Pep Guardiola hatte im Sommer 2013 keine leichte Aufgabe vor sich. Der FC Bayern München gewann in der Vorsaison unter Jupp Heynckes das vielumjubelte Triple - eine Meisterleistung, die der Spanier im Idealfall wiederholen sollte.
Guardiola: Bei Bayern „furchtbar gespielt“
Doch daraus wurde nichts. Unter Guardiola feierten die Münchner zwar drei Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiege, scheiterten allerdings dreimal im Champions-League-Halbfinale an drei verschiedenen spanischen Mannschaften.
Im Interview mit dem norwegischen TV-Sender Viaplay sprach der 51-Jährige nun über seine Anfangszeit beim deutschen Rekordmeister, die alles andere als leicht für ihn war.
- „Die Bayern-Woche“, der SPORT1 Podcast zum FCB: Alle Infos rund um den FC Bayern München – immer freitags bei SPORT1, auf meinsportpodcast.de, bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt
Seine spezielle Idee des Fußballs und die damit verbundenen Systemumstellungen sollen den Stars der Bayern große Probleme bereitet haben:
„Es war ein bisschen schwierig, weil sie (die Bayern-Spieler, Anm. d. Red.) fragten, warum man etwas ändern soll, wenn man in der Vergangenheit gewonnen hat. Und das ist normal und sollte auch so sein. Aber ich war in der Vergangenheit nicht dabei, also weiß ich nicht, was sie tun, und man kann die Spieler nicht von etwas überzeugen, an das man nicht glaubt. Denn jeder Trainer ist anders und es braucht Zeit, bis es funktioniert“, erklärte Guardiola dem Portal.
Guardiola: Wir haben bei Bayern „furchtbar gespielt“
„Ich bin nicht nach Deutschland, um den deutschen Fußball zu verändern. Aber am Ende kommt es darauf an, welche Spieler wir haben und wie wir den Prozess anpassen können.“
Wie der aktuelle City-Coach fortführte, sollen sich die Bayern-Stars in seiner Anfangsphase besonders schwergetan haben, sein Verständnis des Fußballs auf dem Platz umzusetzen: „Ich erinnere mich, dass wir in der ersten Saisonhälfte viele Spiele gewonnen haben, aber wir haben furchtbar gespielt. Wir gewannen nur wegen der unglaublichen individuellen Qualität der Bayern-Spieler. Es braucht einfach Zeit, sich anzupassen.“
Tatsächlich gewannen die Münchner zu Beginn der Guardiola-Ära ihre Spiele in Regelmäßigkeit, führten die Liga nach zehn Spieltagen mit 26 Punkten knapp vor dem BVB und Bayer Leverkusen an. Am Ende feierten die Münchner mit satten 90 Punkten und 19 Zählern Vorsprung auf den BVB die Meisterschaft. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
2016 zog es den Spanier nach drei Jahren zum neureichen englischen Klub Manchester City, die er seit Amtsantritt zu vier Titeln in der Premier League führte. Ein Triumph in der Champions League mit den Citizens blieb dem Spanier bislang allerdings ebenfalls vorbehalten.