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Bundesliga: Ronaldo zu Bayern? "Zu schön, um wahr zu sein"

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Bundesliga: Ronaldo zu Bayern? "Zu schön, um wahr zu sein"

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Zu schön, um wahr zu sein

Das Gerücht von einem Ronaldo-Transfer zum FC Bayern sorgt für Furore. Die Sehnsucht nach dem alternden Weltfußballer offenbart ein grundsätzliches Bundesliga-Problem, meint SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk..
Ein großes spanisches Sport-Medium berichtet: Der FC Bayern soll Cristiano Ronaldo im Auge haben, sollte Robert Lewandowski nicht zu halten sein.
Pit Gottschalk
Das Gerücht von einem Ronaldo-Transfer zum FC Bayern sorgt für Furore. Die Sehnsucht nach dem alternden Weltfußballer offenbart ein grundsätzliches Bundesliga-Problem, meint SPORT1-Chefredakteur Pit Gottschalk..

20. August in Bochum, 28.000 Zuschauer im Ruhrstadion, Bibbern in der Kabine. VfL-Trainer Thomas Reis sucht Zuversicht in den Gesichtern seiner Spieler.

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Er fragt ein letztes Mal in die Runde, bevor‘s rausgeht zum Heimspiel gegen Bayern: Wer will Ronaldo decken?

Zwei Dutzend Hände zucken in die Luft. Jeder will. Sogar der Zeugwart. Die Chance will keiner verpassen.

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Man muss sich das mal vorstellen: Cristiano Ronaldo, Weltfußballer und Ikone, im Alltagsbetrieb der Bundesliga - seit die spanische Sportzeitung AS am Donnerstagabend das Gerücht in Umlauf brachte, dass der Portugiese Lewandowski-Nachfolger beim Rekordmeister FC Bayern werden möchte, spielt das Kopfkino verrückt. Könnte der Bundesliga Besseres passieren? (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

Cristiano Ronaldo ist größer als jeder Verein

In zwei Jahrzehnten Profifußball hat sich Cristiano Ronaldo einen Ruf aufgebaut, von dem die Bundesliga nur träumen kann. Auf Instagram folgen ihm 459 Millionen Fans.

Zum Vergleich: Sein aktueller Arbeitgeber Manchester United, ein Weltverein, bindet lediglich 59 Millionen Follower, Bayern München 33 Millionen. Ronaldo ist inzwischen größer als jeder Verein, bei dem er Tore schießt.

Zur Stunde deutet sehr vieles daraufhin, dass sich das irre Bayern-Gerücht nicht bewahrheiten mag - wenngleich SPORT1 von mehreren gut unterrichteten Quellen innerhalb der Branche erfuhr, dass CR7 den Münchner von seinen Beratern um Top-Agent Jorge Mendes (Gestifute) sehr wohl angeboten wurde, die FCB-Bosse dann aber ziemlich schnell den Daumen senkten.

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Aber auch bei Sadio Mané, dem jüngsten Sensationstransfer der Bundesliga, überwog am Anfang die Skepsis. Und dann war Mané plötzlich verpflichtet und ließ sich vor der Frauenkirche fotografieren.

Zur Wahrheit gehört auch: Ronaldo wäre eine noch viel größere Hausnummer.

Ronaldo-Transfer als Medizin für mehr Attraktivität?

Es wäre zu schön, um wahr zu sein: Trikotverkauf, Einschaltquoten, Merchandising - die Zahlen würden explodieren. Die Bundesliga bräuchte keine Argumente mehr, um Live-Spiele im Ausland an den Mann zu bringen.

Dass Ronaldo im Februar 38 Jahre wird, sei‘s drum: Ein, zwei Jahre wird‘s sein Körper noch machen. Er ist topfit und sein Millionengehalt wert.

Man muss es so sagen: Ronaldo wäre die beste Medizin gegen den Verdruss, der sich in der Liga breitmacht.

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Zu oft hört man von den Fans, dass ihr Interesse an der Bundesliga schwindet. Zehn Bayern-Meisterschaften in Folge, zerpflückte Spieltage von Freitag bis Sonntag, Konstrukte statt Tradition, Kommerzialisierung: Jeder findet sein Argument für Argwohn.

Lob für Bayern, Dortmund und Eintracht

Auf ihrer Website trommelt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wie verrückt für die neue Bundesliga-Saison und kratzt fünf Gründe zusammen, warum die Spielzeit 2022/23 Freude bereiten wird. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Dort steht in der Auflistung zu lesen: „spannende neue Gesichter“, „traditionsreiche Rückkehrer“, „Tore satt und Fairness“, „volle Stadien“ und, kein Witz, „außergewöhnlicher Spielplan“.

Ein Wort des Dankes an die Manager der Liga hätte vielleicht gereicht. Was Sebastian Kehl in Dortmund, Markus Krösche in Frankfurt und zuletzt Hasan Salihamidzic bei Bayern in diesem Transfersommer leisten, erhöht die Attraktivität der Bundesliga wie seit Jahren nicht. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Der Abgang von BVB-Torjäger Erling Haaland - ist längst Geschichte. Aber reicht das?

Bundesliga-Klubs tätigen große Transfers

Zwei Monate vor Transferschluss spiegelt das Saldo von plus 7,0 Mio. Euro nur unzureichend wieder, was da gerade Wundersames passiert.

Weltmeister Mario Götze zu Eintracht Frankfurt - perfekt. Weltstar Sadio Mané zu Bayern München - fix. Haaland-Ersatz Sebastian Haller zu Borussia Dortmund - durch. 180 Mio. Euro gaben alle 18 Bundesligisten bisher aus. (ÜBERSICHT: Die fixen Transfers aller Bundesliga-Klubs)

Das ist im Vergleich zur Premier League (bisher 437 Mio. Euro Ausgaben) immer noch wenig, aber das muss die Bundesliga kaum kümmern.

Werder Bremen und Schalke 04 kehren als Magneten zurück, die Transferbilanz ist wirtschaftlich ausgewogen, jeder dritte Klub hat einen neuen Trainer, mit fünf Teilnehmern in der Champions League produziert die Liga Schlagzeilen.

DFL gefordert bei Zukunftsgestaltung

Alles sauber, alles gut. Und trotzdem fehlt: ein Titelkampf, der seinen Namen verdient. Eine elfte Bayern-Meisterschaft in Folge kann nicht mal jeder Bayern-Fan wollen.

Von der neuen Liga-Chefin Donata Hopfen sind in ihren ersten sechs Monaten allenfalls Worthülsen zu hören, wie die Zukunft gestaltet wird. Eine Vision: Fehlanzeige. Digitalisierung alleine wird nicht helfen.

Eine Ronaldo-Verpflichtung wäre eine Überbrückungshilfe, ein Anschub, und würde nicht über die grundsätzlichen Probleme hinwegtäuschen.

An den Managern der Bundesligisten, um das mal ganz klar zu sagen, liegt es nicht. Sie pflanzen in diesem Transfersommer eifrig, damit die Vorfreude wächst. Aber das Feld Bundesliga, das muss neu bestellt werden.

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