Union Berlin festigt seinen Status als Nummer eins in Berlin! (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Union demütigt Hertha im Stadtderby
Das Team von Trainer Urs Fischer demütigt den Stadtrivalen Hertha Berlin im Stadtderby im ausverkauften Berliner Olympiastadion vor 74.667 Zuschauern und feiert einen 4:1-Kantersieg. Mit dem „Derby-Triple“ unterstrich Union eindrucksvoll seine Vormachtstellung und schoss den Rivalen ein Stück näher Richtung Abstieg. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Die Eisernen halten ihren Traum vom erneuten Einzug in den Europapokal als Siebter weiter aufrecht, die von Felix Magath trainierte Hertha bleibt nach der zweiten Niederlage in Folge auf Platz 17. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Hertha-Keeper Lotka verhindert noch Schlimmeres
„Der Sieg ist verdient, in der Höhe vielleicht um ein Tor zu hoch“, sagte Union-Trainer Urs Fischer. Auch für Hertha-Coach Felix Magath waren die Eisernen die „klar bessere Mannschaft“, er gestand: „Also ich brauche in dieser Saison kein Derby mehr.“
„Es war einfach zu wenig, ganz klar“, sagte Hertha-Keeper Marcel Lotka: „Jetzt heißt es, die notwendigen Punkte zu holen. Hertha wird nicht absteigen.“ Doch für den Klassenerhalt dürfe so eine Leistung wie gegen Union „nicht nochmal passieren“, forderte der Deutsch-Pole.
Unions dritten Stadtderby-Sieg in dieser Saison nach dem Hinspiel (2:0) und dem Pokal-Achtelfinale (3:2) besorgten Genki Haraguchi (31.), Grischa Prömel (53.), Sheraldo Becker (74.) und Sven Michel (85.) mit ihren Toren. „Stadtmeister, Stadtmeister, Berlins Nummer eins!“, sangen die rund 12.000 Union-Fans schon vor dem Abpfiff.
Die Herthaner, die die zweite Niederlage im dritten Spiel unter Trainer Felix Magath kassierten, konnten durch ein Eigentor von Timo Baumgartl (49.) zwischenzeitlich zwar ausgleichen, waren aber über weite Strecken deutlich unterlegen. Der überragende Torhüter Marcel Lotka verhinderte vor allem in der ersten Halbzeit eine noch höhere Niederlage.
Das Olympiastadion war erstmals seit dem 19. Januar 2020, als Hertha mit 0:4 gegen Bayern München verlor, wieder komplett gefüllt. Darauf hatte sich auch Magath mächtig gefreut: „Endlich mal wieder volle Hütte, endlich mal wieder richtige Fußball-Atmosphäre.“
Magath setzt auf Youngster
Der Hertha-Trainer vertraute im Spiel des Jahres ausgerechnet einem Debütanten: U19-Spieler Julian Eitschberger sollte als Linksverteidiger „Energie und Vorwärtsdrang“ einbringen - doch dieser Magath-Plan ging nicht auf. Eitschberger, zur Halbzeit ausgewechselt, hatte große Probleme. Doch damit war er bei Hertha nicht allein.
Die Unioner erwischten den eindeutig besseren Start. Sie waren giftiger, laufstärker, passsicherer - und torgefährlicher. Becker (3.), Baumgartl (4.), Prömel (13.) und Taiwo Awoniyi (17.) besaßen schnell große Chancen zur Führung. Doch Hertha-Torhüter Lotka, der erneut den verletzten Alexander Schwolow vertrat, reagierte jeweils herausragend. Das Adrenalin schoss ihm aber etwas zu stark durch den Körper, nach einem Schubser gegen Prömel kassierte Lotka die Gelbe Karte.
Union-Taktik geht voll auf
Für Herthas Torjäger Stevan Jovetic war das Spiel nach nur 20 Minuten und acht Ballkontakten wegen einer Verletzung beendet. Weil sich der Mann aus Montenegro bei seiner Auswechslung für Ishak Belfodil zu viel Zeit ließ, holte er sich auch noch eine Verwarnung ab.
Hertha schien der Heimvorteil zu lähmen. Die Mannschaft wurde von den Gästen zunächst in der eigenen Hälfte eingeschnürt, Offensivaktionen gab es in der ersten Halbzeit bis auf den Volleyschuss von Myziane Maolida (38.) kaum. Einzig Lotka, der auch eine Doppelchance von Christopher Trimmel und Becker (29.) zunichte machte, erreichte Normalform. Beim Kopfball von Haraguchi nach einer Becker-Flanke war aber auch der Deutsch-Pole geschlagen.
Der Start in die zweite Hälfte war ereignisreich: Zuerst lenkte Baumgartl bei einem Klärungsversuch den Ball ins eigene Tor, und nur vier Minuten später sorgte Prömel nach einer Flanke von Niko Gießelmann für die erneute Union-Führung. Danach zogen sich die Gäste etwas zurück, um über die schnellen Becker und Awoniyi Konter zu fahren. Diese Taktik ging beim 3:1 durch Becker voll auf. Hertha hatte im Ballbesitz nur wenig Ideen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)