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RB Leipzig: Xaver Schlager erklärt, was Trainer Marco Rose auszeichnet

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RB Leipzig: Xaver Schlager erklärt, was Trainer Marco Rose auszeichnet

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Schlager ehrlich: „Ich will eklig sein“

Xaver Schlager hat sich nach Startschwierigkeiten bei RB Leipzig festgespielt. Im SPORT1-Interview spricht der Österreicher über seinen persönlichen Aufwärtstrend und Ex-Trainer Domenico Tedesco.
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Xaver Schlager hat sich nach Startschwierigkeiten bei RB Leipzig festgespielt. Im SPORT1-Interview spricht der Österreicher über seinen persönlichen Aufwärtstrend und Ex-Trainer Domenico Tedesco.

Im Sommer hat sich Xaver Schlager für einen neuen Karriereschritt entschieden und ist vom VfL Wolfsburg zu RB Leipzig gewechselt.

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Nach Startschwierigkeiten unter Ex-Trainer Domenico Tedesco ist der Österreicher aktuell aus der Stammformation von Marco Rose nicht wegzudenken.

Im SPORT1-Interview spricht der 25-Jährige unter anderem über die aktuell hohe Belastung, eine schwere Verletzung, seinen Transfer zu den Sachsen und Teamkollege Timo Werner. (Werner glänzt im Celtic-Park)

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SPORT1: Blick auf die Belastung: Es war auch für Sie das zehnte Spiel in Folge immer über mindestens 45 Minuten. Wie steckt man das weg?

Schlager: Der Körper adaptiert irgendwann. Meistens sind die ersten zwei, drei Wochen die problematischen, wo es einfach schwierig ist. Wo der Körper neue Reize bekommt, die er nicht gewohnt ist. Mittlerweile kennt der Körper diese Reize aber, hat sie adaptiert und deswegen wird es immer besser. Natürlich gibt es aber den ein oder anderen Tag, an dem man müde ist. Das versucht man dann einfach auszublenden und am Match-Tag voll fit zu sein.

SPORT1: Durch die WM haben sich alle Abläufe verschoben. Marco Rose sagte, dass die Belastung für Spieler aktuell „grenzwertig“ sei. Wie sehen Sie das als Spieler? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Schlager: Es werden einfach immer mehr Spiele und das ist schwierig. Im Endeffekt verlangen sie, dass die Topspieler immer spielen. Man muss da die richtige Balance zwischen dem Ehrgeiz spielen zu wollen und der Ehrlichkeit gegenüber seinem Körper finden. Das ist ein schmaler Grat.

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Daher trägt Schlager den Vornamen auf dem Trikot

SPORT1: Muss sich daran was ändern?

Schlager: Ich nenne da gerne das Beispiel der NFL. Da haben sie kurze, aber dafür eine intensive Saison. Da freut sich jeder, wenn die Saison wieder beginnt, weil man eben eine lange Zeit pausiert. Das merke ich auch bei mir selbst, die Vorfreude auf die NFL-Saison, auf den Beginn ist dann immer riesig und gleichzeitig bin ich auch froh, wenn sie mal nicht ist.

SPORT1: Es sind noch neun Spiele bis zur WM. Sechsmal Bundesliga, zweimal Champions League, einmal Pokal. Fühlt sich das als Spieler wie ein Marathon an?

Schlager: Man schaut gar nicht darauf, wie viele Spiele es noch sind, sondern versucht von Spiel zu Spiel fit zu sein, immer da zu sein. Den Körper einfach so vorzubereiten, dass er sich nicht verletzt und man der Mannschaft hilft. Deswegen schaue ich nicht auf die Gesamtzahl der Spiele, sondern immer nur auf das nächste.

SPORT1: Seit 2018 tragen Sie nur ihren Vornamen auf dem Trikot. Wie kam es dazu?

