Das hatten sich Edin Terzic und der BVB ganz anders vorgestellt!
Was kann Terzic für die BVB-Krise?
„Wir starten nach der Pause nicht bei null, sondern bei Minus“, hatte der Trainer nach der bitteren 2:4-Pleite in Gladbach zu SPORT1 gesagt. Die ernüchternde Bilanz nach 15 Ligaspielen: Platz sechs, ein Torverhältnis von 25:21 (+4) und schon sechs Niederlagen auf dem Konto.
Die Dortmunder stehen aktuell sogar schlechter da als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison unter Marco Rose. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
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Die anfängliche Euphorie nach dem Trainerwechsel ist verpufft. Mit einem schlechten letzten Eindruck gehen die Schwarzgelben nun in die lange WM-Pause. „Es ist sehr enttäuschend“, wurde Terzic deutlich. „Wir rennen den Ansprüchen hinterher und müssen daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Wir hoffen, dass von den Ausfällen viele am 1. Januar zur Vorbereitung dabei sind. Wir müssen einiges aufholen.“
Was kann der 40 Jahre alte Trainer für die Krise und wie sehr steht er jetzt unter Beobachtung? Diese Fragen werden in einer neuen Folge des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund-Woche“ thematisiert. „Eine Entwicklung ist aktuell nicht zu sehen“, findet SPORT1-Chefreporter Patrick Berger.
BVB-Krise: Watzke verteidigt Terzic
„Wir haben viele Nachrichten von Fans bekommen, die uns fragen: ‚Wird es jetzt eng für Edin?‘ Da können wir klar sagen: Nein! Edin Terzic steht nicht zur Debatte. Er hat die Rückendeckung der Bosse, vor allem von Hans-Joachim Watzke. Er hat den Kredit, muss aber natürlich auch zeigen, was er kann und dass es mit ihm funktioniert. Die Sache mit Terzic ist ein Langzeitprojekt.“
Entsprechend deutlich hatte sich Watzke selbst übrigens am Sonntag bei Bild TV geäußert. „Wir sind definitiv hundertprozentig von Edin überzeugt, zu tausend Prozent. Er ist hier total angesehen. Lass den Jungen mal machen.“
Trotz der schwachen „Hinrunde“ (zwei Spiele stehen bis zur Halbzeit der Saison ja noch an) - schlechter waren die Dortmunder zuletzt nach der Seuchen-Hinrunde 2014/15 - halten die Bosse an Terzic fest. Sie dürften mittlerweile auch erkannt haben, dass die Borussia in erster Linie „kein Trainerproblem, sondern ein Mentalitätsproblem hat“, wie SPORT1-Reporter und BVB-Experte Oliver Müller analysiert.
„Was man Terzic aktuell im Vergleich zu Rose zugutehalten muss: Er hat die Pokal-Wettbewerbe gut überstanden und ist dort voll im Rennen. Er und viele andere im Verein haben aber geglaubt, dass die Mannschaft in der Entwicklung schon weiter ist. Edin Terzic steht allerdings in keinster Weise zur Disposition.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Berger sieht zudem auch ein „strukturelles Problem“.
BVB-Trio um Reus zur Rückrunde zurück
Er sagt: „Der BVB wurde für viele kluge Transfers im Sommer gelobt, wie zum Beispiel Süle, Schlotterbeck oder Özcan. Das sind auch Jungs, die dem BVB helfen werden. Man darf aber nicht vergessen, dass es länger dauern wird, als nur eine Transferperiode, bis sich der BVB neu erfindet und Altlasten wegbekommt. Guerreiro, Can, Hazard, Schulz, die wurden alle für viel Geld geholt und sollen nach Möglichkeit abgegeben werden. Da lag der BVB in der Vergangenheit ganz schön daneben.“
Transfers, für die Terzic wahrlich nichts kann. Dennoch wächst auch der Druck auf den Fanliebling. Der gebürtige Sauerländer muss in den nächsten Monaten zeigen, dass er die Mannschaft nach vorne bringen kann. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Am Montag begibt sich der BVB-Tross auf eine Werbetour nach Asien, wird in Singapur, Malaysia und Vietnam drei Testspiele bestreiten. Während dieser Reise bleibt genügend Zeit für eine ausführliche und vor allem kritische Bestandsanalyse. Vom 12. Dezember bis 2. Januar haben die Profis frei, ehe es ins Winter-Trainingslager nach Marbella geht.
Gute Nachrichten: Zum neuen Jahr und für das Auftaktspiel gegen den FC Augsburg (22. Januar) dürften Marco Reus, Mahmoud Dahoud und Jamie Bynoe-Gittens wieder fit sein.