Jetzt spricht Oliver Kahn! Bayern Münchens Vorstandschef hat zum unmittelbar bevorstehenden Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Barcelona Stellung bezogen.
Kahn spricht über „Basta“-Aussage
Der einstige Weltklassetorhüter erklärte dabei, warum es nach seiner Transfer-Absage aus dem Mai (“Lewandowski wird seinen Vertrag erfüllen, Basta“) doch zu einem Verkauf kommt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
„Mit ‚Basta‘ beendet man eine Diskussion. Und genau das wollte ich zum damaligen Zeitpunkt, denn wir hatten vor zwei Monaten weder ein Angebot für Robert noch Alternativen in Aussicht“, sagte Kahn im Interview mit der Bild-Zeitung.
„Wir hatten keine Möglichkeiten, andere Spieler seiner Qualität zu finden“, sagte Bayerns Vorstand später bei der Vorstellungs-PK von Noussair Mazraoui und Ryan Gravenberch: „Diese Ausgangsposition hat sich verändert. Wir haben mit Sadio Mané einen absoluten Weltklassespieler in der Mannschaft, der viele Positionen in der Offensive bekleiden kann.“
Und auch bei Lewandowski habe sich die Lage grundlegend geändert: „Der FC Barcelona hat am Ende eine Summe geboten, bei der ein Verkauf für uns absolut sinnvoll ist. Außerdem haben wir zuletzt sehr erfolgreich auf dem Transfermarkt agiert und in Sadio Mané einen absoluten Weltklassespieler für die Offensive verpflichtet.“
Kahn: Basta-Ansage kein Fehler
Daher habe man sich nun mit dem FC Barcelona geeinigt: „Bisher allerdings nur mündlich, das Vertragswerk steht noch aus.“
Lewandowski hatte seinen Wechselwunsch am Ende der vergangenen Saison mit klaren Worten öffentlich gemacht. Die Bayern-Bosse um Kahn pochten jedoch stets auf dessen noch bis 2023 gültigen Vertrag. Die ersten drei Angebote von Barcelona ließ Bayern unbeantwortet. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Als einen Fehler würde er seine nun einkassierte Klartext-Ansage zu Lewandowski auch im Rückblick nicht bezeichnen. Sie sei „absolut richtig und notwendig“ gewesen, meinte Kahn: „Meine Aufgabe ist einzig und allein, immer das Beste für den FC Bayern zu erreichen. Wir saßen immer im Driver‘s Seat und haben immer aus der Position der Stärke heraus agiert.“
Letztlich sei es die beste Option gewesen, dem Superstar „die Freigabe zu erteilen. Wir als FC Bayern können mit dieser Entwicklung sehr gut leben.“ Er sei in der Personalie auch nicht vom Aufsichtsrat überstimmt worden.
„Das ist für mich eher ein Zeichen der Schwäche“
Lewandowski geht für 45 Millionen Euro Fixbetrag zu Barca. Damit ist er der teuerste Spieler, den der FCB jemals abgegeben hat. Nur für Cristiano Ronaldo (für 117 Millionen Euro zu Juve) wurde je mehr Geld für einen 33-Jährigen auf den Tisch gelegt.
Einen Gesichtsverlust befürchtet Kahn womöglich auch deshalb nicht: „Aus übertriebener Sturheit oder wegen des eigenen Egos dogmatisch an etwas festzuhalten, obwohl sich die Rahmenbedingungen fundamental verändert haben, ist für mich eher ein Zeichen von Schwäche.“
Man habe sich mit Sadio Mané, Ryan Gravenberch oder Noussair Mazraoui bisher optimal verstärkt - und die Ablöse für Lewandowski „verschafft uns weiteren Spielraum.“
Lewandowski-Nachfolger? Bayern halten sich Optionen offen
Die Offensive sei herausragend besetzt „und unser Trainer Julian Nagelsmann hat ein großes Repertoire, um unser Angriffsspiel auf höchstem Niveau zu halten. Wir wissen sehr gut, was wir Robert alles zu verdanken haben. "
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Aber: „Den FC Bayern haben auch früher schon große Spieler verlassen und auch danach ist die Bayern-Welt nicht auseinandergebrochen. Im Gegenteil, oftmals ging es noch erfolgreicher weiter.“
Ob die Bayern für Lewandowski noch einen Ersatzmann verpflichten, ließ Kahn offen. „Wir beobachten den Markt permanent und wenn sich eine Gelegenheit ergeben sollte, werden wir da sein.“