Der ehemalige Hertha-Sportdirektor Michael Preetz hat Jürgen Klinsmann für dessen jähen Abschied als Trainer der Alten Dame verurteilt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Preetz klagt Klinsmann an
„Der sportliche Erfolg war so leidlich, der Griff nach der Macht im Verein war relativ ausgeprägt, die wollte ihm aber keiner geben. Das mündete dann in einer der unverantwortlichsten Aktionen, die die Bundesliga wahrscheinlich je erlebt hat, indem er nämlich einfach seine Tasche gepackt hat und vom Hof geritten ist“, sagte der 55-Jährige im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Klinsmann haben in einer Situation gehandelt, „wo er alle Verantwortung getragen hat für die Mannschaft“. Wenn in einem Verein über „so viel Geld“ gesprochen und entschieden werde, „dann muss eine stabile Kommunikation möglich sein“, erklärte Preetz weiter. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Klinsmann als Interimscoach bei Hertha BSC
Klinsmann war im November 2019 durch Investor Lars Windhorst in den Aufsichtsrat bei Hertha BSC berufen worden. Wenig später ernannte Preetz ihn zum Interims-Cheftrainer bei der Alten Dame. Diese Position sollte Klinsmann bis zum Saisonende ausführen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Im Februar 2020 kündigte der 58-Jährige über Facebook seinen sofortigen Rücktritt an. Klinsmann begründete diesen Schritt, der für reichlich Unmut sorgte, mit mangelndem Vertrauen in seine Person. Der frühere Bayern-Coach kehrte auch nicht in den Aufsichtsrat zurück.
In der Folge gelangten Tagebücher an die Öffentlichkeit, die Klinsmann während seiner Zeit in Berlin geschrieben hatte. Darin kritisiert der ehemalige Stürmer diverse Spieler sowie die ganze Vereinsführung.
„Die Tagebücher hat er wohl die ganze Zeit schon vorher geschrieben, auch ohne unsere Kenntnis“, erklärte Preetz im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Preetz hat keinen Kontakt mehr zu Klinsmann
Mit Klinsmann habe er seitdem keinen Kontakt mehr, erklärte Preetz, der im Januar 2021 bei der Hertha entlassen worden war.
Rückblickend auf seine Hertha-Zeit sagte Preetz: „Mir wurde immer vorgeworfen, ich sei der Bremser. Ich habe aber jahrelang unter schwierigsten Bedingungen versucht, einen guten Job zu machen. So hat sich der Klub etabliert, kam auch nie mehr in Kontakt mit den Abstiegsrängen. Das ist in so einer Stadt wie Berlin aber natürlich nie genug.“
Zur Zusammenarbeit der Hertha mit Windhorst sagte Preetz: „Die Aktualität ist so, dass die Zusammenarbeit mit Windhorst eh nur noch auf dem Papier steht und darauf wartet, dass sie beendet wird.“