Max Eberl hat seinen ehemaligen Kollegen von Borussia Mönchengladbach schwere Vorwürfe gemacht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Brisanter Brief: Eberl wehrt sich
Erstmals seit seinem emotionalen Abschied von den Fohlen meldete sich der designierte Sportdirektor von RB Leipzig ausführlich zu Wort - und sprach dabei von der größten Enttäuschung, die er während einer Zeit nach dem Rücktritt erleben musste. (NEWS: Eberl meldet sich zurück: „Bock auf RB“)
Konkret ging es dem 49-Jährigen um den „Brief des Gladbacher Fanprojekts“, indem er sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert sah.
Der Ärger der Gladbach-Anhänger, dass er zu einem Bundesliga-Konkurrenten gehe, sei zwar nachvollziehbar. „Aber nicht, dass mir Lügen und Theaterspiel vorgeworfen werden - und dass der Klub so etwas nicht umgehend zurückweist“, sagte Eberl im Interview mit der Welt. Klare Kritik an seinem langjährigen Arbeitgeber!
Eber schwer enttäuscht von ehemaligen Weggefährten
„Im Verein wissen sie, wie es mir gegangen ist und wie oft ich in Gesprächen geweint und gesagt habe, dass ich nicht mehr kann“, sagte der Ex-Profi weiter: „Deshalb enttäuschte es mich sehr, dass Menschen, mit denen ich 23 Jahren lang fast täglich zusammengearbeitet habe, mir nicht glauben. Das kann ich nicht verstehen.“
Er könne nicht nachvollziehen, dass diese Dinge „unkommentiert stehen gelassen und nicht eingeordnet“ wurden, wenn man „mir in einem offenen Brief vorwirft, ich würde Menschen mit Burnout oder Depressionen diskreditieren“. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Jene Menschen, die „so etwas schreiben, sind das Problem. Mit mir hat sich jemand zu Wort gemeldet, der psychisch angeschlagen, der krank war - und ihm wird nicht geglaubt.“ Er habe den Eindruck gehabt, „als habe man nicht wirklich verstanden, worum es mir geht - und vor allem: Wie es mir geht“.
Eberl verdeutlichte noch einmal, wie mitgenommen er schließlich in Gladbach gewesen sei und welche Folgen dies gehabt hätte: Er habe in seiner Auszeit „professionelle Hilfe“ in Anspruch genommen und auch „viel geweint“. Zuvor hätte er Probleme gehabt, sich und auch anderen einzugestehen, dass es ihm nicht gut gegangen war: „Ich wollte keinem zur Last fallen, keine Schwäche zeigen, schon gar nicht in diesem Business.“
„Als ich nicht mehr funktioniert habe, war es ganz schnell vorbei“
Von wem genau Eberl in Gladbach nun persönlich enttäuscht ist, ist nicht klar. Sein Nachfolger, Roland Virkus, hatte in jedem Fall erklärt, dass sich Gladbach von dem Brief der Fans distanziere. Zudem hatte er Hass-Plakate der eigenen Anhängerschaft gegen Eberl und Gladbachs Ex-Trainer Marco Rose, der ebenfalls zu RB ging, verurteilt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Virkus meinte damals: „Solche Plakate gehören nicht ins Stadion. Das war nicht die Meinung des Klubs. Über eine Krankheit spekuliert man nicht. Das ist nicht Gladbach-Style“.
Eberl berichtet nun trotzdem vielsagend, dass der Kontakt nach Gladbach inzwischen weitgehend abgebrochen sei: „Ich habe jahrelang funktioniert, und als ich nicht mehr funktioniert habe, war es ganz schnell vorbei.“ Das habe ihn „anfangs verletzt“, inzwischen sehe er es jedoch auch positiv: Es habe geholfen „abzuschließen“.