Es ist schon jetzt einer der überraschenden Transfers des Jahres! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Ist Ginters Wahl die richtige?
Die Verwunderung über den Wechsel war zunächst groß. Schließlich ist der Klub aus dem Breisgau nicht eines der großen Teams, mit dem der deutsche Nationalspieler immer wieder in Verbindung gebracht wurde.
Zumal laut SPORT1-Informationen mit Inter Mailand und Aston Villa zwei Vereine Interesse hatten, die über ein größeres Renommee verfügen. Bei Inter hätte er sogar die Chance gehabt, in der Champions League zu spielen.
Ginter entscheidet sich gegen Inter und Aston Villa
Er entschied sich jedoch gegen die Offerten der beiden Klubs und damit einen Wechsel ins Ausland.
SPORT1 weiß: Der Innenverteidiger wollte eine schnelle Entscheidung, auch wegen seiner Familie. Bei Inter und Aston Villa wäre sein Wechsel aber erst Ende Mai oder sogar erst im Juni fix gewesen.
Kein Thema war für den 28-Jährigen hingegen der FC Bayern. Zwar gab es Kontakt zwischen den beiden Parteien, aber für die Verantwortlichen der Münchner war er lediglich Option B oder C - zu wenig für seine Ansprüche.
Schließlich will er regelmäßig in der Startaufstellung stehen. Diese Einsatzzeiten braucht er 1,91 Meter große Abwehrrecke, um bei der Weltmeisterschaft in Katar im Kader zu stehen.
Ginter setzt mit Freiburg sein „Fußball-Wunschdenken“ um
Deswegen fiel seine Wahl auf seinen Heimatverein. Dort wird er den Platz von Nico Schlotterbeck übernehmen. Das 22 Jahre alte Eigengewächs wechselt, wie Ginter damals, zu Borussia Dortmund.
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Ginter selbst sagte bereits vor zwei im exklusiven SPORT1-Interview, dass ihn eine Rückkehr in die Heimat reizen würde: „Das ist ein Fußball-Wunschdenken. Vielleicht bin ich da auch ein bisschen zu fußballromantisch, wenn ich das so sage. Aber Freiburg ist unsere Heimat und diese Gedanken sind immer im Hinterkopf.“
Bei dieser Entscheidung spielte nicht nur seine Familie, sondern auch Bundestrainer Hansi Flick eine Rolle. Er riet seinem Schützling letztlich zu dem Schritt, zurück in seine Heimat zu gehen.
Freiburg - Dorfverein oder Big Player?
Die Entscheidung für den Wechsel nach Freiburg ist aber keinesfalls ein Rückschritt. Schließlich ist Freiburg längst nicht mehr der kleine Dorfverein, der er einmal war.
Ein Beweis dafür ist das neue Stadion der Breisgauer. Ins Europapark-Stadion passen 10.000 Zuschauer mehr rein als in das alte Schwarzwaldstadion. Damit steigert der Klub seine Erlöse, aber die Auslastung zeigt auch gleichzeitig die gestiegene Nachfrage am Verein.
Schließlich spielt das Streich-Team begeisternden Fußball, der auch noch erfolgreich ist. In den vergangenen zwei Spielzeiten hatte Freiburg bereits nur knapp den Einzug ins europäische Geschäft verpasst. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
In dieser Saison haben die Breisgauer zwei Spieltage vor Schluss sogar die Chance, den Einzug in die Champions League perfekt zu machen. Dieser womöglich historische Erfolg ist der Lohn jahrelanger Arbeit. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Ginter-Verpflichtung nächster Schritt für Freiburg?
Die Verantwortlichen steckten die erzielten Ablösesummen nicht eins zu eins in den Kader, sondern investierten Millionenbeträge in das eigene Nachwuchs-Leistungszentrum.
Der Lohn macht sich bezahlt. Einen Großteil des Teams hat der Verein selbst ausgebildet. Mit Nico Schlotterbeck und Christian Günter schafften zuletzt zwei Spieler sogar den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft.
Mit der Verpflichtung von Ginter setzt Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier nun ein Zeichen an die Konkurrenz. Schließlich hätte kaum einer dem „kleinen“ Verein aus Baden-Württemberg zugetraut, einen gestanden Nationalspieler zu verpflichten.
Trotz des Erfolgs herrscht in Freiburg aber weiterhin ein bodenständiges Ambiente, was Ginter sehr zu schätzen weiß. „Natürlich geht es auch ums familiäre Umfeld, das war hier in Gladbach immer top“, sagte er zu SPORT1.
Nun will der Weltmeister von 2014 in seiner Heimat ähnliche Erfolge wie in Gladbach feiern. Die Voraussetzungen dafür sind gut.