Lange Zeit ist er der Schweizer Urs Meier selbst als Top-Schiedsrichter im Einsatz gewesen. Nun hat er umfassende Reformen und professionellere Abläufe bei den Bundesliga-Referees gefordert.
Kuriose Vorschläge von Ex-Schiri
Im Interview mit dem kicker sagte Meier zu den Schiedsrichter-Leistungen in der Bundesliga: „Man merkt, dass zum Teil Fußballverständnis fehlt.“ Dieses Verständnis sei aber nötig, um knifflige Entscheidungen wie beim Handspiel zu treffen.
Gleichzeitig machte Meier mehrere Vorschläge, wie dieses Manko behoben werden soll. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Schiedsrichter sollen regelmäßig auf den Trainingsplatz
So forderte er etwa ein wöchentliches Treffen der deutschen Schiedsrichter nach einem Bundesliga-Wochenende. „Am Montag sollten sich alle Schiedsrichter und VAR in Frankfurt am DFB-Campus treffen und den Spieltag aufarbeiten. Sie müssen sich die relevanten Szenen anschauen, diskutieren und erkennen, in welchen Bereichen sie sich annähern müssen in den Auslegungen.“
Ging es nach dem 63-Jährigen, sollten die Unparteiischen auch öfters selbst auf dem Spielfeld aktiv werden. „Am Dienstag geht es um Praxistraining auf dem Platz, sowohl für die Rolle als Schiri als auch die als Spieler, um ein besseres Verständnis für Bewegungen zu erreichen“, erklärte Meier. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
„Lass die Schiedsrichter Kopfbälle machen oder grätschen. Das wird gefilmt und hinterher zeigst du ihnen, was ihre Arme und Hände bei diesen Aktionen machen. Wenn man sich selbst sieht und spürt, hat man ein größeres Verständnis für Spieler“, forderte der 42-malige Champions-League-Referee.
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„Schiedsrichter müssten das 19. Team sein“
Auch Ex-Profis könnten laut Meier bei der Diskussion von komplizierten Entscheidungen eine Hilfe sein. Zudem forderte der ehemalige Top-Schiedsrichter ein wöchentliches Fitness- und Ausdauertraining, um die Schiedsrichter professioneller vorzubereiten.
„Die Strukturen müssten professioneller werden und die Schiedsrichter das 19. Team sein, mit allem, was dazugehört: Trainer, Co-Trainer, Physiotherapeuten, Psychologen, Training, Analysen - nicht nur in den zwei Trainingslagern pro Jahr“, betonte Meier.