Schlager: Es gibt einige Schlager in Österreich und auch beim Nationalteam habe ich einen Kollegen mit dem gleichen Nachnamen, mit dem ich nicht verwandt bin. Daher haben meine Eltern von Anfang an gesagt, versuche Xaver hinten drauf zu schreiben. So versuche ich auch zu ehren, dass sie mir einen super Namen gegeben haben. Als ich noch jung war, fragten viele, wie man das schreibt und was das für ein Name ist. Damals war ich eher unzufrieden. Aber je älter ich geworden bin, desto besser fand ich den Namen.

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Schlager: „Für mich galt es einfach dranzubleiben“

SPORT1: Ihr Beginn hier in Leipzig unter Domenico Tedesco war alles andere als einfach. Wie war ihr Verhältnis zum Ex-Coach?

Schlager: Es war ein normales Verhältnis. Es war nicht einfach, aber er hat sich eben für andere Spieler entschieden, die zu dem Zeitpunkt für ihn besser waren. Das ist normal. Es ist ein Leistungssport und es gibt einen Trainer, der entscheidet. Für mich galt es einfach dranzubleiben. Irgendwann habe ich meine Chance bekommen und die wollte ich auch nutzen. Es gibt immer wieder schwierige Phasen, die man überstehen muss.

SPORT1: In Wolfsburg hatten Sie einen Kreuzbandriss, haben aber die letzten zehn Spiele wieder gemacht. Zu Beginn in Leipzig hieß es dennoch, dass Sie noch unfit wären. Haben Sie das verstanden? (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Schlager: Ja, weil sie mein Knie nicht kannten. Sie wussten nicht genau, wie mein Fitnesszustand war. Aber ich habe aus dem, was mein Körper zugelassen hat, das Bestmögliche rausgeholt. Dass man nach einem Kreuzbandriss nicht gleich wieder topfit ist, ist völlig logisch. Man sagt oft, dass man die gleiche Ausfallzeit auch braucht, um wieder richtig fit zu sein. Das wäre dann jetzt - und jetzt fühle ich mich auch wieder super.

SPORT1: Wann stand für Sie der Karriereschritt, von Wolfsburg nach Leipzig zu gehen, fest? Oder gab es auch noch andere Optionen?

Schlager: Es war im Sommer, dass ich mich vor den letzten Spielen für Österreich dazu entschlossen habe, einen anderen Schritt gehen zu wollen und da hat sich die Chance mit Leipzig aufgetan. Das war für mich perfekt. Ich war davor ein halbes Jahr verletzt. Das ist auch nicht einfach, wenn man einen Spieler verpflichtet, der gerade erst einen Kreuzbandriss hatte und man nicht weiß, wo der steht. Da kann ich nur ‚Danke‘ sagen, dass sie Vertrauen in mich hatten. Ich weiß nicht, ob es da jetzt noch andere Vereine gegeben hat. Es war einfach eine klare Entscheidung für RB.

Schlager über die Abschied mit Tedesco

SPORT1: Wie sind Sie mit Tedesco auseinandergegangen?

Schlager: Ganz normal. Wie haben Tschüss gesagt und wahrscheinlich sieht man sich im Leben noch einmal. Das weiß ich jetzt natürlich noch nicht. Da war aber nichts Böses dabei.

SPORT1: Seit Marco Rose übernommen hat, standen Sie jedes Spiel, bis auf Gladbach, in der Startelf. Wie groß war die Erleichterung als er übernommen hat? Auch, weil er Sie schon aus Salzburg kennt.

Schlager: Erleichterung kann man nicht sagen. Es ist nicht so, als hätte ich jetzt einen Freifahrtschein. Nur, weil ich den Trainer kannte, muss ich trotzdem meine Leistungen bringen. Natürlich hilft es, wenn man den Trainer kennt oder mit einer Person schon erfolgreich zusammengearbeitet hat - aber man muss dann auch Gas geben und mit Leistung zurückzahlen. Und im Moment passt das einfach sehr gut.

Schlager: „Bin eher einer fürs Grobe“

SPORT1: In Glasgow hat man diese Dynamik und Übersicht gesehen, die sie mit ins Spiel bringen. Was würden sie selbst als ihre größten Stärken definieren?

