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FC Bayern in der Krise: Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic gefordert

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FC Bayern in der Krise: Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic gefordert

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Jetzt sind Bayerns Bosse gefordert

Bayerns unerwartetes Champions-League-Aus hat auch die Diskussion um die vermeintliche Führungsschwäche der Klub-Bosse angeheizt. Vor Oliver Kahns Doppelpass-Auftritt legt SPORT1 den Finger in die Wunde.
Nach der Niederlage und dem Ausscheiden gegen den FC Villarreal spricht Julian Nagelsmann über den Austausch mit den Bayern-Bossen. Besonders aber über die Telefonate mit Oliver Kahn.
Bayerns unerwartetes Champions-League-Aus hat auch die Diskussion um die vermeintliche Führungsschwäche der Klub-Bosse angeheizt. Vor Oliver Kahns Doppelpass-Auftritt legt SPORT1 den Finger in die Wunde.

Auch Tage nach dem Champions-League-Schock gegen den FC Villarreal ist der FC Bayern noch längst nicht imstande, zur Tagesordnung überzugehen.

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Kein Wunder: Was sich über weite Strecken der Saison mit deftigen Pleiten gegen Gladbach (0:5), Bochum (2:4) schon punktuell angekündigt hatte, gipfelte beim Viertelfinal-Aus gegen den spanischen Underdog in ein bitteres Ausscheiden.

Würde man die aktuelle Saison mit einer Schulnote bewerten, stünde bestenfalls ein „ausreichend“ im Zeugnis - trotz der nahezu feststehenden Meisterschaft.

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Und während sich Trainer Julian Nagelsmann mit seiner angeschlagenen Mannschaft auf die undankbare Aufgabe bei Arminia Bielefeld (So., 15.30 Uhr im LIVETICKER) vorbereitet, steht vor allem die Führungsriege des Rekordmeisters gehörig unter Druck. (BERICHT: Die Wechselkandidaten des FC Bayern)

Hamann: „Größtes Problem ist die Führungsschwäche“

Mit Dietmar Hamann und Lothar Matthäus trauten sich schon zwei ehemalige Bayern-Stars einen Tag nach dem bitteren Champions-League-Aus aus der Deckung. (BERICHT: Effenberg rät Bayern-Stars zum Rücktritt)

„Das größte Problem ist die Führungsschwäche“, polterte Hamann bei Sky. „Das begann mit der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr, zuletzt ging es mit dem Wechselfehler weiter, als sie die Hauptverantwortung dem DFB in die Schuhe geschoben haben. Keiner übernimmt Verantwortung, und genauso spielen sie auch Fußball.“

Vor allem Vorstandschef Oliver Kahn, der am Sonntag zu Gast im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 sein wird, nahm der 48-Jährige ins Visier: „Die Selbstfindungsphase muss endlich abgeschlossen sein. Oliver Kahn muss sich zu gewissen Themen zu Wort melden und verbal Akzente setzen.“

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In der Tat übte sich der frühere „Titan“ in seiner bisherigen Tätigkeit als Bayern-Chef bislang in Zurückhaltung. Kahn, der Karl-Heinz Rummenigge im Januar 2020 abgelöst hatte, stellte sich bislang wesentlich seltener der Öffentlichkeit als sein Vorgänger und vermied zumeist pointierte Aussagen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Kahn verteidigt Bayern-Mannschaft

Auch nach dem 1:1 gegen Villarreal blieb der frühere Weltklassetorwart auffallend ruhig und verteidigte das Team. „Mehr Einsatz und Wille, als die Mannschaft gezeigt hat, geht kaum“, sagte der 52-Jährige. „Ich denke, man kann der Mannschaft alles andere als einen Vorwurf machen, sie hat alles reingehauen.“

Kahn sagte, es gebe „wenige unangenehmere Mannschaften“ als den defensivstarken FC Villarreal - und bot damit seiner Mannschaft ein willkommenes Alibi. Dass der derzeitige Tabellensiebte in Spanien kein echter Maßstab für das Münchner Starensemble sein sollte, wurde mit keiner Silbe erwähnt.

