Einen Gänsehautmoment erlebten die Zuschauer bei Partie zwischen dem FC Augsburg und Hertha BSC.
FCA-Stürmer wird nach Pleite deutlich
In der Nachspielzeit beim 2:0-Sieg der Hertha erzielte der eingewechselte Marco Richter den zweiten Treffer. Der Offensivspieler feierte erst am vergangenen Spieltag sein Comeback nach seiner Schockdiagnose Hodenkrebs. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
„Für mich persönlich war es das i-Tüpfelchen, aber es freut mich umso mehr, dass wir gewonnen haben“, sagte Richter glücklich am Mikrofon von DAZN. Für ihn seien die letzten Wochen schön gewesen, nachdem die Besserung in Sicht gewesen war.
Erster Saisonsieg für Hertha
Sein Kapitän Marvin Plattenhardt freute sich nach dem Spiel für seinen Mitspieler: „Wir sind froh, dass Marco das alles überstanden hat. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns.“
Die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz holte am fünften Spieltag endlich den ersten Sieg. Damit überholten die Berliner mit nun vier Punkten auch den FCA, der bereits die vierte Niederlage hinnehmen musste. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Angreifer Lukebakio brachte die Hertha in der 57. Minute mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung. Der Ex-Augsburger Marco Richter beseitigte in der Nachspiel (90.+3) die letzten Zweifel. Ansonsten mussten sich 25.789 Zuschauer über weite Strecken mit fußballerischer Magerkost zufrieden geben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Schwarz über Richter: „Es ist sensationell“
„Meiner Meinung nach war es ein verdienter Sieg“, erklärte Hertha-Trainer Schwarz nach dem Erfolg. „Es ist sensationell, dass Marco wieder bei uns ist. Es freut mich sehr, dass er wieder auf dem Platz stehen kann. Einfach ein sehr schöner Moment für uns alle“, meinte der Coach zum Richter-Tor.
Augsburgs Stürmer Florian Niederlechner zeigte nach der Niederlage die Schwächen klar auf: „Wir haben eigentlich einen guten Kader, aber wir spielen uns viel zu wenig Chancen heraus. Wir könnten einen Lewandowski vorne reinstellen und er würde auch keine Tore schießen, weil wir keine Chancen herausspielen.“
Keine Rote Karte für Hertha
Für den FCA war es bereits die dritte Heimpleite der Saison. Der neue Trainer Enrico Maaßen steht vor der Partie in Bremen bereits unter Druck. Die Hertha wendete dagegen den schlechtesten Saisonstart seit 1990 (vier Niederlagen, ein Remis) ab und kann vor dem Heimspiel gegen Leverkusen etwas durchatmen.
Beim FCA stand der von Fenerbahce kurz vor Transferschluss ausgeliehene Stürmer Mergim Berisha gleich in der Startelf. Und der U21-Europameister erlebte bei seiner Bundesliga-Premiere von Beginn an eine umkämpfte Partie. Die Berliner wirkten spielerisch etwas reifer, Kapital konnten sie aus ihrer Überlegenheit aber zunächst nicht schlagen. Nach vorne agierte die „alte Dame“ zu harmlos.
Der FCA hatte in der Offensive zunächst auch nichts zu bieten - bis zur 23. Minute: Nach feinem Pass von Berisha steuerte Ermedin Demirovic alleine auf das Berliner Tor zu, Filip Uremovic riss ihn als letzter Mann aber um. Die Hertha hatte ganz viel Glück, dass Schiedsrichter Harm Osmers nur Gelb zeigte. Der VAR griff nicht ein.
Augsburg zu harmlos
Immerhin wachte Augsburg nun etwas auf. Berisha traf aber nur den Außenpfosten (28.). Auf der anderen Seite verfehlte Chidera Ejuka (35.) bei der besten Hertha-Chance nur knapp das Ziel. Das war‘s in einer ereignisarmen ersten Hälfte auch schon.
Nach dem Wechsel änderte sich erst einmal wenig. Die Berliner Führung fiel deshalb fast aus dem Nichts, als Lukebakio per Kopf eine Flanke von Kapitän Marvin Plattenhardt verwertete. Die Hertha hatte die Partie danach weitgehend im Griff. Der limitierte FCA schaffte es trotz offensiver Einwechslungen kaum, Druck zu machen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)