Nächstes Beben in der Hauptstadt: Lars Windhorst hat genug von Hertha BSC! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Windhorst: Hertha schießt zurück
Im Zuge der Spionage-Affäre um Ex-Präsident Werner Gegenbauer und der daraus resultierenden Auseinandersetzungen zieht sich der Unternehmer als Investor des Fußball-Bundesligisten zurück. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Es gebe „keine Basis und keine Perspektive für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit“, hieß es am Mittwoch in einer Stellungnahme von Windhorsts Unternehmen Tennor.
Windhorst bietet Hertha-Anteile zum Rückkauf an
Tennor bietet der Hertha nunmehr an, „unsere Mehrheits-Anteile in Höhe von 64,7 Prozent zum damaligen Kaufpreis zurückzukaufen“.
Der Klub müsste dafür die von Windhorst investierten 374 Millionen Euro aufbringen. Das Präsidium der Hertha will seinerseits offenbar beantragen, den Investor aus dem Verein auszuschließen. Das berichtet der Spiegel.
Die Hintergründe des Aufruhrs: Als Schuldigen für den eskalierten Streit sieht Tennor den neuen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein. Dieser sei „erkennbar an einer vertrauensvollen und seriösen Zusammenarbeit nicht interessiert“, heißt es in der Stellungnahme. „Alle Gespräche“ mit Bernstein „haben uns gezeigt, dass zwischen den Erklärungen und dem dann folgenden Verhalten des Präsidenten ein großer Unterschied besteht.“
Das Fass zum Überlaufen brachte für Windhorst nun die „Debatte über eine angebliche Beauftragung der israelischen Agentur durch Tennor“.
Wirbel um vermeintliche Kampagne gegen Gegenbauer
Zur Erklärung: Am vergangenen Donnerstag hatte die Financial Times über eine Klage der israelischen Agentur Shibumi berichtet, die von Windhorst insgesamt fünf Millionen Euro für eine Kampagne gegen den früheren Hertha-Präsidenten und Windhorst-Gegenspieler Gegenbauer fordern soll.
Windhorst bezeichnete den Bericht als „Unsinn“. Einen Tag nach dessen Veröffentlichung gab Hertha eine Pressemitteilung heraus, in welcher der Klub ankündigte, die im FT-Artikel erwähnten Vorgänge „durch eine Kanzlei aufarbeiten und beurteilen zu lassen“.
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Für Windhorst offenkundig der ultimative Vertrauensbruch in der Zusammenarbeit mit der Hertha.
„Statt gemeinsam mit uns an der Aufklärung zu arbeiten, hat Präsident Bernstein entschieden, sich ohne Prüfung der Beweislage den Vorverurteilungen anzuschließen“, behauptete Tennor nun in der Stellungnahme und fügte hinzu: „Vielmehr hat der Präsident in einem Gespräch mit uns als Ziel seiner Aktivitäten den ‚Break‘ mit Tennor und Lars Windhorst benannt.“
Hertha will Vereinsausschluss von Windhorst
Aber auch Hertha plant Konsequenzen: Das Klub-Präsidium will nach Spiegel-Informationen noch am Mittwochabend über einen Antrag auf Vereinsausschluss von Windhorst entscheiden.
Käme es soweit, läge wiederum die Entscheidung über den Antrag beim Vereinsgericht der Hertha. Bemerkenswert: Am Status von Tennor als Anteilseigner würde ein Ausschluss nichts ändern.
Damit nicht genug: Die Berliner fühlten sich am späten Mittwochabend offenbar bemüßigt, die neuesten Windhorst-Statements zu kommentieren - entgegen ihrer „Erklärung vom vergangenen Freitag (30.09.22), uns bis zu einer umfassenden Klärung und Bewertung des Sachverhalts durch die Experten einer von uns beauftragten Kanzlei in der Öffentlichkeit dazu nicht weiter zu äußern“.
Dabei hieß es nun in einer weiteren Stellungnahme des Klubs, alle Beteiligten seien am Mittwochmorgen in einem einstündigen Gespräch Herthas Wunsch nach einem persönlichen Treffen mit auch Präsident Bernstein sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Brüggemann nachgekommen.
Berlin schlägt zurück: „Entspricht nicht dem Besprochenen“
Allerdings kritisierte Hertha, es sei zudem ein weiteres Treffen für den kommenden Montag vereinbart worden.
Dem Vernehmen nach hat man sich dabei ebenso darauf geeinigt, Alleingänge an die Öffentlichkeit - wie nun durch Windhorst geschehen - zu vermeiden.
„Der Facebook-Post von Lars Windhorst vom heutigen Nachmittag entspricht nicht dem Besprochenen und Verabredeten. Die darin erhobenen sonstigen Vorwürfe sind unzutreffend“, so die Hertha.
Weiterer Vorwurf der Hauptstädter, die Tennor nun „die Unterstützung bei der Käufersuche in einem geordneten Investorenprozess im besten Interesse von Hertha BSC und Tennors Investoren und Gläubigern“ anbieten: „Hertha BSC, Kay Bernstein oder ein anderer Vertreter des Vereins haben sich zu keinem Zeitpunkt Lars Windhorst oder Tennor gegenüber vorverurteilend in der Öffentlichkeit geäußert.“
Vereinbarung zwischen Windhorst und Agentur Shibumi?
Wie der Spiegel zudem erfahren haben will, soll zwischen Tennor und Shibumi freilich doch eine Vereinbarung bestanden haben. Mehr als 20 Mitarbeiter der Agentur hätten an dem Projekt mitgewirkt, Windhorst selbst bestätigte den von ihm nicht unterschriebenen Vertrag angeblich in einer E-Mail.
Tennor ging in seiner Stellungnahme vom Mittwoch nicht weiter auf die Vorwürfe ein.
Stattdessen wurde moniert, dass es seit Bernsteins Amtsantritt „zu keinem Zeitpunkt eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe über wesentliche Fragen der Entwicklung von Hertha BSC“ gegeben habe. Alle Entscheidungen der vergangenen drei Monate seien mit Tennor weder besprochen noch abgestimmt worden: „Unsere Bereitschaft, Hertha BSC beim Aufbau weiter finanziell zu unterstützen, wurde abgelehnt.“
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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)