Medizincheck, Unterschrift, Fotoshooting - und ab zu den neuen Kollegen in die USA!
Darum biss Raiola erst auf Granit
Am Dienstagabend um kurz nach 21 Uhr Ortszeit kam Matthijs de Ligt am Team-Hotel des FC Bayern in Washington D.C. an - fleißig Hände schüttelnd und über beide Ohren strahlend.
Keine 24 Stunden später könnte der Niederländer schon sein Debüt im Trikot des Rekordmeisters feiern. „Vielleicht“, sagte Trainer Julian Nagelsmann, werde er de Ligt beim Testspiel gegen D.C. United „ein paar Minuten“ ranlassen.
Die Vorfreude bei dessen neuen Teamkollegen ist groß. (BERICHT: Nagelsmann teilt gegen Barca aus)
Kimmich und Davies schwärmen von de Ligt
„Er ist einer der besten Innenverteidiger in Europa“, schwärmte Alphonso Davies.
De Ligt habe die Fähigkeit, „voranzugehen, zu dirigieren, zu organisieren“, lobte Joshua Kimmich. „Es tut uns gut, wenn wir so einen hinten drin haben!“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
De Ligt ist da - endlich! Vor dreieinhalb Jahren hatte Sportvorstand Hasan Salihamidzic schon erste Gespräche mit ihm geführt und versucht, das Eigengewächs von Ajax Amsterdam nach München zu holen.
Es gab eine mündliche Vereinbarung, wie de Ligts verstorbener Berater Mino Raiola im SPORT1-Interview Ende vergangenen Jahres verriet. Das Problem: Der Aufsichtsrat des Rekordmeisters stimmte dem Wechsel aufgrund der hohen Ablöse von 80 Millionen Euro letztlich nicht zu.
Salihamidzic blieb hartnäckig
De Ligt war zum damaligen Zeitpunkt gerade einmal 19 - und der Bedarf an neuen Abwehrspielern nicht unbedingt vorhanden. Raiola vermittelte de Ligt folglich nach Turin.
Doch Salihamidzic blieb dran, erkundigte sich nach dem Innenverteidiger und ließ mehrfach durchblicken, ihn sofort verpflichten zu wollen, wenn sich dazu eine Möglichkeit für ihn ergeben würde. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Kaderplaner Marco Neppe hielt ebenfalls den Kontakt zu de Ligt, der schon 2019 signalisiert hatte, ein großer Bayern-Fan zu sein - auch dank einiger Vorbilder aus der Heimat wie Arjen Robben oder Mark van Bommel, mit denen er aufwuchs.
Raiola soll den Bayern und de Ligt immer wieder versprochen haben, ihn an die Isar transferieren zu wollen.
Alle Beteiligten betrachteten den Wechsel im Grunde nur als aufgeschoben. Und als de Ligt im Frühjahr dieses Jahres Signale über Raiolas Anwältin Rafaela Pimienta sendete, sich einen Abgang aus Turin vorstellen zu können, ging es sehr schnell.
Schon im Mai gab es nach SPORT1-Informationen erste konkrete Gespräche, in die auch Trainer Julian Nagelsmann involviert war. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Geheimtreffen in Monaco mit de Ligt
De Ligt war sofort begeistert von der Spielidee und der ihm versprochenen Rolle und gab kurz darauf seine Zusage.
Die endgültige mündliche Einigung über den mittlerweile unterschriebenen Fünfjahresvertrag erzielte Salihamidzic dann vor knapp vier Wochen bei einem persönlichen Geheimtreffen mit dem Spieler - im Fürstentum Monaco.
Daraufhin war sich Bayerns Sportvorstand auch absolut sicher, dass kein Verein mehr dazwischen grätschen würde. Entsprechend entspannt ging er in die Verhandlungen mit Juve-Sportdirektor Federico Cherubini.
Er wusste: De Ligt wollte nur nach München. Den Bianconeri blieb also nichts anderes übrig, als ihre Ablöseforderungen von bis zu 90 Millionen Euro deutlich herunterzuschrauben.
Salihamidzic fädelte den Deal für 67 Millionen Euro plus Bonuszahlungen ein. Ohne seine Vorarbeit schon Jahre zuvor wäre das nicht möglich gewesen. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)