Frust bei Benjamin Pavard!
Darum schiebt Pavard Frust
Der französische Weltmeister verließ nach der 6:2-Gala gegen Mainz 05 als erster Bayern-Star sichtlich angefressen die Kabine, um schnell zu seinen Freunden und Familienangehörigen in die Players Lounge zu eilen.
Eine gute Dreiviertelstunde später, um 18.32 Uhr, rauschte er dann mit ihnen aus der Arena ab - kommentarlos und die Kapuze seines Pullovers tief ins Gesicht gezogen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Was war passiert?
Pavard erneut nur auf der Bank
Pavard hatte im Duell mit den Mainzern zum zweiten Mal in Serie nicht in der Startelf gestanden - trotz seines Joker-Tores beim 3:0 gegen den FC Barcelona drei Tage zuvor. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Stattdessen durfte sich der immer besser ins Team integrierte Neuzugang Noussair Mazraoui erneut von Beginn an auf der rechten Abwehrseite beweisen. Immerhin spielte Pavard aber noch die zweiten 45 Minuten mit – als Innenverteidiger, weil Matthijs de Ligt zur Pause angeschlagen raus musste.
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Trotzdem meinte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann schon kurz nach dem Abpfiff: „Benji war sicher sauer auf mich.“
Nur aufgrund von zwei Spielen in Folge auf der Bank? Nicht ganz.
Pavard, das ist kein Geheimnis, würde nach wie vor gerne am liebsten fest in der Innenverteidigung eingesetzt werden. Sein klar kommunizierter Wunsch am Ende der vergangenen Saison lautete, künftig innen an der Seite seines Kumpels Lucas Hernández zu spielen. Dieser konnte ihm nicht erfüllt werden.
Wechselgedanken im Sommer
Deshalb machte er sich im Sommer – spätestens nach der Verpflichtung von de Ligt – auch ernsthafte Gedanken über einen Vereinswechsel. Wie SPORT1 damals berichtete, zeigten Manchester United und der FC Chelsea Interesse an ihm. Zudem boten die Bayern ihn aktiv in anderen europäischen Top-Ligen an – darunter in Spanien bei Atlético Madrid. (FC Bayern: Das lief zwischen München und Joao Félix von Atlético Madrid)
Doch eine sehr gute Saisonvorbereitung des zuverlässigen Defensiv-Allrounders sowie Nagelsmann, der sich öffentlich für Pavards Verbleib stark machte, verhinderten schließlich einen Transfer.
Mazraoui: „Holen beide dadurch das Beste aus uns heraus“
Der Bayern-Coach freute sich, Pavard selbst auch – weil er nahezu immer spielte. Da sich Mazraoui inzwischen aber als ernsthafter Konkurrent erweist, ist ihm nicht einmal sein Platz auf seiner „ungeliebten“ rechten Seite sicher. Frust vorprogrammiert – ebenso wie erneute Abschiedsgerüchte! Ein Wechsel könnte nächsten Sommer wieder zum Thema werden. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
An einer Verlängerung des bis 2024 laufenden Pavard-Vertrages zeigen zumindest weder Vereins- noch Spielerseite großes Interesse, nach SPORT1-Informationen hat es auch noch keine Gespräche diesbezüglich gegeben.
An sportlicher Wertschätzung mangelt es dem 26-Jährigen an der Isar trotzdem nicht. Nagelsmann weiß, was er an ihm hat. Pavard bringe „eine Top-Einstellung“ mit, betonte er nach dem Mainz-Spiel. Und auch Mazraoui zollte seinem Konkurrenten Respekt.
„Es ist ein guter Wettkampf zwischen uns, ein gesundes Duell. Wir holen dadurch beide das Beste aus uns heraus, das ist gut für uns“, sagte der im Sommer ablösefrei von Ajax Amsterdam verpflichtete Marokkaner im Gespräch mit SPORT1 – und gab klar zu verstehen: „Aktuell kann man nicht sagen, dass einer von uns diesen Wettkampf gewonnen hat. Wir machen alle einen guten Job. Und es ist wichtig, dass wir diesen Wettkampf in der Mannschaft haben!“