Hätte Ondrej Duda beim Sieg mit dem 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund die Rote Karte sehen müssen?
Klares Rot im BVB-Spiel? Schiri spricht
Schiedsrichter Harm Osmers hat seine Entscheidung verteidigt, dem Kölner nach dessen Foul am Dortmunder Salih Özcan nur die Gelbe Karte zu zeigen. „Ich hatte ein Stück weit Zweifel, und auch nach Ansicht der TV-Bilder muss ich sagen: Er führt den Tritt nicht mit der letzten Heftigkeit oder Brutalität aus“, sagte der Unparteiische im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1.
Duda hatte Özcan von hinten in Kniehöhe umgrätscht und war von Osmers dafür lediglich verwarnt worden (25. Spielminute). (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
SPORT1-Experte Stefan Effenberg widersprach Schiedsrichter Osmers klar und brachte gleich mehrere Argumente für einen Platzverweis vor: „Nein, das ist eine Rote Karte. Und das hätte er auch sehen müssen“, sagte der einstige Bundesliga-Star. „Das war von hinten, ohne Chance auf den Ball und auf Kniehöhe. Diese drei Punkte sprechen doch eigenglich ganz deutlich dafür, dass man doch Rot hätte geben müssen.“
Schiedsrichter Osmers: „Eine orange gefärbte Karte“
Der zugeschaltete Osmers gab zu, dass diese Kriterien auch für Rot hätten sprechen können. „Auf dem Spielfeld habe ich aber auch wahrgenommen, dass die Dynamik und das Trefferbild nicht ganz so heftig sind. Das ist sicher eine dunkelgelbe oder orange gefärbte Karte. Ich habe die Situation aber klar erkannt und dann so entschieden. Daher kein Fall für VAR.“
Ein Platzverweis sei eine Höchststrafe, da müsse man auch abstufen können. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Carro mit ungewöhnlicher Argumentation für Gelb
Rückendeckung erhielt Schiri Osmers von Bayer Leverkusens Sportchef Fernando Carro: „Ich hätte auch Gelb gegeben. Ich fand die Argumentation von Herrn Osmers richtig. Der Unterschied zwischen Gelb und Rot ist sehr groß.“
Seine eigenen Argumente für Gelb waren dabei durchaus ungewöhnlich: „Ich ärgere mich oft über frühe Rote Karten, weil das einfach zu überzogen ist.“ Viele Entscheidungen seien nicht nur richtig oder falsch.
Im Sinne des Spielflusses, gerade zu einem frühen Zeitpunkt einer Partie, müsse der Unparteiische anders entscheiden können: „Wenn du als Schiedsrichter die Verantwortung hast, das Spiel laufen zu lassen ... also wenn ich Schiedsrichter wäre, würde die Spielminute schon eine entscheidende Rolle spielen.“
Auch hier hielt Effenberg in der Runde klar dagegen: „Das ist völlig falsch. Wenn es eine Tätlichkeit oder ein Foul gibt, bei dem man keine Chance auf den Ball hat, spielt das (die Spielminute, Anm.) keine Rolle.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
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mit Sport-Infomations-Dienst (SID)