Jetzt ist es offiziell. Max Eberl wechselt zu RB Leipzig.
Eberl-Wechsel spaltet Fußball-Welt
Was sich einige Gladbach-Fans keinesfalls vorstellen wollten, ist nun Realität geworden.
Aber auch schon als die ersten Wechselgerüchte um Eberl und Leipzig kursierten, hat es nicht lange gedauert, bis der kommende RB-Sportgeschäftsführer vor allem in den sozialen Medien hart angegangen wurde. Tausende Hassnachrichten und -kommentare erreichten den 48-Jährigen - von den heftigen Plakaten am vergangenen Wochenende ganz zu schweigen.
Gladbacher Fanszene enttäuscht
Vor allem die Gladbacher Fanszene ist von Eberl enttäuscht. Im „Mitgedacht“-Blog wird von einem „Schlag in jede Borussia-Magengrube“ gesprochen. Außerdem hätte er sich mit seinem Leipzig-Wechsel aus deren Sicht sein Denkmal in Gladbach zertrümmert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga).
Im selben Atemzug wird dem Funktionär aber auch für seine Arbeit gedankt. „Wir hätten viele grandiose Erfolge und Erlebnisse der Vergangenheit nicht erlebt ohne die Arbeit von Max Eberl.“ Zudem wünsche man ihm „von Herzen alles Gute - gesundheitlich wie privat.“
Dabei bleibt es aber auch. Denn auf seinen neuen Job, den Eberl ab Mitte Dezember angehen wird, sind die Gladbacher nicht gut zu sprechen. „Beruflich kommen uns diese guten Wünsche nicht über die Lippen, da ist eher das Gegenteil der Fall.“
Am Ende verlangen sie lediglich ein Statement von Eberl persönlich: „Meld dich doch mal, Max! Aus unserer Sicht bist du vielen Gladbach-Fans einige Erklärungen schuldig!“
Gespaltene Meinungen in den sozialen Medien
In den (sozialen) Medien hat die Verkündung des Wechsels von Eberl zu RB nun große Wellen geschlagen. Dabei gehen die Meinungen zu dem Deal auseinander. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga).
„Max Eberl wird Leipzig nicht sympathischer machen. Leipzig wird Max Eberl unsympathischer machen“, schrieb etwa Journalist Günter Klein bei Twitter.
Norwegen-Legende Jan Aage Fjörtoft feierte den Deal: „Max Eberl ist zurück im Geschäft! Neuer Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig ab dem 15. Dezember. Starke Verpflichtung!“
„Auch Fußballmanager erleben persönliche Krisenmomente“
SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk sieht in Eberls umstrittenen Tapetenwechsel einen logischen Schritt.
„In Gladbach war Max Eberl, wie man in der Managersprache gerne sagt, auserzählt. Mehr als die Qualifikation zur Champions League war nicht zu holen, und sobald eine Leistungsdelle die Nerven ohnehin strapazierte, reagierte das Publikum im Borussenpark nicht eben zimperlich“, schrieb Gottschalk in seinem Kommentar.
Dagegen haben die Leipziger ihr „Publikum, man muss es so sagen, besser im Griff. Aus der Sicht eines Traditionsvereins mag man Entstehung und Führung eines Vereins ohne Mitglieder (ausdrücklich: aus gutem Grund) kritisieren. Aus Sicht eines Managers stellt sich die Situation anders dar.“
Gottschalk stellte zudem klar: „Wer Zweifel daran hat, dass Max Eberl krank war und echte Tränen weinte, als er in jener Pressekonferenz zu Jahresbeginn seinen Burnout erklärte, verlässt den gemeinsamen Boden für einen aufrichtigen Diskurs. Auch Fußballmanager erleben persönliche Krisenmomente. Er hat seinen gezeigt.“
Hütter litt unter Eberl-Abgang
Mit Adi Hütter hat sich mittlerweile auch ein ehemaliger Weggefährte aus Zeiten bei Borussia Mönchengladbach zu Wort gemeldet.
Wie der Ex-Fohlen-Trainer bei Sky Sport Austria berichtete, sei die Zeit nach Eberls Abgang keine leichte für ihn gewesen.
„Das war für mich ein Schlag ins Gesicht, weil ich mit ihm das Gefühl hatte, Bäume ausreißen zu können. Dann war es ein schwieriges Jahr. Ich habe auch nicht so performt“, erklärte der 52-Jährige.
Eberl hatte seinen Rücktritt Ende Januar bekanntgegeben. Hütter fügte an, dass er schon weitaus früher in dessen Pläne eingeweiht war.
Großkreutz: „Sowas fällt auf einen zurück“
„Leider hat mir Max Eberl schon Ende September mitgeteilt, dass er diesen Job nicht mehr ausüben kann“, sagte Hütter.
Kevin Großkreutz glaubt unterdessen, dass Eberl früher von diesem getätigte Aussagen auf die Füße fallen könnten.
„Ich glaube, dass er mal eine Aussage getätigt hat gegen Red Bull und solche Vereine. Sowas fällt auf einen zurück. Dass man als Fan nicht glücklich ist, ist ja selbstverständlich“, betonte der Ex-Profi bei ran.