander Nübel, der noch bis zum Sommer an die AS Monaco ausgeliehen ist, durchaus nach. (NEWS: Kehrt Nübel zu Bayern zurück?)

Nübel-Berater Stefan Backs reagierte bei SPORT1 auf die aufkommenden Gerüchte: „Ich habe bisher von Bayern-Seite nichts gehört. Aber ich wünsche Manuel Neuer gute Besserung und schnelle Genesung.“

Dass es von der Säbener Straße auch zwei Tage nach dem Neuer-Schock noch keine Anfrage gab, hält Nübels Berater jedoch für normal. „Das ist keine leichte Situation für den Verein, sie müssen völlig neu denken. Dafür braucht man Ruhe, und das wird auch der Grund sein, warum sich noch niemand gemeldet hat“, erklärte Backs der dpa.

Er betonte: „Grundsätzlich hat Alex bei Bayern einen Vertrag unterschrieben, um irgendwann dort zu spielen. Dafür müssen aber Voraussetzungen erfüllt sein. Deshalb müsste man vor einem solchen Schritt erst mit den Verantwortlichen besprechen, wie sie sich das vorstellen.“ Klar sei in jedem Fall, dass Nübel dafür „maximale Rückendeckung“ bräuchte.

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SPORT1-Einschätzung: Das Verhältnis zu Münchens Torwarttrainer Toni Tapalovic ist laut kicker kaum existent. Nübel fühlte sich deshalb schon in der Vergangenheit von ihm „arg missachtet“. Mit Julian Nagelsmann gab es zudem noch keine Gespräche.

Des Weiteren müssten sich die Bayern für eine vorzeitige Rückholaktion ohnehin erst einmal mit den Monegassen einigen, was mitten in der Saison kein Selbstläufer sein dürfte.

Erstens kämpft AS selbst ums internationale Geschäft, zweitens ist der Klub noch in drei Wettbewerben vertreten und drittens müsste, sofern der FCB eine „ordentliche Ablöse“ überweist, erst einmal ein Nübel-Ersatz verpflichtet werden.

Keylor Navas ( 35, Paris Saint-Germain, Vertrag bis 2024)

Der Nationaltorhüter von Costa Rica stellte bei der WM 2022 seine unbestrittene Klasse erneut zur Schau, obwohl Keylor Navas bei PSG in der laufenden Saison noch nicht einmal im Kasten gestanden hatte.

Der 35-Jährige gilt zwar in Experten-Kreisen als besserer und kompletterer Keeper als der italienische Nationaltorwart Gianluigi Donnarumma, der von PSG-Coach Christophe Galtier als klare Nummer eins ausgerufen wurde, dennoch kam Navas bis zur WM-Pause nicht zum Zug.

Das wird sich aller Voraussicht auch bis zum kommenden Sommer nicht ändern. Dennoch kommt die Frage auf, ob der Scheich-Klub Navas ausgerechnet zum direkten Konkurrenten um den Henkelpott ziehen lassen wird. Denn im Achtelfinale der Königsklasse trifft PSG auf den FC Bayern.

SPORT1-Einschätzung: Während Monaco keinen adäquaten Ersatz für Nübel im Kader hat, muss Paris einerseits keine Nummer eins ersetzen, andererseits stehen mit Sergio Rico (29), Alex Letellier (32) und Lucas Lavallée (19) noch drei weitere Backup-Torhüter im Kader von PSG. Ein Navas-Deal scheint im Bereich des Machbaren zu sein.

Dominik Livakovic (27, Dinamo Zagreb, Vertrag bis 2024

Diverse Medien bringen Kroatiens WM-Held Dominik Livakovic beim FCB ins Gespräch. Sky berichtete am Montagabend bereits von ersten Gesprächen zwischen Bayern und den Beratern des 27-Jährigen. Die „Krake von Zadar“ verhalf den Vatreni mit zahlreichen Glanzparaden und als Elfer-Killer zum dritten Halbfinaleinzug der WM-Geschichte.

Nach seinen großartigen Darbietungen gegen Brasilien wählte Ivica Olic deshalb nicht zu Unrecht große Worte: „Wir haben einen Weltklassetorwart“, so der Co-Trainer über Livakovic, der die Hoffnung Kroatiens auf den ersten WM-Titel am Leben hielt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Auch Luka Modric schwärmte: „Livakovic war im Elfmeterschießen und während des gesamten Spiels überragend, er hat alles gerettet und gezeigt, was für ein großartiger Torhüter er ist.“

SPORT1-Einschätzung: Sein Stammverein Dinamo Zagreb ist durchaus offen, den 27-Jährigen abzugeben, ist aus Kroatien zu hören. Allerdings nicht als Transfer-Schnäppchen! Die Münchner müssten offenbar mindestens 20 Millionen Euro für den kroatischen WM-Helden auf den Tisch legen.

Etwas zu viel für einen Backup-Keeper. Und fraglich wäre auch, ob Livakovic sich mit der Rolle als Nummer zwei anfreunden könnte, sobald Neuer wieder fit wäre und zurückkehrt. Dieser Transfer bedürfte viel Überzeugungsarbeit und Verhandlungsgeschick der Bayern.

Yann Sommer (33, Borussia Mönchengladbach, Vertrag bis 2023)

Bayerns Torwart-Problem könnte laut dem Online-Portal GladbachLIVE auch Yann Sommer lösen. Der Stammtorwart steht bei Borussia Mönchengladbach nur noch bis zum kommenden Sommer unter Vertrag und wollte bisher seinen auslaufenden Vertrag (noch) nicht verlängern.

