Herausforderer Borussia Dortmund hat auf der Jagd nach der ersehnten Meisterschaft die zweite knifflige Stolperfalle dank eines späten Comebacks gemeistert. Das Team von Trainer Edin Terzic gewann beim aufmüpfigen SC Freiburg mit 3:1 (0:1) und schaffte erstmals seit drei Jahren einen guten Start mit zwei Siegen in den ersten zwei Partien. Der BVB übernahm damit vorübergehend die Tabellenführung und setzte die Bayern etwas unter Druck.
Drei Joker-Tore: Dortmund dreht Spiel in Freiburg
Die Joker Jamie Bynoe-Gittens (77.), Youssoufa Moukoko (84.) und Marius Wolf (88.) drehten im zweiten Durchgang die Partie, Michael Gregoritsch (35.) hatte die vor der Pause überlegenen Breisgauer in Führung gebracht. Für das Team von Christian Streich setzte es nach zuletzt zwei Heimsiegen eine Pleite gegen den Angstgegner. Dortmund drehte im zweiten Durchgang entscheidend auf und verdiente sich so den Erfolg.
Terzic hatte sein Team vor einem "extrem gefährlichen" Gegner gewarnt. "Wir müssen bereit sein, dagegen zu halten", forderte der 39-Jährige. Nico Schlotterbeck beorderte er nur 83 Tage nach seinem letzten Pflichtspiel für den Sport-Club in die Startelf, auch Modeste durfte wenige Tage nach seinem Wechsel vom 1. FC Köln von Beginn an ran.
Vor 34.700 Zuschauen entwickelte sich eine temporeiche Begegnung, in der beide Teams nach spielerischen Lösungen suchten. Klare Torchancen blieben dabei zunächst Mangelware, da beide Defensivreihen in den Zweikämpfen sehr griffig waren. Donyell Malen (4.) auf der einen und Maximilian Eggestein (10.) auf der anderen Seite blieben mit ihren Distanzschüssen harmlos.
Dann musste Gregor Kobel einmal in höchster Not vor dem einschussbereiten Gregoritsch retten (17.), ansonsten blieb es bei einem Spiel zwischen den Strafräumen. Modeste wirkte zunächst wie ein Fremdkörper, aus dem Nichts scheiterte er dann plötzlich aus halblinker Position an Mark Flekken (23.). Nach einer halben Stunde übernahm die Streich-Elf das Kommando.
Kobel kratzte einen Freistoß von Vincenzo Grifo mit den Fingerspitzen aus dem Eck (34.), bei Gregoritschs Bogenlampe nach Ablage des Ex-Dortmunders Matthias Ginter war er dann machtlos. Wenig später verhinderte Gregoritsch das mögliche 0:2 von Grifo, als er beim Schlenzer des Italieners im Weg stand (41.).
Terzic brachte zur Pause Wolf für den gegen die starke linke Freiburger Seite überforderten Thomas Meunier. Der Vizemeister bekam nun mehr Zug in sein Offensivspiel, Mo Dahoud (55.) traf aus 25 Metern das Außennetz. Doch ansonsten fehlte im letzten Drittel weiterhin die Genauigkeit, der taktisch sehr variabel agierende Sport-Club blieb defensiv unangenehm und offensiv über Konter gefährlich.
Roland Sallai (65.) prüfte erneut Kobel von der Strafraumkante, ehe Gregoritsch (69.) völlig freistehend den vermeintlichen Matchball liegen ließ. Mit der Einwechslung von Moukoko läutete die Borussia dann 20 Minuten vor dem Ende die Schlussoffensive ein.