Die Entscheidung steht!
Die Gründe für Lewandowskis Abgang
Nach SPORT1-Informationen hat Robert Lewandowski die Bosse des FC Bayern in der vergangenen Woche persönlich darüber informiert, seinen 2023 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und eine neue Herausforderung ins Auge fassen zu wollen – am liebsten noch in diesem Sommer. Auch Bild und Sky berichten darüber.
SPORT1 kennt die Hintergründe – und beantwortet die drei wichtigsten Fragen zum Lewandowski-Hammer. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
- Der STAHLWERK Doppelpass mit Alex Meier, Matze Knop und Stefan Effenberg - Sonntag ab 11 Uhr LIVE im TV und im Stream auf SPORT1
Warum will Lewandowski nicht verlängern?
Der polnische Torjäger möchte nach zwölf Jahren in Deutschland – acht davon in München – eine Luftveränderung.
Diese Entscheidung ist bereits vor Monaten in ihm gereift, nun wissen auch Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic Bescheid.
Lewandowski geht es in erster Linie nicht ums Geld, er will sich keinen letzten großen Vertrag in München mit mehr Gehalt erpokern – sondern schlichtweg etwas Neues machen.
Allerdings: Die ihm nicht verborgen gebliebenen, letztlich aber erfolglosen Bemühungen der Bayern-Bosse um den künftig für Manchester City stürmenden Erling Haaland haben den 33-Jährigen enttäuscht und es ihm noch leichter gemacht, sich emotional bereits auf ein neues Abenteuer einzustellen.
Tatsache: Lewandowski hatte das Gefühl, von Kahn und Salihamidzic hingehalten zu werden. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Besonders irritierte den Stürmer, dass sich die Bayern bei ihrem Treffen mit seinem Berater Pini Zahavi in München am 28. April nur verbal zu ihm bekannten, anstatt ihm ein unterschriftsreifes Vertragsangebot vorzulegen. Ein solches folgte nach SPORT1-Informationen übrigens bis heute nicht.
Haben sich die Bayern etwa verzockt? Obwohl alle Parteien nach dem ersten Gipfel mit Zahavi von einer „guten“ Gesprächsatmosphäre berichteten: Der Verdacht liegt nahe, dass Kahn und Salihamidzic bis zuletzt immer noch auf einen Haaland-Transfer spekulierten. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Das würde auch zu den aktuellen Aussagen von Haaland-Kenner Jan Aage Fjörtoft passen, der bei der Bild sagt: „Die Bayern waren in der Endphase genauso verzweifelt dran wie Real Madrid und Manchester City.“
Wie realistisch ist ein Lewandowski-Abschied in diesem Sommer?
Die Bayern sitzen auf den ersten Blick am längeren Hebel, schließlich hat Lewandowskis Vertrag weiterhin Gültigkeit und keine Ausstiegsklausel.
Das Problem: Wenn der Klub noch eine Ablöse für ihn generieren will, dann bietet sich ihm nur noch in diesem Sommer eine Chance dazu.
Hieß es noch im März aus dem Bayern-Umfeld, dass die Bosse theoretisch auch bereit seien, nötigenfalls ins letzte Vertragsjahr mit Lewandowski zu gehen und damit einen ablösefreien Abgang 2023 in Kauf zu nehmen, findet allmählich ein Umdenken statt.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ein Lewandowski-Verbleib über den Sommer hinaus hätte Zündstoff-Potenzial! Allein wegen der ganzen Vorgeschichte um Haaland. Aber auch, weil das Verhältnis des Stürmers zu Trainer Julian Nagelsmann als angespannt gilt. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Nach SPORT1-Informationen ließ er den Trainer im Laufe der Rückrunde mehrfach wissen, dass sein Spiel unter den taktischen Anpassungen leide und er auch Nagelsmanns Trainingsinhalte bisweilen zu komplex finde.
Hinzu kamen vermehrte Beschwerden bei Mitspielern, wie sogar in einigen Spielen an der Körpersprache des Stürmers deutlich wurde.
Ob die Bosse dem innovativen, schon länger für einen Umbruch plädierenden Nagelsmann einen Gefallen tun würden, einen unzufriedenen Lewandowski zu einer weiteren Saison in München zu verdammen?
Wohin will Lewandowski wechseln?
Lewandowskis Karriereplan sah von Anfang an vor, nach seiner Zeit in der Bundesliga in Spanien zu spielen. Daran hat sich nichts geändert.
Sein Wunschziel ist nach SPORT1-Informationen der FC Barcelona. Einen Plan B gibt es im Moment für ihn nicht – auch wenn der bestens vernetzte Zahavi ihn ebenso problemlos in England oder bei Paris Saint-Germain unterbringen könnte.
Doch auch die Katalanen sind sich einig, dass sie Lewandowski als neues Aushängeschild in ihrem Team wollen.
Zahavi hat auf Wunsch von Lewandowski im Laufe des Frühjahrs mehrere gute Gespräche mit Barca-Boss Joan Laporta geführt, das erste gemeinsame Treffen in Barcelona fand bereits im März statt.
Über Zahlen wurde dabei auch schon gesprochen. Laporta sieht seinen Klub trotz hoher Verschuldung als handlungsfähig und hat Zahavi zugesichert, den Bayern sofort ein Angebot für Lewandowski zu unterbreiten, sollten diese Gesprächsbereitschaft signalisieren. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Dies wiederum dürfte in erster Linie davon abhängen, ob Kahn und Salihamidzic bis zum 31. August einen geeigneten Nachfolger für ihren Torgaranten (49 Treffer in 45 Spielen in dieser Saison) finden. Klar ist derzeit nur: Haaland wird es nicht. Es könnte ein langer Transfer-Sommer werden.