Drei Bundesliga-Pleiten in Folge und Absturz auf Platz 16 nach der blamablen 0:4-Klatsche bei Bayer Leverkusen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Kramer kämpft um seinen Job
Beim FC Schalke 04 liegt vieles im Argen. Trainer Frank Kramer ist mehr als nur angezählt und steht am Abend gegen die TSG Hoffenheim vor einem Endspiel. (Schalke - Hoffenheim ab 20.30 Uhr im Liveticker)
Kramer weiß, was gegen die Kraichgauer auf dem Spiel steht: sein Job, nicht mehr und nicht weniger. „Klar spüre ich die Diskussionen und die Unruhe“, gibt sich der 50-Jährige keineswegs blauäugig. „Ich gebe jeden Tag alles. Wir sind gefordert, gegen Hoffenheim ein anderes Gesicht zu zeigen.“
Kramer verrät Systemumstellung
Dazu beitragen soll am 10. Spieltag eine Systemumstellung. Um die Gegentorflut bei der zweitschlechtesten Defensive der Liga zu stoppen, deutete der Trainer - überraschend offen - die Umstellung auf eine Dreierkette an. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Viele Führungsspieler fühlten sich mit der Viererkette unwohl, wollten die Umstellung zu einer Dreierabwehrreihe, weshalb nun wohl auch bei Kramer ein Umdenken eingesetzt hat. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Wir haben uns nach dem Leverkusen-Spiel zusammengesetzt und haben alles gesammelt und analysiert“, betonte Kramer. „Die Dreierkette hat halt den Vorteil, dass du im Zentrum dreifach besetzt bist. Mit einem Spieler mehr bist du stabiler und kompakter. Das ist für uns eine Möglichkeit.“
Intern wurde auch die destruktive Spielweise kritisiert. Sogar die Konkurrenz wunderte sich darüber! Ausgerechnet ein Profi von Borussia Dortmund sagte nach dem 1:0-Sieg im Derby im September zu SPORT1, dass ihm die einfallslose Spielweise mit nur langen Bällen als Schalke-Spieler keinen Spaß machen und erschrecken würde.
Schalke: Reis steht wohl parat
Klar ist: Eine weitere Pleite dürfte das Aus für den erst vor der laufenden Spielzeit geholten Trainer bedeuten, mit Ex-Bochum-Coach Thomas Reis, der im September ausgerechnet zwei Tage nach der 1:3-Pleite bei Schalke entlassen worden war, scheint ein Nachfolger bereits in den Startlöchern zu stehen.
Nach SPORT1-Informationen hatte es bereits vor zwei Wochen Kontakt zwischen den Schalke-Bossen und Reis gegeben, wobei dessen grundsätzliche Bereitschaft abgeklopft worden war.
Schon im Sommer hätte Reis eigentlich anstelle von Kramer kommen sollen, erhielt aber keine Freigabe von Bochum. Mit dem VfL müsste man sich im Fall der Fälle einigen – Reis‘ Vertrag läuft noch.
Das Dilemma für die klammen Schalker: Sollte man sich von Kramer trennen und Reis verpflichten, hätten die Königsblauen drei Trainer auf der Gehaltsliste, denn auch das Arbeitspapier von Dimitrios Grammozis läuft noch bis zum Sommer.
Ein Szenario, das man auf Schalke gerne verhindern würde.