Robert Lewandowski will den FC Bayern verlassen, am besten schon in diesem Sommer.
Kahn: Gab konkretes Angebot an Lewy
Sein Vertrag läuft noch bis 2023 - der polnische Superstar des deutschen Rekordmeisters hatte zuletzt behauptet, dass er von Vereinsseite kein offizielles Angebot für eine Verlängerung erhalten habe. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Dem widerspricht Bayerns-Vorstandschef Oliver Kahn im Interview mit der Welt nun entschieden. „Wir haben seinem Berater ein konkretes Angebot gemacht. Sonst würden wir das bestimmt nicht sagen.“
Zuvor hatte bereits Bayern-Präsident Herbert Hainer im STAHLWERK Doppelpass von einem Angebot gesprochen, allerdings sei er bei den Verhandlungen mit Spieleragent Pini Zahavi nicht mit am Tisch gesessen.
Kahn: Bayern ist weiter eine Urgewalt
Kahn schaffte nun endgültig Fakten und pochte einmal mehr auf einen Verbleib von Lewandowski. Vorzeitiger Abgang? „Diese Frage stellt sich nicht. Robert Lewandowski hat einen Vertrag bis 2023, und den wird er erfüllen.“ Auch die Höhe einer möglichen Ablöse soll keine Rolle spielen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Darüber hinaus werde es kein Umdenken in Sachen Transferpolitik geben. Der FCB werde „bestimmt nicht zum Ausbildungsverein.“
Im Gegenteil: Der Meister sei weiter „eine Urgewalt. Es gibt viele Topspieler, die darauf brennen, bei uns zu spielen. Ein Ausbildungsverein ist gezwungen, immer mal wieder Spieler abzugeben. Das sind wir nicht.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Kahn weiter: „Wir wollen unsere Topspieler so lange wie möglich halten. Eine geringe Fluktuation bei den Säulenspielern zu haben ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Deswegen haben wir in dieser Saison mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Kingsley Coman und Thomas Müller verlängert. Auch Jamal Musiala ist ein Baustein für die Zukunft.“
„Keiner ist größer als dieser Klub“
Mit Blick auf die Zukunft gehe es aber auch darum, den Kader „im richtigen Moment anzupassen und zu verändern. Wir brauchen immer wieder Veränderungen, frisches Blut und positive Konkurrenzsituationen.“
Hier sei er zusammen mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic - der am Sonntag zu Gast im STAHLWERK Doppelpass ist - gefordert. „Wir brauchen jetzt Bewegung, um einem Gewöhnungseffekt entgegenzuwirken. Beim FC Bayern muss man sich immer wieder hinterfragen.“
Das Team habe aber ein starkes Fundament. „Für den Erfolg ist immer eine starke Achse wichtig“, sagte Kahn. Er betonte aber auch, ohne konkret Namen zu nennen: „Keiner ist größer als dieser Klub. Wer auch immer ihn in den vergangenen Jahrzehnten verlassen hat - es ging auch danach immer, manchmal sogar noch erfolgreicher, weiter.“
Neue Wege in der Jugendarbeit
Gesucht werden Spieler, die sich „darüber im Klaren sind, welche Verpflichtung es mit sich bringt, das Emblem des FC Bayern auf der Brust zu tragen. Solche Spieler zu finden, mit denen man sich auch identifizieren kann, wird immer schwieriger.“
Spieler, die den Klub lediglich als „Plattform“ verstünden, die es gelte, eine kurze Zeit „maximal zu nutzen, und dann weiterziehen“, brauche man nicht.
Auch auf die Jugend wolle man setzen. In der jüngeren Vergangenheit konnten sich aber nur wenige Talente bei den Profis durchsetzen. Eines der Probleme: „Unsere zweite Mannschaft spielt aktuell nur in der vierten Liga, das ist alles andere als optimal. Deshalb denken wir bereits über neue Wege nach.“
So würden „parallel zu unserem Campus werden Partnerschaften mit internationalen Klubs im Zusammenhang mit der Entwicklung von Spielern immer wichtiger“.
Das sagt Kahn über Salihamidzic
Zur Zusammenarbeit mit Salihamidzic, der zuletzt stark in der Kritik stand und gar von den eigenen Fans Pfiffe kassierte, erklärte Kahn: „Ich arbeite sehr gern mit Hasan zusammen, und er gibt jeden Tag alles für den Klub. Wir werden die Saison gemeinsam analysieren und weiter am Erfolg des FC Bayern arbeiten.“
Der Vertrag seines ehemaligen Mitspielers läuft im Sommer 2023 aus. Grundsätzlich sei der Aufsichtsrat für die Verlängerungen von Vorstandsverträgen zuständig, erklärte Kahn.