Er war der letzte Siegtorschütze des BVB in einem Ligaspiel gegen die Bayern - und geht jetzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Torejagd.
Was macht eigentlich Alcácer?
Fünf Spiele, vier Tore und drei Vorlagen - das ist die Ausbeute von Paco Alcácer beim Sharjah FC.
Dort versucht der 29 Jahre alte Spanier seine Karriere wieder in Gang zu bringen, die nicht zuletzt wegen seiner vielen Verletzungen etwas in Stocken geraten war.
Dabei hat er in seiner Karriere schon zahlreiche Glanzleistungen gezeigt - nicht zuletzt auch gegen den FC Bayern.
Alcácer wird zum Matchwinner gegen Bayern
Gleich in seinem ersten Duell im BVB-Dress mit den Münchnern im November 2018 spielt er eine wichtige Rolle. In seinem sechsten Einsatz für die Dortmunder zeigt er wieder seine Qualitäten als Torjäger.
Mit seinem achten Bundesliga-Treffer erzielt er das entscheidende 3:2. Er ist damit der letzte Dortmunder, der seine Mannschaft zu einem Liga-Sieg gegen den großen Rivalen aus dem Süden geschossen hat.
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Schließlich wartet der BVB seit sieben Bundesliga-Begegnungen auf einen Erfolg über die Bayern - eine Serie, die sie auch am vergangenen Samstag nicht beenden konnten. Immerhin reichte es in diesem Fall für ein Unentschieden.
Lediglich im Supercup 2019 konnte Dortmund zwischenzeitlich triumphieren. Auch dort war Alcácer mit seinem Tor zum 1:0 entscheidend beteiligt.
Altbekannte Probleme für Alcácer bei Villareal
Wenige Monate später ist seine Zeit im Ruhrgebiet aber bereits wieder beendet. Verletzungen machen dem Spanier immer wieder zu schaffen. In anderthalb Jahren steht er lediglich zwölfmal über die komplette Distanz auf dem Feld.
Dortmund holt im Winter stattdessen ein Super-Talent von RB Salzburg, einen gewissen Erling Haaland. Für Publikumsliebling Alcácer war damit klar, dass die Chancen auf Einsatzzeiten schwinden.
Alcácer zieht es daraufhin zurück in die Heimat zu Villareal, wo er schnell Fuß fasst. Bei seinem Debüt gegen Osasuna trifft er prompt und bereitet noch einen weiteren Treffer vor. Insgesamt stehen im ersten Halbjahr sechs Torbeteiligungen in 13 Ligaspielen zu Buche.
Doch auch hier kann er den starken Eindruck vom Start nicht aufrechterhalten. Unai Emery, der im Sommer 2020 Villareal übernommen hat, lässt ihn zwar zunächst in der Anfangsformation ran, doch mit dem Fortschreiten der Saison werden die Einsatzzeiten des 29-Jährigen immer weniger.
Das liegt dabei nicht nur an der starken Konkurrenz wie Carlos Bacca, Fer Niño, Samuel Chukwueze oder Yeremy. Sein Körper kommt mit dem fordernden Spielstil von Emery nicht zurecht, sodass er wie in Dortmund immer wieder wegen Muskelverletzungen ausfällt. Er verliert den Status als Stammspieler.
Alcácer forciert Wechsel nach Asien
„Ich bin ein fröhlicher, witziger Mensch, aber wenn ich auf der Bank sitze, mag ich nichts mehr, dann bin ich ein komplizierter Typ“, sagte er schon in Dortmund.
Es musste also ein neues Team her. Die Wahl fiel auf einen Wechsel ins europäische Ausland und zwar zu Sharjah FC. Die Umstände sind jedoch kurios.
Zunächst wurde eine Leihe zwischen den Teams ausgehandelt, doch der Klub teilte dem Spanier bei dessen Ankunft mit, dass man ihn gerne fest verpflichten würde und ihm dasselbe Gehalt zahlen würde, das er in den verbleibenden drei Jahren in Villareal bekommen hätte.
Einzige Bedingung war jedoch: Der Wechsel muss ablösefrei über die Bühne gehen. Es brauchte also einen Auflösungsvertrag.
Diese Forderung kam dem „gelben U-Boot“ gerade recht. Emery setzte schon längst nicht mehr auf den Stürmer und wollte ihn schon in der vorherigen Transferperiode loswerden. Sogar mit Trainingsverbot drohte er. Die Parteien einigten sich schnell, denn das Gehalt von Alcácer hemmte den spanischen Klub in seinen Transferaktivitäten.
Starker Start für Alcácer bei Sharjah FC
„Ich kann es kaum erwarten, dieses neue Abenteuer sowohl beruflich als auch persönlich für mich und meine Familie zu beginnen“, verkündete der Rekord-Joker der Bundesliga (12 Saisontore als Einwechselspieler) bereits vorab seinen fixen Wechsel nach Asien.
Beim Vizemeister der Vereinigten Arabischen Emirate startete er, wie war es auch anders zu erwarten, furios. In seinem Debüt gegen Shabab Dubai schoss er direkt sein erstes Liga-Tor.
Noch besser lief es sechs Tage später in seiner ersten Partie von Beginn an. Beim 3:0-Sieg gegen den FC Baniyas brachte er sein Team in Führung und bereitete die anderen zwei Treffer vor. In den folgenden Partien verhalf der Spanier mit seinen Toren und Vorlagen ebenfalls zum Erfolg seines Teams, das die Tabelle anführt.
An diese Leistungen will er in den nächsten Wochen und Monaten anknüpfen. Mit Miralem Pjanic hat er einen weiteren Ex-Star an der Seite, der sich wieder ins Schaufenster stellen möchte. Es bleibt abzuwarten, ob der Körper von Alcácer mitspielt.