Nach zweieinhalb Jahren mit Erling Haaland bricht bei Borussia Dortmund ab der kommenden Saison eine neue Ära an – ohne den Norweger. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
So stellt Rose den neuen BVB auf
Bange werden sollten dem BVB dennoch nicht. Denn er hat sich mit den beiden Abwehrspielern Niklas Süle und Nico Schlotterbeck sowie Stürmer Karim Adeyemi bereits jetzt für die Zeit nach Haaland schlagkräftig verstärkt.
Dazu sind weitere Neuzugänge im Gespräch, so dass sich das Gesicht der Dortmunder Elf für die kommende Spielzeit stark verändern dürfte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
SPORT1 erklärt, was sich aus den Neuzugängen an neuen Möglichkeiten für Trainer Marco Rose ergeben könnte.
Der Coach des BVB war schon in der zu Ende gehenden Saison sehr flexibel, was seine taktischen Ideen betraf. Zum Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt ließ er ein 4-3-3 spielen, später probierte er es auch häufiger mit einer Dreierkette in der Abwehr und mit verschiedenen Formationen in der Offensive.
Zuletzt beim 3:1-Erfolg in Fürth spielte der BVB – wie schon häufig zuvor - mit einem 3-4-2-1. Julian Brandt und Marco Reus agierten hinter Stoßstürmer Haaland. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Einmal, in der Hinrunde beim 2:0 gegen den 1. FC Köln, nahm Rose eine kleine Änderung an diesem System vor und ließ mit zwei Stürmern – Reus und Thorgan Hazard – vor Brandt spielen.
BVB: Adeyemi und Malen als Tempo-Duo
Diese Formation könnte es in der kommenden Saison beim BVB häufiger zu sehen geben. Denn mit Neuzugang Adeyemi und Donyell Malen haben die Dortmunder dann ein ideales Paar, das die gegnerischen Abwehrreihen mit ihrer Schnelligkeit und Dribbelstärke schwindelig spielen kann.
Für Malen könnte auch Youssoufa Moukoko den Part neben Adeyemi übernehmen, wenn denn der Youngster, der zuletzt wenig Einsätze bekam, in der kommenden Saison noch beim BVB spielt und sich bei den Profis durchsetzen kann.
Dahinter würde wahlweise Kapitän Reus oder auch Giovanni Reyna wirbeln. Beim US-Amerikaner hoffen sie beim BVB, dass er in der kommenden Saison endlich einmal beschwerdefrei durchspielen und dann auch über einen längeren Zeitraum seine Stärke unter Beweis stellen kann. Klubintern wird das Offensiv-Talent schon als künftiger Reus-Nachfolger gesehen.
Auf der defensiven Außenbahn hätte eigentlich Raphael Guerreiro auf der linken Seite seinen Platz sicher. Allerdings ist er einer der Verkaufskandidaten beim BVB. Finden die Dortmunder einen Abnehmer für den zuletzt schwankenden Portugiesen, wäre Gladbachs Ramy Bensebaini ein heißer Kandidat als Ersatz.
Wer spielt neben Bellingham?
In der Mitte wäre Jude Bellingham mehr oder weniger gesetzt. An seiner Seite hätte Rose die Wahl zwischen Emre Can und Mahmoud Dahoud. Auf der rechten Seite wäre in dieser Formation Thomas Meunier vorgesehen. Eine Alternative wäre der bis dahin wohl auch wieder genesene Mateu Morey.
In der Abwehr dürfte es die größten Veränderungen im Vergleich zur aktuellen Saison geben. In einer Dreierkette wären die beiden Neuzugänge Süle und Schlotterbeck so gut wie gesetzt. Den Raum zwischen dem Duo würde dann wohl erst einmal Mats Hummels einnehmen.
Je nach Spielsituation würden die Außenspieler aus dem Mittelfeld nach hinten rücken und die Dreier- zu einer Fünferkette werden lassen.
Manuel Akanji, Hummels aktueller Partner in der Innenverteidigung, wird in der kommenden Saison aller Voraussicht nach nicht mehr das BVB-Trikot tragen. Der Schweizer soll noch in diesem Sommer verkauft werden, damit sich die Dortmunder den noch nötigen Mittelstürmer leisten können. Akanji soll bei einem Wechsel nach England rund 30 Millionen Euro einbringen.
Das könnte zu einer anderen möglichen Aufstellung des BVB führen.
Die BVB-Taktik mit einer Spitze
Weil definitiv noch ein Brecher à la Haaland für den Strafraum geholt werden soll, kann Rose wieder nur mit einem nominellen Stürmer spielen. Hier bietet sich ein 4-2-3-1 an.
Ajax-Star Sébastien Haller und Reims-Talent Hugo Ekitike sind momentan die heißesten Kandidaten. Sie würden beide zwischen 30 und 35 Mio. Euro kosten. Zudem auf der Liste: der Tscheche Adam Hlozek. Er ist zwar mit seinen 19 Jahren noch sehr jung, ist aber im Gegensatz zu anderen gehandelten Stürmern, wie Haller oder Ekitike. Mehr als 20 Millionen wird der Prag-Profi nicht kosten.
Zumindest nachgedacht wird über eine Rückkehr von Luka Jovic in die Bundesliga. Der Real-Star wäre als Mittelstürmer in dem System genauso geeignet wie ein Moukoko, der seine Krise hinter sich gelassen hat.
Für die offensive Dreierkette dahinter bieten sich die pfeilschnellen Malen und Adeyemi sowie Reus an, der mit seiner Übersicht das Angriffsspiel des BVB lenken und leiten kann.
Als Alternativen auf diesen Positionen stehen Thorgan Hazard, Reyna sowie Brandt und Marius Wolf bereit.
Verstärkt Özcan den Kampf im defensiven Mittelfeld?
Die Doppelsechs bilden im Normalfall Dahoud und Bellingham. Es sei denn, die Dortmunder werden auch im defensiven Mittelfeld noch mal aktiv.
Nach SPORT1-Infos hat der BVB ein Auge auf Salih Özcan geworfen, auch der Express berichtete darüber. In der Form, in der sich der Kölner momentan befindet, wäre er wohl auch ein Kandidat für die Startelf beim BVB. Die Dortmunder, die Thomas Delaney abgegeben haben und Axel Witsel abgeben werden, suchen dringend einen robusten und zweikampfstarken Sechser.
In der Abwehr dürfte es für Routinier Hummels in einer Viererkette eng werden. Zumindest hätte der Weltmeister von 2014 in Schlotterbeck und Süle starke Konkurrenz in der Innenverteidigung.
Auf der linken Seite würde Guerreiro mit der großen Nachwuchs-Hoffnung Tom Rothe konkurrieren - oder im Falle des Falles mit Bensebaini. Auf der rechten Seite bahnt sich bei Meunier, Can und Morey ebenfalls ein Dreikampf an.
Noch sind diese Szenarien Zukunftsmusik. Es ist aber davon auszugehen, dass sich auch Rose schon jetzt genaueste Gedanken darüber macht, wie er seine Mannschaft in der kommenden Saison taktisch aufstellen will.