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BVB: Vorwurf nach Haller-Schock - Arzt sieht ein "Versäumnis"

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BVB: Vorwurf nach Haller-Schock - Arzt sieht ein "Versäumnis"

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Vorwurf nach Haller-Schock

Nach der Tumor-Nachricht bei BVB-Profi Sébastian Haller kritisiert Prof. Dr. Med. Klaus-Peter Dieckmann die fehlenden urologischen Untersuchungen bei Medizinchecks von Fußballprofis.
Sebastien Haller hat im Trainingslager einen Hoden-Tumor diagnostiziert bekommen. Einen Tag nach dem Schock spricht Edin Terzic über die Stimmung beim BVB.
Nach der Tumor-Nachricht bei BVB-Profi Sébastian Haller kritisiert Prof. Dr. Med. Klaus-Peter Dieckmann die fehlenden urologischen Untersuchungen bei Medizinchecks von Fußballprofis.

Prof. Dr. Med. Klaus-Peter Dieckmann, ärztlicher Leiter des Hodentumorzentrums der Asklepios Klinik Hamburg, hat die fehlenden urologischen Untersuchungen bei Medizinchecks von Fußballprofis kritisiert. (BERICHT: Schock bei Haller - alle Fragen und Antworten)

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„Da wird meistens auf die Muskelleistungsfähigkeit geachtet, aber auf diese urologischen Dinge nicht, vor allem auf Hoden bei jungen Männern sollte man unbedingt achten“, sagte er dem SID: „Das würde ich persönlich als medizinisches Versäumnis bezeichnen.“

Haller-Erkrankung fiel beim BVB-Check nicht auf

Prof. Dr. med. Sebastian Wille, Spezialist auf dem Gebiet der Urologie, erklärte bei SPORT1, warum Hallers Erkrankung beim BVB-Check nicht auffiel.

„Bei einem allgemeinen Gesundheitstest wie einem Medizincheck schaut man innerhalb des Blutbilds, ob die Organe alle funktionieren. Eine Untersuchung auf Hodentumormarker macht man nur bei einem begründeten Verdacht“, erklärt Prof. Dr. Wille. Das deckt sich mit den Statuten der DFL zum vorgeschriebenen Medizincceck – eine Krebsdiagnostik taucht darin nicht auf, ist also nicht vorgesehen.

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Dr. Wille kommt zu dem Schluss: „Hallers Tumor wird also schon zum Zeitpunkt des Medizinchecks da gewesen sein, ist bei einem Fitnesscheck dieser Art aber nicht zu sehen.“ Es ist aber nicht auszuschließen, dass sich der Tumor erst seit dem Medizincheck gebildet hat. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Auch Baumgartl und Richter betroffen

Zuletzt hatten sich die Befunde in der Bundesliga gehäuft. Marco Richter wird Hertha BSC aufgrund einer Tumor-OP vorerst nicht im Trainingsbetrieb zur Verfügung stehen, Timo Baumgartl von Union Berlin hofft nach seiner Erkrankung auf ein schnelles Comeback.

BVB-Neuzugang Sébastien Haller wartet nach dem Fund eines Hoden-Tumors noch auf die finale Diagnose. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)

Eine Verbindung zwischen Sport und Hodenkrebs gebe es laut Dieckmann nicht. "Wenn Männer in diesem Alter, zwischen 20 und 40, einen Krebs bekommen, ist es fast immer Hodenkrebs. Deshalb ist das nicht überraschend, dass Bundesligaspieler betroffen sind", erklärte Dieckmann. Dass es zuletzt mehrere Fälle in kürzester Zeit gegeben habe, sei "ein Zufall".

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Der Verlauf einer Hodenkrebserkrankung hänge laut Dieckmann vom Erkrankungsstadium ab. „Wenn der Krebs schon Metastasen gesetzt hat, dann ist natürlich eine intensivere Therapie, etwa Chemotherapie oder Operationen, erforderlich.“

Als Beispiel nannte er den ehemaligen Radprofi Lance Armstrong, der an einer sehr schweren Art des Hodenkrebs erkrankt war - und wieder gesund wurde. „Das ist das beste Beispiel dafür, dass man Hodenkrebs, auch fortgeschritten, gut heilen kann.“