Sportdirektor Roland Virkus erklärte deshalb Anfang des Monats: „Yann weiß, dass er ein ganz wichtiger Baustein unserer Führungsstruktur ist. Aber du hast auch persönliche Ziele: Vielleicht willst du doch noch mal bei einem anderen Klub spielen, vielleicht willst du noch mal eine Meisterschaft holen.“

Allerdings sagte der Eberl-Nachfolger unlängst auch, dass Sommer kein Verkaufskandidat im Winter sei. „Aus unserer Sicht ist ein Transfer von Yann im Winter überhaupt kein Thema“, erklärte Virkus in der Bild.

Ob sich bei einem lukrativen Bayern-Angebot an der Einstellung des Borussen-Managers etwas ändern würde, ist ungewiss.

Der Schweizer Nationaltorwart gehört seit Jahren zu den besten Keepern der Bundesliga und trieb den FCB immer wieder zur Weißglut, wie beim letzten Gastspiel in der bayerischen Landeshauptstadt, als der 33-Jährige einen neuen Paraden-Rekord aufgestellt hatte. Zudem kratzte er 2019 einen Ball mit dem Finger von der Linie und wurde zum Bayern-Schreck.

SPORT1-Einschätzung: Gegen einen Wechsel des Schweizers spricht, dass die Fohlen ihren Führungsspieler nur sehr ungern abgeben würden, um ihre Saisonziele nicht zu gefährden. Am Niederrhein halten sie zwar sehr viel von Torwart-Talent Jan Olschowsky (21), der Sommer beerben soll - doch frühestens in der kommenden Saison.

Stefan Ortega (30, Manchester City, Vertrag bis 2025)

Ginge es nach Ex-Nationaltorhüter Eike Immel, sollte der Rekordmeister „jetzt einen Torwart verpflichten - trotz Bayerns Nummer zwei, Sven Ulreich.“ Um die Champions League zu gewinnen, bräuchte es ein anderes Kaliber als den 34-jährigen Ersatzkeeper, betonte der Europameister von 1980 im Interview mit t-online.

Während Namen wie Livakovic, Nübel und Co. seit Tagen um die Säbener Straße kursieren, wirft Immel einen neuen Namen ins Rennen: Stefan Ortega.

Eine Leihe des 30-Jährigen von Manchester City wäre für den Ex-VfB-Star „die absolut beste Lösung“. Der frühere Schlussmann von Arminia Bielefeld sitzt bei den Citizens für viel Geld fast ausschließlich auf der Bank.

Nach Immels Vorstellungen sollte der Rekordmeister den Kontakt zu Pep Guardiola suchen und wegen einer Leihe fragen.

SPORT1-Einschätzung: An Ortega waren die Münchner bereits die vergangenen Jahre dran, als er noch im Arminia-Kasten stand und vor allem mit einer starken Spieleröffnung glänzte. Zudem kennt der Ex-Löwe München bestens aus seiner Zeit bei 1860.

Nichtsdestotrotz ist es fraglich, ob ManCity die Bayern, einen ihrer Hauptkonkurrenten in der Königsklasse, wirklich stärken wollen und ob Ortega nach nur wenigen Monaten die Insel wieder verlassen will, obgleich er in Manchester doch eine Einsatzgarantie hat.

Gregor Kobel (25, Borussia Dortmund, Vertrag bis 2026)

Anfang Oktober brachte Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus bereits Dortmunds Torhüter Gregor Kobel bei den Bayern ins Gespräch.

„Irgendwann mal, ja“, sagte Matthäus bei Sky und hatte nur Lob für den 24-jährigen Schweizer übrig. „Wenn du diese Sicherheit hinten drin hast, die Kobel der Mannschaft gibt und ausstrahlt, dann ist er einer der besten Torhüter der Bundesliga“, lobte er.

Auch Ex-Bayern-Star Holger Badstuber stimmte Matthäus zu: „Er hat eine super Entwicklung genommen, ist klar und versteht das Spiel. Wenn du einen hinter dir hast, der etwas ausstrahlt, von dem du weißt, er ist parat, ist es einfach gut. Gregor hat die Fähigkeiten.“ (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

Doch Kobel steht bei Borussia Dortmund noch bis 2026 unter Vertrag und die Schwarz-Gelben werden ihren starken Rückhalt (vorerst) bestimmt nicht zum Erzrivalen ziehen lassen.

SPORT1-Einschätzung: Außerdem erklärte Kobel während der WM in Katar bei SPORT1 auf das Bayern-Gerücht angesprochen: „Das ist für mich auch nicht von Interesse. Ich spiele für Dortmund und wir haben einiges vor mit dem BVB. Das ist alles, was mich interessiert.“ Und zweitens wäre ein Transfer sehr kostspielig, da sein Marktwert jetzt schon bei 25 Millionen Euro liegt.

Kahn sieht Nübel „als erste Option“

FAZIT: Die Bayern werden sich bei allen gehandelten Neuer-Nachfolge-Kandidaten beachtlich strecken müssen, denn keiner der Vereine wird einfach so klein beigeben. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Verhandlungsgeschick zum einen, Überzeugungsarbeit zum anderen werden Salihamidzic und Co. ordentlich ins Schwitzen bringen, sofern sie den Champions-League-Titel nicht vorzeitig abschreiben wollen.

Deshalb sieht auch Bayern-Vorstandschef Kahn Leihspieler Alexander Nübel „als erste Option“ an. Doch es gilt, einige hohe Hürden in Monaco zu überwinden - oder doch einen anderen Keeper an die Isar zu locken.

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