Big Points für Schalke 04 im Abstiegskampf!
„Erbärmlich“: Bochum mit Negativrekord
Die Königsblauen haben den VfL Bochum in einem umkämpften kleinen Revierderby mit 3:1 (1:0) geschlagen und ihren ersten Bundesligasieg nach 483 Tagen gefeiert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Dominick Drexler hatte die Königsblauen nach einem Torwartfehler von Manuel Riemann in der ersten Halbzeit in Führung gebracht (38.). Philipp Hofmann glich mit einem ungewollt abgefälschten Schuss nach der Pause kurios aus (52.)
Eine gute Viertelstunde vor Schluss dann die Entscheidung: Bochums Masovic fälschte einen scharfen Freistoß von Mohr unglücklich ins eigene Tor ab (74.). In der Nachspielzeit erhöhte der ehemalige Bochumer Sebastian Polter dann noch auf 3:1 (90.+6).
Durch den Sieg klettert Schalke auf den zwölften Platz. Für die Königsblauen ein echter Befreiungsschlag. „Ich bin total happy“, sagte Cheftrainer Frank Kramer nach dem Spiel bei Sky und betonte: „Es war ein Schritt.“
Zoller gefrustet: „Das ist schon fast erbärmlich“
Frust pur herrscht dagegen beim Gegner aus Bochum. Der VfL bleibt auch nach dem sechsten Spieltag ohne Punkt Letzter.
Das Team des schwer angezählten Trainers Thomas Reis hat durch die Niederlage einen Bundesliga-Negativrekord aufgestellt: Noch nie ist ein Bundesligist so schlecht in eine Saison gestartet wie die Bochumer mit null Punkten und 4:18 Toren nach sechs Spielen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Es ist die sechste Niederlage im sechsten Spiel. Wir haben den Kampf angenommen, aber am Ende stehen wir wieder mit leeren Händen da. Am Ende reicht es derzeit nicht für Punkte“, sagte Simon Zoller, der bei Hofmanns Tor (51.) noch den Ball berührte, bei Sky.
Der gefrustete Zoller geht aber noch weiter: „Das ist extrem bitter, weil wir haben nach sechs Spielen null Punkte, das ist, würde ich fast schon sagen, erbärmlich.“
Schalke startet druckvoll ins Spiel
Schalke-Coach Frank Kramer musste gegenüber dem 1:1 vor einer Woche beim VfB Stuttgart auf einer Position umstellen: Für Cedric Brunner, der wegen muskulärer Probleme fehlte, rückte Henning Matriciani in die Startelf. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Reis baute nach dem 0:2 gegen Werder Bremen zweimal um: Danilo Soares und der Ex-Schalker Philipp Hofmann ersetzten Jordi Osei-Tutu und Gerrit Holtmann. Aber schon nach vier Minuten musste der VfL-Trainer wechseln: Takuma Asano schied verletzt aus, Holtmann, der unter der Woche von Torhüter Manuel Riemann beim Training als „Missgeburt“ beschimpft worden war, kam ins Spiel.
Der extrovertierte Bochumer Keeper war vor 62.041 Zuschauern früh gefordert, hatte aber auch Glück, als Simon Terodde ihn aus kurzer Entfernung anschoss (7.). Die Gäste hatten zunächst große Probleme, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Schalke erkämpfte sich häufig schon im Mittelfeld den Ball, doch das Umschaltspiel gelang meist nicht schnell und präzise genug. Terodde zögerte zu lange und blieb an VfL-Verteidiger Masovic hängen (15.).
Kamen die Bochumer allerdings in die Nähe des Schalker Tores, wurde es gefährlich: Erst setzte Hofmann einen Kopfball knapp über die Latte (20.), dann verfehlte Simon Zoller im Nachschuss das Tor (22.). Die größte Chance hatte Zoller jedoch, als der Ball überraschend zu ihm durchrutschte, er ihn aber nicht traf (35.).
Riemann patzt vor Schalkes Führungstreffer
Beim Schalker Führungstor half Riemann mit, der einen Schuss von Marius Bülter direkt vor die Füße von Drexler abwehrte.
Beim Ausgleich herrschte zunächst Verwirrung: Das Team um Schiedsrichter Felix Zwayer, der sein 200. Bundesligaspiel leitete, entschied zunächst auf Abseits. Simon Zoller fälschte einen Schuss von Philipp Hofmann, dem er wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung ausweichen wollte, ungewollt ab. Das Tor wurde auch zunächst zurückgenommen, nach Videostudium, dann aber doch gegeben (52.)
Dann fälschte Masovic eine Viertelstunde vor Schluss einen Schuss von Tobias Mohr ins eigene Tor ab. Ausgerechnet der ehemalige Bochumer Sebastian Polter machte dann in der Nachspielzeit mit einem wuchtigen Kopfball den ersten Schalker Bundesligasieg nach 16 Monaten perfekt.
„Natürlich spricht man immer von alten Teamkollegen. Man möchte einfach zeigen, dass habe ich auch vorher gesagt, dass ich unbedingt gegen meine alten Klubs treffen möchte. Heute konnte ich das machen und meiner Mannschaft helfen. Das ist für mich persönlich wichtig“, sagte Polter nach dem Spiel bei Sky.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)