Borussia Dortmund hat mit 0:2 bei Union Berlin verloren.
Union macht den BVB nass
Durch einen Aussetzer von Gregor Kobel gingen die Unioner bereits früh durch Janik Haberer in Führung (8.), der dann schon kurz später nachlegte und zum 2:0 erhöhte (21.).
Union baut damit den Vorsprung auf den BVB auf sieben Punkte aus und bleibt an der Tabellenspitze, während Dortmund auf Platz acht abrutscht.
Nach dem 1:1-Remis gegen Sevilla in der Champions League wechselte BVB-Trainer Edin Terzic gleich viermal. Youssoufa Moukoko stand für den kranken Anthony Modeste in der Startelf, neben Emre Can standen auch Nico Schlotterbeck und Raphael Guerreiro wieder in der Startelf.
Diese lief im Übrigen zum ersten Mal mit dem Innenverteidiger-Trio um Niklas Süle, Mats Hummels und Schlotterbeck im 3-5-2 auf. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Terzic verteidigt System-Wechsel
„Es riecht nach Dreier-Kette. Ich kann auch bestätigen, es wird eine Dreier-Kette“, verriet Terzic vor Spielbeginn. „Es geht darum, dass wir das gut aus den Positionen heraus interpretieren. Dass wir gegen ihre zwei Stürmer immer im drei gegen zwei sind. Wir sind uns aber auch sicher, dass wir aus dieser Aufstellung viel Gefahr erzeugen können.“
Auf der anderen Seite wechselte Unions Erfolgstrainer Urs Fischer lediglich zweimal. Nach dem 1:0-Sieg gegen Malmö FF rückten Timo Baumgartl und Andres Schäfer anstelle von Paul Jaeckel und Genki Haraguchi in die Anfangsformation.
Das Spiel startete furios. Bereits in der 8. Minute ging der Tabellenführer aus Köpenick in Führung. Schuld war Dortmunds Schlussmann Gregor Kobel, der vor einem Rückpass ausrutschte und ein Luftloch schlug, sodass der Ball an ihm vorbeirollte.
Zur Stelle war der angelaufene Janik Haberer, der zum 1:0 für die Hausherren aus kurzer Distanz einschob. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Bitter für Dortmund, denn Terzic hatte vor der Partie die Wichtigkeit einer guten Anfangsphase betont. „Es wird darauf ankommen, richtig gut ins Spiel zu kommen. Wir müssen sofort wach sein“, unterstrich er am DAZN-Mikro. Im Nachgang nahm er seinen Keeper in den Schutz. „Das ist gar kein Problem. Dafür sind wir alle Menschen, solche Dinge passieren.“
Schonungslos ging der Schweizer selbst mit sich ins Gericht. „Es ist eine super unglückliche Situation, ich habe mein Team einfach in eine schlechte Position gebracht“, so der enttäuschte Kobel. „Das heute Abend würde ich gerne auf mich nehmen.“
Haberer krönt Leistung mit Doppelpack
Der schlechte Start wurde aber sogar noch schlechter, denn Union legte nach und traf in der 21. Minute bereits zum 2:0. Nach einem Ballverlust von Karim Adeyemi landete der Ball schlussendlich über Jordan bei Haberer, der von der Strafraumgrenze ins linke untere Eck vollstreckte und damit den ersten Doppelpack seiner Karriere erzielte. . (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
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Zehn Minuten später gingen balldominante Dortmunder dann fast mit 0:3 in Rückstand, doch Schlotterbeck rettete vor dem einschussbereitem Jordan. Trotz 74 Prozent Ballbesitz der Borussen waren es die Unioner, die zur Halbzeit mit 11:6 Torschüssen verdient mit 2:0 führten.
„Wir hatten superviel Ballbesitz, der war aber nur um die Mittellinie herum“, bemängelte Terzic nach der Partie folgerichtig.
Der BVB musste dringend etwas ändern und brachte im zweiten Durchgang gleich drei neue Offensivkräfte. Marco Reus, Donyell Malen und Julian Brandt kamen für Salih Özcan, Thomas Meunier und Adeyemi in die Partie.
BVB verzweifelt an Union-Defensive
Dortmund veränderte die Strategie, das Ergebnis blieb jedoch das selbe. Auch im zweiten Durchgang konnten sich die Schwarzgelben gegen die strukturierte, disziplinierte und unermüdliche Union-Verteidigung keine klaren Torchancen erspielen.
Chancen auf beiden Seiten waren Mangelware, während Dortmund der Ball um die Berliner Verteidigung zirkulieren ließ, aber nie einen Weg durch sie hindurch fand. Und wenn das passierte, war der lange nicht benötigte Schlussmann der Unioner, Frederik Rönnow, zur Stelle.
Abschlüsse aus kurzer Distanzdurch den eingewechselten Reus (77.) und Moukoko (79.) konnte er gekonnt parieren. Die beste Phase der Dortmunder kam zu spät und blieb wegen Rönnow unbelohnt.
„Wir konnten auf Fredi (Rönnow, d. Red.) zählen. Der hat da schon auch zwei, drei gute Schüsse gehalten. Das hat uns im Spiel gehalten. Fällt da ein Anschlusstreffer, könnte das Spiel kippen“, lobte Union-Trainer Fischer seinen Torhüter im Nachgang und ließ seiner Freude über den Sieg freien Lauf.
„Wahnsinn, Wahnsinn, was soll ich sonst sagen“, staunte er und verriet: „Wir hatten auch auf dem Schirm, dass es möglich ist, dass sie Dreierkette spielen können.“
Terzic über Tore: „Keine taktischen Dinger“
Kritik an der neuen Formation wollte sein Gegenüber jedoch nicht gelten lassen: „Wenn man die Tore sieht: Das waren keine taktischen Dinger. Das waren individuelle Sachen, unabhängig davon, ob wir mit einer Dreier- oder Viererkette gestartet wären.“
„Seit der Verpflichtung dieser beiden Innenverteidiger werden wir immer gefragt, wann wir mal zu dritt spielen“, führte Terzic fort und zog ein deutliches Fazit.“ Heute haben wir es getan, Es hat nicht funktioniert.
„Jetzt müssen wir uns das gefallen lassen“, verstand er und nahm sich selbst in die Verantwortung. „Dann nehme ich das auf meine Kappe.“