Die Offensiv-Stars des FC Bayern: Sie standen natürlich im Blickpunkt beim furiosen 4:0-Sieg gegen Bayern Leverkusen.
Sonderlob für „stabilen“ Bayern-Star
Es war aber auch eine wichtige Nachricht, dass die Null wieder stand - nach zuvor insgesamt vier Bundesliga-Partien, in denen das der Münchener Defensive nicht gelungen war. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Gegen Leverkusen legte Bayerns Defensive zum ersten Mal seit dem 7:0 in Bochum am 21. August wieder die dafür notwendige Konsequenz an den Tag. Und vor allem der 67-Millionen-Mann Matthijs de Ligt stach dabei nach vorher teils durchwachsenen Leistungen nun richtig heraus.
Trainer Julian Nagelsmann lobte den Niederländer folglich bei der Pressekonferenz auf SPORT1-Nachfrage. Und nicht nur er.
Nagelsmann über de Ligt: „Er hat eine große Gabe“
Als „sehr, sehr gut“ ordnete Nagelsmanns Leistung ein: „Er hat eine große Gabe zu wissen, was er perfekt kann und was er nicht ganz so gut kann und dementsprechend sein Spiel anzupassen. Er verfolgt die Stürmer oft bis ins Mittelfeld und lässt sie dann nicht mehr drehen. Und macht dann auch mal ein kleines Foul und rammelt so ein bisschen von hinten. Da ist er sehr unangenehm.“
Für die, die nicht alle Abwege der deutschen Sprache kennen: Mit „Rammeln“ meint Nagelsmann in dem Fall nichts Schlüpfriges, sondern die weniger geläufige Bedeutung „stoßend drängen“ - für einen Abwehrspieler eine nicht unwesentliche Qualität.
Auch Vorstandschef Oliver Kahn sprach de Ligt noch in der Allianz Arena vor der Kabine ein Sonderlob für seine Leistung aus. Wie gut die war, spürte auch Leverkusens Offensiv-Topstar am eigenen Leibe.
De Ligt entnervt Bayer-Stürmer
Patrik Schick, der zweitbeste Bundesliga-Torjäger der Vorsaison, wurde vom Niederländer komplett abgemeldet. Er hatte lediglich 27 magere Ballkontakte und wurde von Trainer Gerardo Seoane in der 61. Minute vom Feld genommen - so wie früh wie noch nie in dieser Saison.
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Auch Moussa Diaby, Callum Hudson-Odoi und Jeremie Frimpong wurden frühzeitig ausgewechselt, um neuen Schwung in die Offensive zu bringen. Doch die Wechsel verpufften allesamt - in wesentlichem wegen de Ligt und Abwehrpartner Dayot Upamecano. Beide gewannen mehr als die Hälfte ihrer Zweikämpfe und erlaubten sich auch im Spielaufbau keine Fehler.
„Ich finde, dass sie es sehr gut verteidigt haben. Wir hatten eine Großchance gegen uns und die hat Manu sensationell gehalten“, meinte Nagelsmann nach dem Abpfiff bei DAZN und fügte hinzu: „Wenn ich sehe, wie die Jungs sich feiern nach solchen Verteidigungsaktionen, ist es mir manchmal wichtiger als nach einem Tor. Das ist ein gutes Zeichen.“
Nagelsmann lobt de Light als Stabilisator
Auch offensiv hätte de Ligt beinahe gepunktet: Seinen strammen Schuss in der 55. Minute aus rund 25 Metern konnte Bayer-Keeper Lukas Hradecky gerade noch so über die Latte lenken.
Kurz darauf spielte de Ligt dann eine unglückliche Rolle, als das Tor von Sadio Mané in der 56. Minute wieder zurückgenommen wurde: De Ligt beging im Kopfballduell gegen Odilon Kossounou ein Offensivfoul
Unabhängig von diesem kleinen Makel dürfte de Ligts Auftritt die Bayern-Verantwortlichen zuversichtlich für die kommenden Wochen stimmen, denn schließlich stehen bis zur Winter-WM in Katar noch zahlreiche wichtige Partien an. Zudem ist fehlt der eigentliche Abwehrchef Lucas Hernández noch verletzt.
Deswegen ist ein starker de Ligt jetzt umso wichtiger. „Er hat bei Juve nicht so eine gute Zeit gehabt mit so vielen Spielen. Da ist es normal, dass er ein bisschen Rhythmus braucht. Den kriegt er jetzt“, schildert Nagelsmann auf SPORT1-Nachfrage. Deswegen macht er klar: „Aktuell ist er der stabile Spieler, den wir uns auch erhofft haben. Deswegen haben wir ihn verpflichtet.“