Oliver Kahn hat Julian Nagelsmann nach dem empfindlichen Rückschlag des FC Bayern in Augsburg den Rücken gestärkt.
Tuchel? Kahn wird deutlich
„Wir sind von Julian total überzeugt“, sagte der Vorstands-Boss einer Medienrunde beim traditionellen Oktoberfest-Besuch des Rekordmeisters am Sonntag.
Nach dem bitteren 0:1 gegen den FCA habe man nun „die Möglichkeit, mal 14 Tage in die Analyse zu gehen, uns auch mal kritisch auseinanderzusetzen, Fehlergespräche zu frühen, um den nächsten Saisonabschnitt gestärkt anzugehen.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Angesprochen auf den derzeit vereinslosen Top-Trainer Thomas Tuchel winkte Kahn ab: „Wir beschäftigen uns jetzt nicht mit irgendwelchen anderen Namen oder irgendwelchen anderen Trainern.“
Nagelsmann? Kahn sieht die Mannschaft gefordert
Dass Nagelsmann im Anschluss an die Augsburg-Pleite erklärt hatte, dass er sich über viele Dinge Gedanken machen müsse, sei „vollkommen klar. Wenn man so eine Serie hat, vier Spiele in Folge nicht gewonnen, da ist nicht nur der Trainer, sondern auch die Spieler, wir Verantwortlichen, unzufrieden. Wir sind alle übel gelaunt.“
Kahn sieht vor allem die Mannschaft gefordert: „Der Trainer gibt den Spielern genug Lösungen mit. Das ist glaube ich ganz normal: Es ist die Mannschaft, die Mannschaft steht auf dem Platz. Es geht auch darum, die Dinge, die wir uns erarbeiten, den Fußball, den wir spielen, in Tore umzumünzen.“ (Bericht: Nagelsmann pampig nach FCB-Pleite)
Gerade die Chancenverwertung monierte der einstige Weltklasse-Torhüter mehrfach. „Ich glaube, das ist das Wichtigste. Dass sich die Mannschaft damit auseinandersetzt, dass es uns nicht gelingt, dass aus diesen Möglichkeiten so wenig Ertrag geschlagen wird“, sagte Kahn. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
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Immer wieder könne „der Gegner klären, immer wieder ist der letzte Pass zu schlampig gespielt. Immer wieder fehlt es an der letzten Konsequenz, an der Konzentration zu vollstrecken.“ Das sei „fahrlässig“. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Kahn weiter: „Vielleicht hat sich bei dem einen oder anderen nach dem Start - alles lief so locker und leicht - irgendwo der Glaube eingenistet, man könne die Bundesliga so nebenbei machen. Man hat gesehen, wie zweikampfstark die Mannschaften gegen uns sind und irgendwann müssen wir das auch annehmen.“
Kahn macht Ansage an die Konkurrenz
Kahn wäre aber nicht Kahn, wenn er nicht auch kämpferisch nach vorne blicken würde: „Es geht jetzt hier nicht um Durchhalteparolen, um Gottes willen. Wir stehen ja Gott sei Dank noch ganz am Anfang der Saison. Wir sind jederzeit fähig, wir haben jederzeit die Stärke, wieder ganz nach vorne zu kommen, da wo wir hingehören. An die Tabellenspitze.“
Man werde der Sache „auf den Grund gehen. Gehen Sie davon aus, dass wir dann gegen Leverkusen voll angreifen werden. Und auch voll angreifen müssen.“ Bayer wird nach der anstehenden Länderspiel-Pause der erste Gegner der Münchner sein.