Der Schweizer Fußballlehrer Gerardo Seoane muss seine Entlassung beim Bundesligisten Bayer Leverkusen befürchten, sollte er in den kommenden beiden Spielen nicht das Ruder herumreißen. „Sie können davon ausgehen, dass wir vorbereitet sind“, sagte Fernando Carro, der Vorsitzende der Bayer-Geschäftsführung, im Doppelpass bei Sport1 am Sonntag. Am Freitag hatte der Werksklub sang- und klanglos mit 0:4 bei Meister Bayern München verloren.
Seoane muss Ablösung befürchten - Carro: „Sind vorbereitet“
Man wolle zwar mit dem Trainer weitermachen, aber das Leben sei kein Wunschkonzert, meinte Carro. "Man macht seinen Job nicht richtig, wenn man sich nicht auf alle Situationen vorbereitet", betonte er. Mit nur fünf Punkten belegt der Champions-League-Starter den 17. und vorletzten Platz in der Bundesligatabelle. Am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) tritt Bayer beim FC Porto in der Königsklasse an, es folgt das Heimspiel am Samstag (15.30/Sky) gegen Aufsteiger Schalke 04.
"Vielleicht wären andere Vereine schneller in der Entscheidung. Aber wir brauchen Ergebnisse so schnell wie möglich auch in Porto, und dann auch gegen Schalke musst du die drei Punkte machen", forderte Carro.
Angesprochen auf Ex-Chelsea-Coach Thomas Tuchel äußerte der Klub-Boss: "Thomas Tuchel ist ein exzellenter Trainer, mehr kann ich dazu nicht sagen." Und ergänzte dann schmunzelnd: "Rudi Völler (ehemaliger Sportgeschäftsführer von Bayer, d.Red.) hat mir gesagt, dass er schon vor Jahren mit Thomas Tuchel in Kontakt war."
Man glaube daran, den Bock mit Seoane umzustoßen, sei aber nicht blauäugig. Carro: "Statistisch gesehen hat keine Mannschaft, die fünf Punkte nach acht Spielen hat, die Champions League erreicht." An die Mannschaft gerichtet sagte er: "Wir müssen in den nächsten Spielen einen anderen Willen zeigen. So kann es nicht weitergehen, das ist nicht zu akzeptieren."
Den „Willen und die Galligkeit“ lebe er selbst seit seinem Amtsantritt vor. „Wir sind vom Budget die Nummer vier in der Bundesliga. Dann müssen wir auch unter die Top 4 kommen, das ist auch die Erwartung unseres Shareholders (des Bayer-Konzerns, d.Red.)“, erläuterte der 58-Jährige.