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FC Bayern: Wer schuld am Wechsel-Wirbel um Coman ist

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FC Bayern: Wer schuld am Wechsel-Wirbel um Coman ist

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Das führte zum Wechsel-Fehler

Riesenwirbel um den FC Bayern! Beim SC Freiburg verpatzt das Team von Trainer Nagelsmann einen Wechsel, Coman steht als zwölfter Mann auf dem Platz.
Wolfsburg-Trainer Mark van Bommel ist nicht der erste Trainer, dem ein Wechselfehler unterläuft. Es gibt viele prominente "Vorbilder".
Raphael Weber, Kerry Hau
Riesenwirbel um den FC Bayern! Beim SC Freiburg verpatzt das Team von Trainer Nagelsmann einen Wechsel, Coman steht als zwölfter Mann auf dem Platz.

Was war da denn los?

Der FC Bayern hat bei seinem Sieg in Freiburg mit einem verpatzten Wechsel für komplette Konfusion gesorgt - inklusive minutenlanger Unterbrechung! (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)

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Nach einem Doppelwechsel in der 86. Minute spielte der Rekordmeister mit zwölf Mann weiter - laut Sky dauerte es dann 17 Sekunden, bis der Fehler auffiel. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Coman als zwölfter Bayern-Spieler auf dem Feld

Freiburg beschwerte sich lautstark, Trainer Christian Streich rief in Richtung Schiedsrichter Christian Dingert: „Pfeif ab, was für eine Scheiße hier!“

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Kingsley Coman hätte eigentlich für Marcel Sabitzer den Platz verlassen sollen, stand aber noch auf dem Feld. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Bemerkt hatte den Fehler Freiburgs Nationalspieler Nico Schlotterbeck. (BERICHT: Wechsel-Wirrwar bei perfektem Goretzka-Comeback)

„Niki Süle steht an der Seitenlinie und kommt rein - und mir ist aufgefallen, dass keiner rausgeht“, berichtete der Verteidiger bei Sky: „Dann wird erstmal gespielt und ich habe dann nochmal durchgezählt und dem Schiri Bescheid gegeben. Wenn ich das nicht mache, glaube ich, sieht er es gar nicht.“

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Es folgten minutenlange Diskussionen beider Teams mit dem Schiedsrichterteam um Dingert, bevor es mit Schiedsrichterball weiterging.

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Am Ende mussten satte acht Minuten nachgespielt werden, Bayern gewann mit 4:1. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

So kam es zum Wechsel-Fehler der Bayern

Nach der Partie verrieten Bayern-Trainer Nagelsmann bei SPORT1, wie es zu dem folgenschweren Fehler kommen konnte.

Demnach wurde bei der Auswechslung von Coman die Nummer 29 auf der Tafel angezeigt - diese trug der Franzose aber nur bis zum Sommer 2021. Seitdem trägt er die 11.

Coman wusste somit erst einmal nicht, dass er eigentlich den Platz hätte verlassen müssen. Das bestätigte auch Schiri Dingert im Gespräch mit SPORT1.

„Der Spieler Coman mit der Nummer 11 hat sich nicht angesprochen gefühlt in dem Moment. In Abklärung zwischen Bayern und dem Vierten Offiziellen wurde das dann versäumt, dass der Spieler Coman das Feld verlassen hat“, erklärte der Referee.

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Wie Dingert SPORT1 zudem bestätigte, ging der Fehler von Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger aus. Sie hatte dem 4. Offiziellen Arno Blos die falsche Nummer von Coman genannt und somit die Konfusion ausgelöst.

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Der Flügelstürmer war von Nagelsmann in der 86. Minute gemeinsam mit Corentin Tolisso ausgewechselt worden. Dafür kamen Sabitzer und Niklas Süle.

Es waren Bayerns Wechsel Nummer vier und fünf im Spiel. Zuvor waren Tolisso und Jamal Musiala (beide 62.) und Serge Gnabry (72.) neu in die Partie gekommen.

Nachspiel für den FC Bayern?

