Dayot Upamecano hat die lange Sommerpause offenbar bestens genutzt.
„Upamecano steht massiv unter Druck“
Ewig ist es her, dass der französische Nationalspieler einen solch frischen und fitten Eindruck hinterlassen hat wie in den sechs Wochen seit dem Vorbereitungsstart an der Säbener Straße. (BERICHT: Upamecano wechselt Berater)
Nach seiner durchwachsenen bis enttäuschenden ersten Saison beim deutschen Rekordmeister scheint der in Evreux in der Normandie geborene Verteidiger wieder nah an seiner Top-Verfassung.
Verpflichtung von de Ligt beeinträchtigt Upamecano nicht
Auch dass den Bayern-Verantwortlichen der Coup gelang, Matthijs de Ligt von Juventus zu verpflichten - also ein direkter Konkurrent für „Upa“ - dürfte ihn eher motiviert als gestört haben.
Seitdem zeigt er sich mehr denn je zweikampfstark und bissig. Und, ganz wichtig, in seinem Stellungsspiel begeht er immer weniger Fehler und damit Fouls. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Spieler, vor allem ein junger Spieler, der von Leipzig nach München wechselt, einfach mindestens ein halbes Jahr benötigt, um richtig anzukommen“, erklärt Ex-Nationalspieler Frank Leboeuf, Weltmeister von 1998, im Gespräch SPORT1:
„Es ist einfach eine andere Welt. Der Anspruch sowie der Druck sind völlig anders als bei RB. Aber jetzt weiß er, was man von ihm erwartet. Seine Qualitäten sind top, und er hat sicherlich das Zeug, sich bei den Bayern - auch mit dieser starken Konkurrenz - durchzusetzen.“
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Schafft es Upamecano in dieser Form noch zur WM?
Gut drei Monate vor dem WM-Start wird Upamecano sein überzeugendes Gesicht aus den Spielen in Leipzig und Frankfurt aber jede Woche und bald sogar alle drei Tage zeigen müssen, um überhaupt noch eine Chance zu erhalten, von Didier Deschamps nominiert zu werden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Vor allem, weil die dortige Konkurrenz mit Teamkollege Lucas Hernández, aber auch Presnel Kimpembe, Raphael Varane, und Jules Koundé nicht kleiner ist als in der bayrischen Landeshauptstadt. Aber auch, weil seine bisherigen sechs Auftritte im National-Dress zu fehlerhaft waren.
„Klar muss Upamecano an Konstanz gewinnen, sonst wird er nicht so schnell wieder von Deschamps berufen, aber er muss in München einen Stammplatz haben“, meint Frankreichs ehemaliger Nationaltrainer Raymond Domenech: „Er steht massiv unter Druck, weil er weiß, dass seine Chancen relativ gering sind, in Katar dabei zu sein. Aber ich traue ihm zu, es am Ende doch noch zu packen. Das Potenzial hat er zweifelsohne.“
Trotz de Ligt: Upamecano will Stammplatz festigen
Derzeit bleibt Upamecano auf die Pflichtspiele seines Vereins fokussiert.
Er will seine ansteigende Verfassung von Spiel zu Spiel bestätigen und es Julian Nagelsmann schwer machen, wenn sich der Bayern-Trainer fragt, ob der Punkt gekommen ist, de Ligt von Beginn an zu bringen.
„Upas“ Ziel ist es ganz klar, gesetzt zu sein und zufriedenstellende Einsatzzeiten zu bekommen. Auch in ein paar Wochen, wenn die Champions-League-Gruppenphase und die englischen Wochen beginnen. (BERICHT: Kritik an Upamecano)
Auch Pavard blüht auf
Kollege und Kumpel Benjamin Pavard hat er zumindest indirekt wieder auf seine ungeliebte Rechtsverteidiger-Position gebracht. Der agiert dort auch so gut, dass Nagelsmann Neuzugang Noussair Mazraoui bislang auf der Bank lässt. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Pavard hat die Bosse definitiv überzeugt, ihn nicht ziehen zu lassen.
Die neue Konkurrenz scheint den bayrischen Franzosen neue Flügel zu verleihen.