„Raus damit!“, schrieb Youssoufa Moukoko unter ein Foto, das er noch in der Nacht des 1:0-Derbysieges gegen Schalke in seiner Instagram-Story postete. Das Bild zeigt den Stürmer nach seinem goldenen Kopfballtreffer in der 79. Minute schreiend vor der Südkurve, die Arme weit ausgestreckt, als wolle er alle Fans umarmen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Terzic muss auf Moukoko setzen
BVB-Eigengewächs Moukoko hat sich mit seinem Tor bei vielen Fans unsterblich gemacht. Er ist damit ganz nebenbei auch der jüngste Revierderby-Torschütze der Bundesliga-Geschichte. Nach diesem Auftritt ist klar: Das 17 Jahre alte Mega-Talent muss ab sofort spielen!
Bislang kam der U21-Nationalspieler nur von der Bank. Er sei nach seinen Einwechselungen „zu verkopft und wild in seinen Aktionen“ gewesen, befand Trainer Edin Terzic, was in der Tat zu beobachten war.
Moukoko ist, so sagen auch viele seiner Wegbegleiter, eben ein Kopfmensch. Ein junger Kerl, auf dem nach seinen Heldentaten im Juniorenbereich (142 Tore für den BVB in 90 Einsätzen) zudem eine hohe Erwartungshaltung und ein extremer Druck liegt und der sich über vieles Gedanken macht. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Moukoko deutlich effektiver als Haller
Sicherlich auch über seine unliebsame Banksituation. Nach dem Ausfall von Sébastien Haller wurde ihm mit Anthony Modeste ein Routinier vor die Nase gesetzt. Doch der entpuppt sich nun immer mehr zu einem Fehleinkauf.
Der 34 Jahre Franzose, der für das teure Gesamtpaket von rund 11 Millionen Euro (Gehalt und Ablöse) geholt wurde, hängt völlig in der Luft. Er fremdelt augenscheinlich mit dem Spielsystem, bekommt nicht die nötigen Flanken und ist für ein schnelles Umschaltspiel einfach zu langsam. Der Beweis: Erst ein Tor nach acht Spielen.
Moukoko dagegen liegt nun schon - trotz deutlich geringerer Spielzeit (270 - 646 Minuten) - bei immerhin zwei Treffern und zwei Assists. Er hat das, was Modeste zurzeit fehlt: Schnelligkeit, Dribblings, einen guten Abschluss, ein ordentliches Kopfballspiel und die jugendliche Unbekümmertheit. Fehler und Fehlschüsse werden bei ihm von den Fans außerdem eher verziehen als bei Modeste. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Die Argumente für einen Startelfplatz sind nun auf Moukokos Seite. Es wäre der richtige Zeitpunkt für Terzic, um vorerst die Rollen zu tauschen: Moukoko als Starter, Modeste als Edeljoker.