Das totale Chaos ist zurück auf Schalke!
Die Wahrheit hinter Schalkes Chaos
Nur fünf Monate nach dem Bundesliga-Aufstieg ist es schon wieder vorbei mit der Heiterkeit beim Pott-Klub. Königsblau taumelt als Schlusslicht durch die Liga, steht ohne Cheftrainer und nun auch ohne Sportchef da. Der blanke Wahnsinn!
„Wie kann man nur so sehr Schalke sein wie Schalke?“, fragte ein User auf Twitter und brachte es damit voll auf den Punkt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Alle rechneten damit, dass der Trainer-Fresser-Klub im Laufe des Mittwochs seinen 16. (!) Coach in den letzten zehn Jahren vorstellt. Stattdessen warf aus heiterem Himmel der Sportchef hin. Das gibt‘s nur auf Schalke!
Der überraschende Rücktritt von Rouven Schröder trifft S04 mitten ins Mark! „Persönliche Gründe“ nannte der Verein in der Pressemitteilung und verlor kein schlechtes Wort gegenüber dem „Architekten der Aufstiegsmannschaft“.
Schröder fehlte Perspektive auf Schalke
Hinter vorgehaltener Hand heißt es, Schröder habe klubintern gegen zu viele Windmühlen angekämpft.
Keine Perspektive! Einer von vielen Gründen, wieso Schröder das sinkende Schiff trotz Vertrages bis 2024 vorzeitig verlässt.
Er soll schon jetzt mit Blick auf den Winter beim Vorstand Neuzugänge gefordert haben. Mindestens vier, wenn nicht sogar fünf Neue soll er sich gewünscht haben. Allein: Der übervorsichtige Vorstand um Finanzchefin Christina Rühl-Hamers will auf der Sparbremse bleiben und kein Geld freimachen.
Schröder, der Schalke vor 18 Monaten übernahm und durch kluge Transfers Mehreinnahmen generierte und Altlasten abbaute, sah so keine Chance auf Erfolg. Zuletzt hatte er berechtigterweise für die schlechte Kaderzusammenstellung viel Gegenwind bekommen.
Und diese Kritik wäre in den nächsten Monaten, das dürfte er geahnt haben, wohl auch nicht positiver ausgefallen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Energieverlust und Eiertanz bei Trainersuche
Schröder wirkte zudem ausgelaugt. Seine sonst gewohnte Energie und Schlagfertigkeit ließ er auf Pressekonferenzen vermissen. Hinzu kommt der peinliche Eiertanz bei der Trainersuche, der offenbar auch an ihm genagt hat.
Mit Thomas Reis hätte man nach der Freistellung von Frank Kramer längst alles eingetütet haben können, ehe es nun doch zur Einigung kam.
Dass die Schalker überrascht und offenbar nicht darauf vorbereitet waren, dass der direkte Konkurrent und Nachbar Bochum eine Ablöse fordert, wirkt amateurhaft.
Der Aufsichtsrat um Boss Axel Hefer, der in der Krise nach außen bislang gar nicht in Erscheinung tritt, soll sich bei der Suche eingemischt und beispielsweise Trainer-Alternativen wie Bruno Labbadia angeschoben haben. Schröder kann das nicht gefallen haben.
Schwierige Konstellation mit S04-Klublegenden
Ein Mega-Problem auf Schalke - und viele Fans und Verantwortliche wollen das immer noch nicht wahrhaben, ist außerdem die Konstellation mit den Klublegenden Mike Büskens (Assistent) und Gerald Asamoah (Teammanager). (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Nach dem Aufstieg durfte das zwischenzeitliche Interims-Gespannt aufgrund seiner Verdienste bleiben. Schon im Sommer sagten deshalb viele Trainer-Kandidaten ab (Daniel Farke, Thomas Letsch) - aus Angst vor der großen Hausmacht der beiden.
Ex-Coach Dimitrios Grammozis hatte beispielsweise das Gefühl, dass das Duo in der vergangenen Saison im Hintergrund immer wieder Stimmung gegen ihn machte. Für den Teamgeist ein absolutes No-Go, was auch Schröder erkannt haben soll, aber letztlich nicht ändern konnte.
Nun ist der einstige Erfolgs-Sportchef und das Gesicht des Vereins gegangen. Der neue Trainer soll dafür in Kürze kommen. Morgen soll er endlich vorgestellt werden. Er soll Reis heißen. Ob das für die dringend nötige Ruhe sorgt? Wohl kaum!
Das blanke Chaos ist zurück auf Schalke …