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BVB: Wie Karim Adeyemi zur Reizfigur mutiert

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BVB: Wie Karim Adeyemi zur Reizfigur mutiert

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Die Reizfigur des BVB

Karim Adeyemi erlebt beim BVB einen durchwachsenen Start. Der Angreifer erntete zuletzt Kritik, ist noch in der Bundesliga torlos - er bekam aber auch ein Lob von Mats Hummels zugesprochen.
Dortmunds Stürmer stimmt dem Schiedsrichter in der umstrittenen Entscheidung zu. Auch wenn Matthäus und viele Zuschauer es wohl anders sehen.
Karim Adeyemi erlebt beim BVB einen durchwachsenen Start. Der Angreifer erntete zuletzt Kritik, ist noch in der Bundesliga torlos - er bekam aber auch ein Lob von Mats Hummels zugesprochen.

Seit seiner Ankunft im Sommer bei Borussia Dortmund stand Karim Adeyemi bislang ja schon des Öfteren im Mittelpunkt.

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Da waren zum einen die schwankenden Leistungen des Top-Transfers, die sowohl in Lob als auch in Kritik von Teamkollege Mats Hummels mündeten.

Und nun sorgte auch sein irritierendes Interview nach dem 2:1-Sieg des BVB bei Eintracht Frankfurt für Aufsehen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

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Was war passiert? Während der Begegnung hatte Adeyemi Frankfurts Jesper Lindström im eigenen Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht.

Ein klarer Schubser des Offensivspielers. Doch anstatt auf den Elfmeterpunkt zu zeigen, ließ Schiedsrichter Sascha Stegemann weiterlaufen und entschied in der Folge auf Handspiel von Lindström.

Die TV-Bilder deckten hinterher sofort ein Foulspiel Adeyemis auf, auch der Unparteiische sprach hinterher von einer Fehlentscheidung. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Doch Dortmunds Neuzugang beharrte bei SPORT1: „Ich war erstmal hinten und ja, dann stand er vor mir. Für mich war das gar kein Foul. Also gefühlt war ich Körper an Körper mit ihm. Deswegen fand ich, dass es richtig vom Schiedsrichter war.“

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Adeyemi korrigiert sich nach Interview-Wirbel

Und auf die Nachfrage, ob er den Unmut der Frankfurter verstehen könnte, antwortete der 20-Jährige lachend: „Das ist deren Sache. Wir haben drei Punkte, das ist mir eigentlich ganz egal.“

Einen Tag später ruderte er jedoch zurück und gab in seiner Instagram-Story sogar ein Statement dazu ab.

„Mir wurde nach dem Spiel die Szene nicht gezeigt und im Spiel hat es sich anders angefühlt“, schrieb Adeyemi. Nach Ansicht der Bilder müsse er „ehrlich zugeben, dass meine Aussage falsch war. Hätte ich die Bilder während des Interviews gesehen, wäre ich mit Sicherheit der gleichen Meinung wie Schlotterbeck gewesen.“

Dennoch avanciert der Teenager allmählich zur Reizfigur. Ohnehin gleicht für Adeyemi die bisherige Saison einem Auf und Ab, nachdem er mit viel Euphorie und reichlich Vorschusslorbeeren von RB Salzburg gewechselt war.

Im Kampf um den Stürmer mit einer 32-Scorer-Empfehlung hatten sich die BVB-Verantwortlichen gegen andere Topklubs durchgesetzt.

Eine durchaus teure Verpflichtung angesichts einer Ablösesumme von 30 Millionen Euro, dazu für einen Shootingstar, der trotz seiner torreichen Momente in Österreich in einer Topliga wie der Bundesliga bisher noch nichts bewirkt hatte.

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Verletzungen bremsen Adeyemi aus

Der Auftakt hierzulande verlief zwar vielversprechend, Adeyemi erzielte beim Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal beim TSV 1860 München prompt seinen ersten Treffer im schwarz-gelben Dress.

Doch anschließend hatte der Stürmer mit zwei kleinen Verletzungen zu kämpfen.

Folge: Adeyemi konnte nur zwei der ersten sechs Bundesligaspiele absolvieren, verpasste zudem den ersten Champions-League-Spieltag.

Auch danach schwankten seine Leistungen, pendelte er zwischen Startelf und Ersatzbank.