Matthäus: Kahn muss Klartext reden

Daran störte sich auch Matthäus, der gegen seinen früheren Teamkollegen mächtig austeilte. „Oliver Kahn hat als Spieler Klartext geredet. Es wäre schön, wenn er dahin zurückkehren würde“, sagte der einstige Bayern-Kapitän in der Sport Bild. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Matthäus störte sich sehr an der Einordnung des Villarreal-Debakels: „Er kann nicht sagen, dass man mit der eigenen Leistung zufrieden ist und bei Villarreal die Taktik nicht gesehen hat … Wenn dies das Anspruchsdenken des FC Bayern ist, dann ist er in die falsche Richtung gerudert.“

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Für Kahn wird es künftig darum gehen, das Profil zu schärfen - und nicht nur das. Als zentraler Punkt, an dem neben Hasan Salihamidzic vor allem auch Kahn selbst gemessen wird, ist der Kader(um)bau für die kommenden Jahre.

Absolute Leistungsträger wie Thomas Müller, Robert Lewandowski oder Serge Gnabry müssen bestenfalls gehalten werden - oder zumindest so ersetzt werden, dass der Rekordmeister im Kampf mit den internationalen Schwergewichten wettbewerbsfähig bleibt.

Zu viele Flops auf Salihamidzic-Transferliste

Auch unter erschwerten Bedingungen (große finanzielle Einbußen durch Corona) muss es Kahns primäre Aufgabe sein, den Kader so aufzustellen, dass das berühmte Bayern-Gen bewahrt wird.

Immerhin: Dass der Austausch mit Nagelsmann funktioniert, stellte der Trainer am Freitag auf der Pressekonferenz vor dem Bielefeld-Spiel klar. „Mit Oli Kahn hatte ich gestern am freien Tag ein langes Gespräch, als ich bei meiner Mama auf der Terrasse gesessen habe“, berichtete der FCB-Coach auf SPORT1-Nachfrage.

Man habe über den Kader diskutiert, verriet der 34-Jährige: „Da habe ich meine Ideen angesprochen - was ich wie entscheiden würde und welchen Spieler ich vielleicht noch dazu holen würde. Er will auch ein Bild haben, wie der Trainer denkt. Deswegen war der Austausch da sehr gut.“

Ein permanenter Austausch findet vor allem aber mit Hasan Salihamidzic statt, der in Sachen Transfers und Vertragsverlängerungen Nagelsmanns Hauptansprechpartner ist. Der frühere Bayern-Profi sieht sich auch nach viereinhalb Jahren, in denen er als oberster Kaderplaner (zunächst als Sportdirektor) tätig ist, teilweise harter Kritik ausgesetzt.

Zwar gelangen dem 45-Jährigen durchaus einige Transfer-Coups (allen voran Alphonso Davies), doch stehen auf seiner Liste auch Flops wie Michael Cuisance, Bouna Sarr oder Fiete Arp - in der Summe deutlich zu viele. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Die Folgen: Verglichen mit dem Kader früherer Jahre hat die jetzige Auswahl eine deutliche Unwucht - die es nun auszugleichen gilt.

CL-Pleite als Chance für einen Neuanfang

Und da wäre noch Präsident Herbert Hainer, der sich zu Beginn seiner Amtszeit das Leben selbst schwer machte

Als Nachfolger von Uli Hoeneß waren die Fußstapfen für den früheren Adidas-Chef ohnehin groß - doch sein unglücklicher Auftritt auf der Jahreshauptversammlung machte ihm den Job nicht leichter.

Hainers Abkanzeln der letzten Wortmeldungen sorgten für großen Unmut in Teilen der Anhängerschaft, es folgten „Hainer-Raus“-Rufe, die teilweise bis heute nachhallen. Der 67-Jährigen steht noch im Schatten seines immer noch omnipräsenten Vorgängers - und es bleibt spannend zu beobachten, ob es ihm gelingen wird, herauszutreten.

Für das Führungstrio Kahn, Salihamidzic und Hainer wird es jetzt darauf ankommen, Profil zu zeigen und vor allem die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Dabei könnte das kapitale Ausscheiden in der Champions League auch die Chance für einen Neustart bieten. Schon in der Vergangenheit erfolgte nach schweren K.o.-Schlägen (Platz 4 2007, Zweiter in Bundesliga, Pokal und CL 2012) ein Gesundungsprozess, der die Bayern in den folgenden Jahren in neue Höhen hievte.

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