Ob der Wechselfehler der Bayern ein Nachspiel hat? Muss Bayern um seine drei Punkte bangen? Das ist noch nicht abschließend geklärt.

Laut Paragraf 17 Absatz 4 der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) könnte der Fehler Folgen für die Wertung der Partie haben.

„War in einem Spiel ein Spieler nicht spiel- oder einsatzberechtigt, so ist das Spiel für die Mannschaft, die diesen Spieler schuldhaft eingesetzt hatte, mit 0:2 verloren und für den Gegner mit 2:0 gewonnen zu werten, es sei denn, das Spiel war nach dem Einsatz des nicht spiel- oder einsatzberechtigten Spielers noch nicht durch den Schiedsrichter fortgesetzt“, heißt es dort.

Allerdings steht im Regelwerkt des DFB auch: „Wenn ein Teamoffizieller, ein Auswechselspieler, ein ausgewechselter oder des Feldes verwiesener Spieler oder eine Drittperson das Spielfeld betritt“, müsse der Schiedsrichter das Spiel nur unterbrechen, wenn diese Person ins Spiel eingreift. Zudem müsse der Referee „die Person vom Spielfeld weisen, nachdem das Spiel unterbrochen wurde“ und entsprechende Disziplinarmaßnahmen ergreifen.

Insofern könnte Bayern mit einem blauen Auge davonkommen.

Freiburg hat nun bis Montag (zwei Tage nach dem Spiel) Zeit, um Protest einzulegen. Nach SPORT1-Informationen geht man beim FC Bayern allerdings nicht davon aus, dass es dazu kommen wird.

Sportvorstand Jochen Saier erklärte direkt nach dem Spiel, er könne die Konsequenzen „noch nicht beurteilen. Der Schiedsrichter hat das lange für sich bewertet und dann weiterspielen lassen.“

Dennoch behielt sich der SCF-Funktionär weitere Schritte vor: „Wir müssen jetzt alle erst einmal ein bisschen runterkochen, weil es auch auf den Bänken sehr emotional war - und dann mal darüber nachdenken.“

Der Freiburger stand nach der Partie zusammen mit den Bayern-Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic lange zusammen und diskutierte.

Hamann schimpft: „Bayern selbst schuld“

Bei der Schuldfrage nahm Sky-Experte Lothar Matthäus auch das Schiedsrichtergespann mit in die Pflicht.

„Wenn ein Spieler zu lange auf dem Platz war, stellt sich natürlich die Frage: Wer ist schuld? Der Vierte Offizielle? Oder die Bayern? Das wird der DFB nun gut überprüfen müssen. Ich hoffe da auf eine faire Entscheidung“, meinte der Rekordnationalspieler: „Auch das Schiedsrichtergespann muss in eine solche Entscheidung (den Wechsel der Bayern, Anm. d. Red.) eingebunden sein.“

Dietmar Hamann schimpfte dagegen vor allem über Ex-Klub Bayern.

„Ich habe wenig Verständnis dafür. Die Bayern sind selbst schuld. Sie haben einen Trainerstab von zehn oder 15 Leuten. Da muss einer sehen, dass da 12 Mann auf dem Platz sind“, sagte der frühere England-Legionär: „Du kannst nicht sagen, er hat die falsche Tafel hochgehalten und einen Fehler gemacht. Die Vereine sind selbst dafür verantwortlich, wie viele Spieler auf dem Platz stehen. Das haben die Bayern nicht gemacht und deswegen - wenn diese Regel angewandt wird - kann es gut sein, dass die Bayern die Punkte verlieren.“

Kurios: Hamann war bekanntlich einst selbst an einem folgenschweren Wechselfehler beteiligt.

Am 15. April 1995 wechselte der damalige Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni den Mittelfeldspieler gegen Eintracht Frankfurt ein. Weil Hamann Bayerns vierter Vertragsamateur auf dem Feld war (erlaubt waren drei), verlor der Rekordmeister das Spiel letztlich am Grünen Tisch mit 0:2.

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