Klar überlegene Dortmunder konnten die TSG Hoffenheim mit 1:0 vor heimischer Kulisse bezwingen und stehen damit über Nacht mit zwölf Punkten an der Tabellenspitze der Bundesliga. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Platz 1! Aber BVB hadert mit Manko
Ein Manko bleibt jedoch bestehen - denn 79.300 Zuschauer im Signal Iduna Park sahen eine Chancenflut der Dortmunder, die sich dafür zu selten belohnten, wie auch Marco Reus im Anschluss kritisierte. „Vorne müssen wir kaltschnäuziger werden, um dann das 2:0 zu machen“, forderte der BVB-Kapitän nach der Partie bei DAZN.
„Ein kleines Manko ist, dass wir den Sack nicht zumachen“, bemerkte auch Julian Brandt nach dem Spiel: „Gott sei Dank haben wir es uns angeeignet, auch solche Spiele zu gewinnen und über die Zeit zu bekommen.“
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Trotz Fehlschüssen: Terzic erfreut über Chancenwucher
Derselben Meinung war auch Trainer Edin Terzic, der jedoch auch das Herausspielen der zahlreichen Möglichkeiten lobte. „Man sieht einen Prozess, dass wir immer bessere Möglichkeiten herausspielen“, erkannte Terzic, war sich aber auch der mangelnden Verwertung bewusst: „Jetzt fehlt nur noch, dass wir die Dinger über die Linie drücken.“
Kapitän Reus besorgte die Führung für die Borussia (16.), Anthony Modeste (19., 67.), Jamie Bynoe-Gittens (21.) und Thorgan Hazard (67.) vergaben in Folge vielversprechende Möglichkeiten.
Edin Terzic wechselte im Vergleich zum Hertha-Sieg vergangene Woche zweimal: Raphael Guerreiro fehlte aufgrund einer Krankheit, auch Karim Adeyemi war aufgrund einer Fußverletzung nicht dabei. Für sie rückten Thomas Meunier und Jamie Bynoe-Gittens in die Startelf. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Hoffenheim-Coach André Breitenreiter vertraute auf dieselbe Elf, die letzte Woche gegen Augsburg siegte. Mit Anpfiff der Abendpartie im Signal Iduna Park ging es dann direkt zur Sache, mit Vorteil für die Hausherren aus Dortmund, die von Beginn an spielbestimmend waren.
Reus vollendet nach Brandt-Zuspiel
Der BVB ging bereits früh in der ersten Halbzeit in Führung. Das Zuspiel von Bynoe-Gittens ließ Brandt mit einem Kontakt perfekt in den Lauf von Reus tropfen, der den Ball aus kurzer Distanz hoch im rechten Eck versenkte (16.). (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Dortmund spielte in Folge frei auf und hatte durch Anthony Modeste und Bynoe-Gittens weitere vielversprechende Gelegenheiten auf das 2:0.
Während Modeste nach einer Flanke von Marius Wolf einen freien Kopfball klar über das Tor von Oliver Baumann setzte (19.), traf der 18 Jahre alte Flügelflitzer den Ball nach einer Hereingabe von Modeste freistehend nur mit dem Knie (21.).
Strittige Szene um Kabak-Handspiel
In der 32. Minute hatte Hoffenheim dann Glück, dass Schiedsrichter Daniel Siebert sich in Absprache mit dem Video-Assistenten gegen einen Elfmeter für den BVB entschied. Ozan Kabak hatte eine Hereingabe Wolfs mit der Hand geblockt.
Kurz vor der Halbzeit hatte Reus dann eine weitere Chance auf die Führung, zog den Ball aber nach sehenswertem Zuspiel von Jude Bellingham aus der Distanz am Kasten vorbei (43.). Ehe es in die Halbzeit ging, kam für den an der Schulter verletzten Bynoe-Gittens Hazard in die Partie. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
In der zweiten Hälfte versuchte die TSG an mehr Spielanteile zu kommen und kam durch Georginio Rutter (52.) und Andrej Kramaric (53.) zu ersten Torchancen, bei denen BVB-Schlussmann Kobel aber nur wenig gefordert wurde. Einen Freistoß aus vielversprechender Position setzte Kramaric knapp über das Tor (59.).
Rudelbildung in hitziger Partie
Die Partie wurde zunehmend hitziger, nach einer Rudelbildung sahen Kevin Vogt, Reus und Bellingham jeweils die Gelbe Karte.
Dortmund spielte weiter munter nach vorne, belohnte sich jedoch nicht für seine Chancen. Hazard und Modeste verpassten in einer Doppelchance zwei vielversprechende Gelegenheiten frei vor Baumann (67.).
Eine Konterchance zog Modeste nach Zuspiel von Hazard deutlich über den Kasten (84.)
Hoffenheim konnte sich in Folge keine zwingenden Gelegenheiten erspielen, der Sieg hätte für die Borussia deutlich höher ausfallen können.