„Das ist eine ‚Never Ending Story‘“, stellte zuletzt sogar Sebastian Rode, Kapitän von Eintracht Frankfurt, nüchtern fest. Gemeint sind die Gerüchte rund um Filip Kostic.
Causa Kostic: Irgendwann ist Schluss!
Geht er? Bleibt der Star der Hessen? Verlängert er gar seinen 2023 auslaufenden Vertrag? In jeder Sommer-Transferperiode wird Kostic bei etlichen Vereinen gehandelt.
Kostic-Gerüchte sorgen für Unruhe
Das hat sich der 29-Jährige auch redlich verdient. Kostic ist Zugpferd bei der Eintracht, er wurde nicht umsonst zum besten Spieler der letztjährigen Europa-League-Saison gewählt. Die Eintracht hat ihn nie bedrängt, ihm auch nach seinem Wechsel-Streik, als der Deal mit Lazio Rom platzte, sofort eine zweite Chance gelassen. (NEWS: Kostic stellt klar: „Ich halte mein Wort“)
Das war richtig und wichtig. Die Fans lieben Filip Kostic. Sie haben ihm rasch verziehen, mit einer Vertragsverlängerung könnte er sich daher zur Frankfurter Legende aufschwingen.
Bei aller Wertschätzung für einen so wichtigen Spieler, ist dennoch irgendwann Schluss mit der (medialen) Unruhe! Die Frankfurter haben ihm attraktive Angebote zur Erweiterung des Kontrakts auf den Tisch gelegt und inzwischen monatelang Zeit gegeben, sich mit seiner Zukunft zu befassen. Erst Juventus Turin, nun die Gespräche mit West Ham United – und als nächstes, wenn das nicht klappt? Dann geht die Unruhe, die irgendwann auch die Mannschaft belastet, weiter.
Die Eintracht kann nicht bis zum Ende der Transferperiode warten
Sportvorstand Markus Krösche will zwar keine „Deadline“ setzen. Doch bis zum letzten Tag der Transferperiode am 1. September warten? Das kann sich die Eintracht, deren Erfolgsrezept die mannschaftliche Geschlossenheit ist, nach dann sechs Pflichtspielen nicht mehr erlauben.
Kostic ist die prägende Figur im System mit Dreierkette und Schienenspielern. Seine Flanken und Flügelläufe machen oftmals den Unterschied aus. Nach vier tollen Jahren stehen 96 Scorerpunkte in 169 Pflichtspielen auf dessen Eintracht-Konto.
Trainer Oliver Glasner hat das Spiel der Frankfurter zwar angepasst, deutlich flexibler und variabler gestaltet. Doch vor allem in diesem Jahr, in dem sich die Hessen mit Randal Kolo Muani, Lucas Alario und Mario Götze offensiv hochwertig verstärkt haben, käme die Power von Kostic noch besser zur Geltung. Er hätte Abnehmer für seine herausragenden Hereingaben im Strafraum. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)
Eintracht-Macher Krösche in der Zwickmühle
Krösche steckt dabei in einer Zwickmühle. Einerseits wäre es wirtschaftlich äußerst schmerzhaft, wenn ein Profi der Kategorie Kostic ablösefrei wechseln würde. Die Eintracht muss trotz Europa-League-Erfolgs weiterhin Überschüsse erzielen, die Corona-Pandemie hat den finanziellen Aufschwung arg gebremst. Doch ohne Kostic wäre das Erreichen der sportlichen Ziele deutlich schwerer erreichbar. Ein Teil des Geldes müsste in Ersatz, der sofort funktioniert, investiert werden.
Von den für Kostic erhofften 15 bis 20 Millionen Euro blieben in diesem Fall nur wenige Euro übrig, ein Abbau der Schulden könnte die Eintracht so kaum vorantreiben. Dafür hätte Glasner möglicherweise kurz vor dem Start der ersten Frankfurter Champions-League-Saison eine gewaltige Baustelle zu schließen.
Frankfurts Geduld sollte nicht unendlich sein
Das wäre sehr riskant! Deshalb gilt: Krösche sollte die Tür nicht ewig geöffnet lassen. Denn ein Schlüssel für Punkte, Tore und Vorlagen, wie Kostic einer ist, garantiert sportlichen Erfolg und Prämien, die durch die im Raum schwebende Ablösesumme kaum aufzufangen sind. Die Geduld der Eintracht, sie sollte nicht unendlich sein. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)