Vorbild US-Sport: Bekommen Bundesliga-Trainer in der Zukunft die Möglichkeit, bei Schiedsrichter-Entscheidungen mithilfe des Videoassistenten Einspruch einzulegen?
Videobeweis-Revolution? VAR-Chef offen
Der Innovations-Leiter und VAR-Chef des DFB, Jochen Drees, der am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass zugeschalten ist, lehnt die Idee zumindest nicht kategorisch ab.
„Ich stehe der Diskussion über Verbesserungen und Entwicklungen im Bereich des Videoassistenten grundsätzlich immer offen gegenüber“, sagte der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter der Dpa. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Drees gibt jedoch auch zu bedenken: „Wir sind aber auch dran gebunden, was die FIFA uns vorgibt. Dort wird die Einführung einer Challenge-Option aktuell nicht verfolgt.“
Einspruch wie in der NFL, NBA oder NHL?
Ein Einspruch, im US-Sport als „Challenge“ bekannt, kommt in Ligen wie der NFL (Football), der NBA (Basketball) und der NHL (Eishockey) zum Einsatz - in jeweils eigenen Ausprägungen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Ob sich ein vergleichbares Duell auch im Fußball durchsetzen ließe?
„Wir müssen bei diesem konkreten Thema eingestehen, dass wir damit keine großen Erfahrungen haben“, sagte Drees: „Und ich halte es zudem für zwingend erforderlich, dass man die Abläufe einer solchen Neuerung erst einmal bis zum Schluss durchdenken muss.“
Zum Beispiel müsse man die Frage stellen, was passiert, wenn ein Trainer mit seinem Einspruch falsch liege. Drees über einen möglichen Ansatz: „Verliert er dann ein Recht auf eine Auswechslung?“ (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Außerdem müsste verhindert werden, dass die Trainer ihr Einspruchsrecht als taktisches Mittel einsetzen, um beispielsweise den Spielfluss zu unterbrechen oder ihren Spielern eine Pause zu verschaffen.