Zum Abschluss des 4. Spieltags sind gleich zwei Serien gerissen: Eintracht Frankfurt hat gegen Werder Bremen mit 4:3 gewonnen und freut sich über den ersten Sieg nach der Sommerpause.
Götze lässt SGE-Fans ausflippen
Saisonübergreifend musste die SGE sogar elf Partien auf ein Erfolgserlebnis warten. Dagegen ging die Mannschaft von Ole Werner erstmals seit der Bundesliga-Rückkehr als Verlierer vom Feld. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
In einer spektakulären Begegnung handelte sich die Eintracht trotz einer frühen Führung schnell einen 1:2-Rückstand ein. Unbeeindruckt von beiden Gegentreffern begeisterte der amtierende Europa League-Sieger aber mit einem teilweise erfrischenden Offensivfußball und drehte die Partie ein weiteres Mal.
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Götze eröffnet das Torfestival
Die Hessen legten einen Blitzstart hin und gingen bereits in der 2. Minute durch Mario Götze in Führung. Randal Kolo Muani spielte den 30-Jährigen im Rückraum frei, der den Ball ohne Gegnerdruck mit einem satten Schuss aus 18 Metern ins linke Eck verfrachtete. Für den Rio-Weltmeister war es das 100. Profitor.
Im Gäste-Block in Bremen kannte der Jubel der SGE-Fans keine Grenzen. „Götze, Götze“, hallte es durchs Weserstadion. „Nach der langen Zeit war es sehr schön“, sagte der Mittelfeldspieler nach der Partie bei DAZN und fügte hinzu: „Es war ein wichtiges Tor für uns, es fühlt sich gut an.“
Anschließend benötigten die Gastgeber einen Augenblick, um den Schock zu verdauen, ehe Bremen eiskalt antwortete. Zunächst fiel Anthony Jung das Leder im Anschluss an einen Eckball auf die Füße. Der Linksverteidiger fackelte nicht lange und ließ Werder-Keeper Jiri Pavlenka im linken Eck keine Chance (14.).
Nur drei Minuten später machte Werder den Doppelschlag perfekt: Aus dem rechten Halbfeld zirkelte Marvin Ducksch einen Freistoß scharf nach innen. Leonardo Bittencourt war am kurzen Pfosten per Kopf zur Stelle und bugsierte das Leder über Kevin Trapp hinweg in die Maschen (17.). (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Fortan entwickelte sich ein offener Schlagabtausch an der Weser, bei dem die SGE drei Anläufe bis zum zwischenzeitlichen Ausgleich benötigte.
Füllkrugs Anschluss kommt zu spät
Ein Kopfballtor von Daichi Kamada wurde aufgrund einer Abseitsstellung zurecht aberkannt (19.). Jesper Lindström scheiterte im Alleingang an einer klasse Reaktion von Pavlenka (27.). Eine Energieleistung von Kolo Muani - der sich im gegnerischen Strafraum zwei Bremer vom Leib hielt - stellte schließlich den erneuten Ausgleich her (32.).
Frankfurt setzte in der Folge nach und belohnte sich noch vor der Pause für ein starkes Auswärtsspiel. Sebastian Rode schickte Lindström auf dem rechten Flügel in die Tiefe. Dabei konnte Jung dem schnellen Dänen nicht folgen, der diesmal Pavlenka mit einem feinen Lupfer bezwang (39.).
Nach dem Seitenwechsel besorgte Djibril Sow in der 48. Minute die Vorentscheidung. Am Ende eines herausragenden Spielzugs hatte Kamada am Elfmeterpunkt die nötige Übersicht und legte die Kugel dem heran eilenden Schweizer auf, der aus 14 Metern clever ins rechte Kreuzeck schlenzte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Dem Zwei-Tore-Rückstand hatte Bremen lange nichts mehr entgegenzusetzen. Einzig der eingewechselte Lee Buchanan näherte sich einem Anschlusstor nochmals an, feuerte das Leder aber von links aus spitzem Winkel über den Querbalken (70.).
Erst in den Schlussminuten schöpfte Werder nochmals Hoffnung, nachdem Niclas Füllkrug einen Strafstoß im Kasten versenkte (90.). Letztlich kam die Aufholjagd jedoch - im Gegensatz zur Vorwoche in Dortmund - zu spät.
Trapp mit Seitenhieb gegen Götze
Werder-Kapitän Marco Friedl war mit dem Auftritt seines Team überhaupt nicht einverstanden. „Wir haben die erste Halbzeit komplett verpennt und viel zu viele Fehler gemacht, weshalb wir völlig verdient drei Tore kassiert haben“, erklärte er nach der Begegnung am DAZN-Mikrofon.
„Wenn man immer drei Tore schießen muss, um ein Spiel zu gewinnen, dann reicht es eben irgendwann nicht mehr“, beklagte der Österreicher.
Ganz anders sah die Gemütslage bei den Hessen aus. Kevin Trapp freute sich nach einem „turbluen Spiel“ über den Erfolg, merkte aber im gleichen Atemzug auch die defensiven Probleme an: „Wir kriegen zu viele Gegentreffer, das müssen wir in den Griff bekommen.“
Eine kleine Spitze gegenüber Götze, der zuvor sein erstes Saisontor erzielt hatte, konnte sich Trapp derweil nicht verkneifen. „Mario (Götze, Anm. d. Red.) hat endlich mal auf‘s Tor geschossen, was er sonst nicht macht“, witzelte der SGE-Torhüter.
Götze selbst sprach nach seinem Treffer von einem „guten Gefühl“ und verwies auf die Frankfurter Teamleistung, die eine starke Leistung auf den Platz gebracht haben. „Es war wichtig, dass wir die drei Punkte geholt haben. Wir haben als Mannschaft eine gute Energie gezeigt und zusammengehalten“, sagte der 30-Jährige.