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"Stecken tief in der Scheiße": Xabi Alonso durchlebt mit Bayer 04 Leverkusen bereits seine erste Krise

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"Stecken tief in der Scheiße": Xabi Alonso durchlebt mit Bayer 04 Leverkusen bereits seine erste Krise

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Alonsos erste Bayer-Krise

Bayer 04 Leverkusen enttäuscht bei Eintracht Frankfurt einmal mehr auf ganzer Linie. Neu-Trainer Alonso muss schon früh seine erste Krise meistern. Kann er das Ruder schnellstmöglich herumreißen?
Spektakel in Frankfurt: Die Eintracht vermöbelt Bayer Leverkusen. Für Neu-Coach Xabi Alonso ist es nach der Pleite unter der Woche in der Champions League der nächste Dämpfer.
cmichel
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Bayer 04 Leverkusen enttäuscht bei Eintracht Frankfurt einmal mehr auf ganzer Linie. Neu-Trainer Alonso muss schon früh seine erste Krise meistern. Kann er das Ruder schnellstmöglich herumreißen?

Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Kerem Demirbay stand nach Abpfiff des Debakels aus Leverkusener Sicht in den Katakomben der Eintracht-Arena Rede und Antwort. Der Mittelfeldspieler von Bayer wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und ließ sich Zeit bei seinen Antworten, die eine enorme Wucht entfalteten. „Wir stecken ganz tief in der Scheiße. Da müssen wir nichts schönreden“, wurde der 29-Jährige nach dem 1:5 in Frankfurt deutlich (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga).

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Der Stachel saß tief nach der Demütigung am Main. Bayer war am Ende mit dem Ergebnis noch gut bedient. Demirbay ließ seinem Ärger freien Lauf und nahm kein Blatt vor den Mund: „Wir verteidigen schlecht. Das fängt bei uns ganz vorne an. Wir müssen als Team besser agieren, sowohl defensiv als auch offensiv.“ Seine Forderung: „Jeder einzelne Spieler muss mit dieser Situation ehrlich umgehen. Wir sind derzeit sehr schlecht.“

Sie hatten vor dieser Saisonbeginn andere Erwartungen in Leverkusen. Der Kader blieb weitestgehend zusammen und wurde mit Top-Talenten wie Callum Hudson-Odoi (verletzt) und Adam Hlozek (spät eingewechselt) verstärkt. Mit Ausnahme von Offensivstar Florian Wirtz (Kreuzbandriss) fehlt keiner der Leistungsträger, die den Klub vergangene Saison auf Rang drei führten. Beobachter zählten Bayer gar zu den möglichen Titelkandidaten.

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Bayer-Trainer Alonso: „Es wird eine schwierige Aufgabe“

Die Realität ist mit erst acht Zählern und Relegationsrang 16 eine andere. Statt Rennen um die Königsklasse lautet das Motto ab sofort: Punkte sammeln gegen einen unangenehmen Abstiegskampf. Mit dem Trainerwechsel von Gerardo Seoane zu Xabi Alonso ist die erste Karte gespielt.

Nach einem 4:0 gegen den FC Schalke 04 folgten ein 0:3 in der Champions League gegen Porto und nun auch in der Bundesliga das Debakel in Frankfurt (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga). Der Effekt? Nach acht Gegentreffern in zwei Partien verpufft! Ein Himmelfahrtskommando für Alonso?

„Wir haben gesehen, dass wir Probleme haben“, gab der Spanier zu. „Es ist eine schwierige Aufgabe für mich und mein Trainerteam. Wir müssen aber daran glauben, dass es besser wird“, so Alonso weiter.

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Sieg gegen Schalke? Demirbay: „Sind eigentlich nicht unser Maßstab“

Hoffnungsschimmer oder Lichtblicke gibt es aktuell allerdings nur sehr wenige. Demirbay ordnete auch den deutlichen Erfolg gegen die Gelsenkirchener im Rückblick kritisch ein: „Bei allem Respekt und bitte nicht falsch verstehen! Schalke ist ein großer Klub. Aber sie sind als Aufsteiger eigentlich nicht unser Maßstab. Sie stecken auch tief drin im Keller und haben nicht unsere Qualität.“

Sich auf individuelle Fähigkeiten zu verlassen, hilft in dem harten Wettbewerb Bundesliga jedoch nicht weiter. Bei Bayer fällt stattdessen die bedenkliche Körpersprache vieler Akteure auf. Abwinken nach missglückten Aktionen, langes Liegenbleiben nach härteren Zweikämpfen, zudem zu keinem Zeitpunkt der Ansatz einer Stabilität.

Leverkusen ohne Ordnung auf dem Feld

Die Eintracht fraß den Gegner förmlich auf, zeigte Mentalität pur zum Abschluss der englischen Woche. Demirbay sagte zwar auf SPORT1-Nachfrage, ob sich Leverkusen aus elf Einzelkämpfern zusammensetze: „Wir sind eine gute Einheit. Allerdings kriegen wir es derzeit nicht hin, das an den Tag zu legen. Da wird der ein oder andere Spieler auch noch reifer werden.“

Von Zusammenhalt war tatsächlich wenig zu spüren. Ob die von Jonathan Tah angeführte Dreierkette vor Torhüter Lukas Hradecky, das Mittelfeld mit dem einsamen Kämpfer Robert Andrich oder der Angriff mit Spielern, die wie Patrik Schick das Tor nicht treffen – es hakt bei Bayer an allen Ecken und Enden. Dabei hatte Alonso vor dem Duell bei der Eintracht noch gefordert: „Es ist wichtig, was wir wollen. Wir müssen Teamspirit aufbauen, egal ob wir auswärts oder zu Hause spielen.“

Erst drei Pflichtspielsiege in dieser Saison

Davon war erneut nichts zu sehen. Aus in der ersten DFB-Pokalrunde, erst drei Siege in 14 Bundesliga- und Champions-League-Partien. Bayer kommt nicht in Fahrt und schwimmt bedenklich (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga).

In Frankfurt fehlte die ordnende Hand, die wenigen Offensivaktionen blieben zumeist Stückwerk. Ein Wirtz fehlt trotz jungen Alters in jeder Phase. Wie schnell er nach langer Pause wieder an sein Leistungsniveau anknüpfen wird, ist allerdings fraglich. Es muss auch ohne Wirtz klappen.

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Der mitgereiste Anhang jedenfalls – der kurz nach Anpfiff mit einer Pyro-Show noch für eine minutenlange Unterbrechung sorgte - hat keine Geduld mehr und war nach der furchtbaren Leistung bedient. Die Mannschaft stellte sich nach Abpfiff und bekam den geballten Frust aus dem Fanblock ab.

Man dürfe zwar, so Alonso, noch nicht an das Saisonende im Mai denken. Doch die Mängelliste bei Bayer ist lang – und bereitet gewaltige Sorgen.

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