Hertha BSC hat im Tabellenkeller ein deutliches Lebenszeichen gesendet und einen direkten Abstiegsplatz in der Fußball-Bundesliga vorerst verlassen. Die Berliner siegten eine Woche nach dem Derby-Debakel im Kellerduell beim FC Augsburg mit 1:0 (0:0) und sprangen vorerst auf Tabellenrang 15. Die Augsburger verpassten hingegen einen großen Schritt zum Klassenerhalt und liegen nur noch vier Zähler vor dem Relegationsplatz.
Sieg in Augsburg: Hertha sendet Lebenszeichen
Suat Serdar (49.) erzielte vor 28.533 Zuschauern den entscheidenden Treffer für die Berliner, die erst den zweiten Sieg in den vergangenen neun Spielen feierten. Für die Mannschaft von Trainer Felix Magath war es zudem ein gelungener Auftakt in die "Wochen der Wahrheit", in denen als nächstes die direkten Konkurrenten VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld warten. Der FCA muss sich nach der zweiten Pleite in Folge wieder näher mit dem Abstiegskampf beschäftigen.
Nach der 1:4-Pleite gegen Union und anschließender Trikot-Demütigung durch die Ultras hatten die Berliner am Mittwoch einen Teamabend veranstaltet und die Stimmung in der Mannschaft aufgebessert. "Die Stimmungslage ist wieder so, dass wir angriffslustig nach Augsburg fahren und zeigen wollen, dass wir es besser können", hatte Magath gesagt, der Stürmer Ishak Belfodil kurzfristig aus dem Kader strich und sein Team im Vergleich zum Derby auf gleich fünf Positionen veränderte. So stand Routinier Prince Boateng in der Anfangsformation der Alten Dame.
Doch die Herthaner begannen verunsichert, der FCA riss das Spielgeschehen sofort an sich. Alfred Finnbogason, der erstmals seit Anfang November wieder in der Startelf stand, hatte nach einer Flanke von Arne Maier die erste gute Möglichkeit (11.). Es dauerte bis zur 20. Minute, ehe Peter Pekarik mit einem harmlosen Abschluss die Berliner offensiv erstmals anmeldete.
Und die Gäste wurden in der Folge ein wenig aktiver, setzten sich immer mal wieder in der Augsburger Hälfte fest. Das Spiel wurde offener, Gregoritsch setzte einen starken Freistoß aus 25 Metern nur etwas zu hoch an (35.).
Die Berliner kamen allerdings wie ausgewechselt aus der Halbzeitpause, erhöhten den Druck und belohnten sich sofort: Marco Richter bediente Serdar, der aus kurzer Distanz zu Führung einschob (49.). Die Gäste blieben das aktivere Team, Richter verzog aus rund 15 Metern (55.).
Die Partie blieb offen, der FCA rannte in der Folge an. Hertha verteidigte leidenschaftlich und warf sich in jeden Zweikampf. Gregoritschs harmloser Freistoß (66.) läutete die Schlussoffensive der Hausherren ein, doch die Hertha blieb auch ohne den ausgewechselten Boateng (69.), den Magath als „einzigen Führungsspieler“ bezeichnet hatte, gefährlich. Dieser coachte die Gäste nach seiner Auswechslung von der Seitenlinie.