Max Kruse sorgt immer wieder für Schlagzeilen, auf und neben dem Platz, freiwillig oder unfreiwillig.
Ex-Kollege packt über Kruse aus
Denn seitdem Trainer Niko Kovac den ehemaligen deutschen Nationalspieler Anfang September aussortiert hat, ist Kruse rund um Wolfsburg und in Fußball-Deutschland trotzdem immer wieder Thema.
Vor kurzem erst stichelte Wölfe-Kapitän Maximilian Arnold gegen den 34-Jährigen und sagte im Kicker-Podcast FE:male view on football: „Ich fahre sehr gerne zur Arbeit. Ich bin nicht so wie Max Kruse nur so dreieinhalb Stunden, sondern ein bisschen länger hier, mache gerne was für mich und meinen Körper.“
Das ließ Kruse aber nicht auf sich sitzen und erwiderte nur: „Wir wissen ja, woran es liegt. Nämlich: Der, der weniger Talent hat, muss halt mehr trainieren.“
Bei ran sprang Martin Stranzl, ein Ex-Kollege aus Gladbacher Zeiten, Kruse zur Seite und verteidigte ihn vehement. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Gladbacher Mannschaft zu Kruse: „Max, hör auf mit der Scheiße!“
„Diese Scharmützel bei Social Media sind eine Unart. Für die Fans ist das nett anzusehen und für die Medien ist das ein gefundenes Fressen. Im Endeffekt wäre es aber besser, man klärt solche Dinge untereinander und direkt“, sagte Stranzl.
Gleichzeitig meinte er: „Jeder weiß, wie Max Kruse ist. Man muss als Mannschaftskollege damit klarkommen und kann das auch für sich nutzen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass genau solche verrückten Typen den Ausschlag geben können. Das ist eine Gabe von ihm.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Zudem erklärte der Österreicher, dass „wir in Gladbach damit sehr gut umgehen konnten. Wir wussten das einzuschätzen und daher war es nie ein Problem oder Thema“ - und packte dann eine ebenso interessante wie bemerkenswerte Anekdote über Kruse aus.
„Als er (Kruse, Anm. d. Red.) in die Nationalmannschaft kam, hat er Zusatzschichten eingelegt, weil es hieß, er müsse seinen Body mehr formen. Da hat er extrem viel Gas gegeben, er hat sich reingekniet. Nur: Was war der Benefit für uns? Er war schlecht! Er hat acht oder neun Spiele nicht getroffen“, berichtete Stranzl und lieferte auch gleich die überraschende Antwort der Fohlenelf.
„Wir als Mannschaft sind dann zu ihm und haben gesagt: ‚Max, hör auf mit der Scheiße!‘ Auf einmal hat er wieder getroffen. Da frage ich mich: Was ist wichtiger? Er ist, wie er ist. Man sollte nicht versuchen, ihn zu verändern“, forderte Stranzl.
Kruse trinkt keinen Alkohol und hat einen Nutella-Tick
Kruse polarisiere zwar sehr, das müsse allerdings nicht negativ sein. „Er trinkt keinen Tropfen Alkohol, seine einzige Sucht oder Leidenschaft ist dieser Nutella-Tick. Es ist schade, wie seine Karriere aktuell verläuft. Das mit seinem YouTube-Kanal ist mir jetzt auch ein bisschen zu viel. Da würde ich als alter Haudegen vermutlich schon mit ihm reden, dass er das reduziert“, meinte Stranzl.
Viel wichtiger sei aber, dass Kruse „kein Querulant oder böser Geist“ sei, betonte der 42-Jährige und sieht einem möglichen Bundesliga-Comeback des Noch-Wolfsburgers positiv entgegen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Warum nicht? Wir wissen, welche Qualitäten er hat. Er trägt sein Herz auf seiner Zunge und sagt keine so schlimmen Dinge. Er bringt Würze ins Spiel. Das wollen wir alle und eine gewisse Reibung braucht man in der Mannschaft. Deswegen denke ich schon, dass er der einen oder anderen Mannschaft helfen kann“, sagte Stranzl.
Kruse steht bei den Wölfen noch bis Ende Juni 2023 unter Vertrag, wird den VfL aber wohl im Winter-Transferfenster verlassen. Zuletzt war dabei immer wieder über einen Wechsel in die USA spekuliert worden.