Schlager: Ich bin eher einer fürs Grobe, der die Arbeit macht - was wichtig ist, aber nicht so schön anzuschauen. Es geht vor allem darum, dass ich Räume schließe und hinten versuche den Laden dicht zu halten und mich dann trotzdem offensiv mit einzuschalten. Mein Spiel ist sehr geprägt über Zweikämpfe, Dynamik, Anlaufen, Pressen und über darüber identifiziere ich mich auch. Ich will eklig sein. Wenn der Gegenspieler nach dem Spiel zu mir sagt ‚hey, gegen dich ist es scheiße zu spielen, weil du so unangenehm bist‘, ist das für mich das größte Lob.

SPORT1: Aber wenn Sie es sich aussuchen könnten, wären Sie gerne ein anderer Spielertyp?

Schlager: Ja, wenn man es sich aussuchen könnte, wäre wohl jeder Spieler lieber ein Spielertyp wie Messi. Der hat einfach ein Talent, das unglaublich ist. Oder Zinedine Zidane - das waren so Spieler, die mit dem Ball so gut sind. Da macht es richtig Spaß zuzuschauen. Iniesta, Xavi auch. Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde ich sowas auch nehmen. Aber man muss immer das rausholen, was am besten zu einem passt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

SPORT1: Was zeichnet Rose aus?

Schlager: Er geht voran. Er strahlt positive Energie aus. Er gibt viele Dinge für das Spiel mit. Er versucht uns auch immer wieder zu pushen. Ganz wichtig ist ihm, dass wir positiv bleiben. Auch, wenn wir mal einen Fehler machen. Das sagt er uns täglich. Er strahlt das auch aus. Wenn mal etwas nicht gelingt, versucht er an der Seitenlinie sofort wieder positiv zu sein. Er versucht sehr viel Verantwortung zu übernehmen. Wir können davon viel lernen und selbst Verantwortung übernehmen.

In diesen Stadien spielt Schlager am liebsten

SPORT1: Gibt es ein Stadion, in dem Sie unbedingt mal spielen wollen?

Schlager: Ich habe nie von einem Stadion geträumt, in dem ich unbedingt mal spielen will. Ich habe auch schon in vielen Stadien gespielt, die einen Mythos haben. Es sind oft die größeren Traditionsvereine von früher, die oft die beste Stimmung haben. Jetzt bei Celtic in Glasgow war eine super Stimmung. Ich habe mal auswärts in Marseille gespielt, dort ist das Stadion fast explodiert. Solche Spiele machen es aus.

SPORT1: Timo Werner hat am Mittwoch wieder ein Tor und eine Vorlage gemacht. Wie wichtig war das für ihn?

Schlager: Für jeden Stürmer ist das wichtig. Das gibt Selbstvertrauen und ist für die gesamte Mannschaft wichtig. Wer es dann macht, ist eigentlich egal, Hauptsache jemand trifft. Aber natürlich versuchen wir unsere Stürmer bestmöglich in Position zu bringen. Aber man muss die Erwartungen etwas runtersetzen und ihm ein bisschen Zeit geben. Das ist bei der ganzen Mannschaft so. Man darf jetzt keine Wunder von heute auf morgen erwarten. Wir müssen uns das Stück für Stück hart erarbeiten

SPORT1: Am Wochenende geht es gegen Hertha. Es gibt kein Team, gegen das RB häufiger gewonnen hat als. Wie kann man das erklären, dass es Teams gibt, gegen die es einfach besser funktioniert?

Schlager: Ich habe noch nie mit RB gegen Hertha gespielt. Ich kann also nur aus meiner Erfahrung sprechen, dass mir die Hertha in der Vergangenheit als Gegner nicht lag. Damals mit Wolfsburg haben wir immer große Probleme gehabt. Aber sicherlich gibt es Teams, die anderen besser liegen. Wenn man die letzten Spiele positiv bestreitet, dann verbindet man etwas Positives mit denen und geht auch ein Stück positiver ins Spiel. Für uns heißt es dennoch wieder die Leistung auf den Platz zu bringen und Vollgas geben. Wenn wir das machen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir gewinnen.

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