Verteidiger Nico Schulz von Vizemeister Borussia Dortmund droht juristischer Ärger. Eine Ex-Freundin hat Strafanzeige wegen häuslicher Gewalt gegen den 29-Jährigen gestellt.
BVB: Schulz bestreitet Vorwürfe
Dies bestätigte die Dortmunder Staatsanwältin Sonja Frodermann dem SID am späten Samstagabend. „Es hat eine Hausdurchsuchung gegeben, und es wurden Speichermedien sichergestellt“, teilte die Juristin weiter mit.
Am Sonntag reagierte der BVB mit einer offiziellen Stellungnahme. Es habe ein Gespräch zwischen Vereinsseite, Schulz und dessen Berater gegeben: „Der Spieler bestreitet die gegen ihn erhobenen Strafvorwürfe. Nico Schulz hat uns mitgeteilt, dass er sich mit Hilfe anwaltlichen Beistands gegen diese Vorwürfe zur Wehr setzen wird und obendrein die Unschuldsvermutung für sich in Anspruch nimmt.“
Das sagt der BVB zu Schulz
Der BVB gab weiter an, von den Vorwürfen erst aus den Medien erfahren zu haben. Die Anschuldigungen „wiegen äußerst schwer und sind für den BVB schockierend“, ließ der Verein wissen. (Die Stellungnahme des BVB im Wortlaut)
Borussia Dortmund nehme die Vorwürfe „sehr ernst und distanziert sich von jeglicher Form der Gewalt. Borussia Dortmund ist jedoch kein Verfahrensbeteiligter und hat keinerlei Einsicht in Ermittlungsakten oder in die offenbar vorliegende Strafanzeige.“
Da es sich um ein „schwebendes Verfahren im frühen Anfangsstadium der Ermittlungen“ handele, könne man derzeit „noch keine arbeitsrechtlichen und disziplinarischen Maßnahmen verlässlich und rechtssicher entscheiden.“
Man behalte sich diese allerdings für einen späteren Zeitpunkt vor. Am Sonntag morgen hatte sich BVB-Präsident Reinhard Rauball bei Bild TV geäußert.
BVB-Präsident Rauball reagiert auf Schulz
„Ich habe das heute Morgen nach dem Frühstück gelesen. Ich war überrascht, ich kannte die Meldung vorher nicht“, sagte Rauball: „Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit dem Nico Schulz zu reden. Das muss gemacht werden. Man muss mit seinen eigenen Leuten darüber reden und sich einen Hintergrund verschaffen und ihm die Gelegenheit geben, sich dazu zu erklären.“
Auf die Frage, ob der BVB Schulz vorzeitig suspendieren müsse, antwortete Rauball: „Der Reihe nach. Wenn so etwas in einer Zeitung steht, konfrontiert man den Spieler damit und diskutiert, ob das richtig ist oder falsch ist.“ Er rechne damit, dass dann auch ein Kontakt zu einem Anwalt sinnvoll sein werde.
Nico Schulz ist in Dortmund sportlich auf dem Abstellgleis. Er erfüllte die ihn in gesetzten Hoffnungen nur selten und soll daher den Verein verlassen.
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