Andererseits: Es war auch Adeyemi, der nach der Einwechslung mit hohem Tempo und trickreicher Spielweise dem BVB das turbulente Unentschieden gegen den FC Bayern einleitete.

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Kritik von Hummels nach Hackentrick

Danach jedoch setzte es schnell wieder Kritik. Beim Auswärtsspiel gegen Union Berlin hatte Adeyemi mit der Hacke den entscheidenden Fehlpass zum zweiten Gegentreffer verschuldet.

BVB-Anführer Mats Hummels kommentierte das harsch: „Wir haben das 0:2 auf BVB-Art gefangen. Wir sehen beim 0:2, in welchen Bereichen Risiko angebracht ist und wann nicht. Wann man schnickt und wann nicht!“ (BERICHT: Hummels spricht über seine Team-Kritik)

BVB-Neuzugang: „Bin noch nicht zufrieden“

Adeyemi entgegnete auf derlei kritische Tönen zwar unaufgeregt („Wenn einer meckern darf, dann auf jeden Fall Mats Hummels“) - bisweilen wirkt das aber nur bedingt selbstkritisch.

Angesprochen auf die Hummels-Kritik sagte Adeyemi nämlich ebenso: „Ne, das sehe ich nicht so“ - und schob die Niederlage eher auf eine Systemumstellung.

Adeyemi gelingt es dennoch, niemanden komplett vor den Kopf zu stoßen, wenn er zum Beispiel sagt: „Ich bin noch nicht so zufrieden. Ich hatte im ersten Spiel ein bisschen Pech. Dann war ich länger verletzt, aber ich möchte es auch nicht darauf schieben.“

Womöglich ist es genau diese gewisse Nonchalance, die in den Augen mancher zu sehr ausgeprägt ist bei dem Jungnationalspieler.

Fehlt es ein Stück weit auch an Selbstreflexion?

Versteckter Rüffel auch von Bundestrainer Flick

Zwischendrin bei einem DFB-Lehrgang hatte Adeyemi auch von Bundestrainer Hansi Flick einen versteckten Rüffler erhalten für schwache Trainingsleistungen: „Er kann total viel, für überraschende Momente sorgen, muss aber die Konstanz reinkriegen und vor allem noch fleißiger sein und sich nicht auf sein Talent verlassen.“ (HINTERGRUND: Muss Adeyemi um WM-Ticket bangen?)

Dass genau dieses Talent aber auch immer wieder Topleistungen zutage fördern vermag, bewies Adeyemi unlängst beim 0:0 im Heimspiel in der Champions League gegen Manchester City.

Das hatte auch Hummels registriert, der dem Linksfuß bescheinigte, wie ein Stier geackert zu haben.

Adeyemi noch ohne Bundesligator

„Natürlich freut es mich auch, dass er mich loben konnte“, sagte Adeyemi hinterher.

Um in seiner Lausbuben-Art anzufügen, es sei für einen jungen Spieler „auch mal gut, einen auf den Deckel zu kriegen. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben. Aber niemand ist perfekt und Fehler passieren.“

Rein sportlich ist es für den Offensivspieler ein durchwachsener Start beim BVB, denn in seinen bisherigen 14 Partien erzielte er nur zwei Treffer und ist in der Bundesliga noch torlos. Jedoch muss man ihm zu Gute halten, dass er unter Trainer Terzic eine andere Rolle spielt als noch in Salzburg.

In Salzburg Stürmer, beim BVB Flügelspieler

Bei den Österreichern agierte der pfeilschnelle Linksfuß in einer Doppelspitze meist neben Noah Okafor. Die beiden passten kongenial zusammen, sodass Adeyemi am Ende der vergangenen Saison auf insgesamt 23 Treffer und neun Vorlage kam.

Dortmunds Trainer setzt den 20-Jährigen nicht im Sturmzentrum, sondern überwiegend auf dem Flügel ein. Man merkt ihm dabei an, dass er die Position noch verinnerlichen muss, um konstant sein großes Potenzial abrufen zu können.

Denn das ist unbestritten groß. Adeyemi kann mit seiner Schnelligkeit und seinem Spielwitz für überraschende Momente sorgen. Er muss allerdings noch Konstanz in sein Spiel bringen. Dann sprechen künftig alle nur noch über die sportlichen Leistungen des Offensiv-Juwels.

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