Die Pokalhelden des SC Freiburg haben im Kampf um ihre erstmalige Teilnahme an der Champions League einen Rückschlag erlitten.
„Handspiel-Irrsinn“ in Freiburg
Vier Tage nach dem ersten Finaleinzug im DFB-Pokal kamen die Freiburger am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga zwar nach einem Zwei-Tore-Rückstand zurück, schafften aber nur ein 3:3 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Vincenzo Grifo per Foulelfmeter (49.), Christian Günter (61.) und Philipp Lienhart (80.) trafen für die Freiburger, die mittlerweile seit 14 Punktspielen zu Hause nicht gegen Gladbach verloren haben.
Bensebaini-Elfmeter sorgt für Wirbel
Die Borussen konnten immerhin teilweise Wiedergutmachung für die Klatsche im Hinspiel (0:6) und die zurückliegende Derby-Niederlage gegen den 1. FC Köln (1:3) betreiben. Ramy Bensebaini per Handelfmeter (3.), Breel Embolo (13.) und Lars Stindl (90.+3) waren mit ihren Toren dafür verantwortlich.
Die 34.700 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion - inklusive Ex-Bundestrainer Joachim Löw - sahen bereits nach elf Sekunden die erste strittige Szene. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Als Folge eines Handspiels von Nicolas Höfler entschied Schiedsrichter Benjamin Brand nach Videostudium auf Strafstoß für die Gäste. Bensebaini ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen. Diese Entscheidung sorgte für Wirbel.
„Da wurde der Irrsinn der Handspiel-Regel sichtbar“, kochte Sky-Experte Dietmar Hamann in der Pause.
Selbst Gladbach-Trainer Adi Hütter zeigte sich nach Schlusspfiff erstaunt über den Pfiff. „Früher hätte man gesagt: ‚Da kann kein Mensch etwas dafür‘. Es ist eine ganz natürliche Bewegung, wie er versucht, den Ball abzuwehren. Wohin soll er die Hand hintun? Das ist schon sehr ärgerlich, wenn man in solch einer Situation einen Elfmeter gegen sich bekommt.“
Embolo trifft bei Gladbach
Zehn Minuten nach der Blitzführung wurden die um den Ausgleich bemühten Freiburger ausgekontert. Nach einem Ballverlust von Woo-Yeong Jeong setzte Jonas Hofmann geschickt Embolo ein.
Der Schweizer schüttelte den mit Borussia Dortmund in Verbindung gebrachten deutschen Nationalspieler Nico Schlotterbeck ab und überwand SC-Torwart Mark Flekken.
Die Gastgeber, die ohne Nils Petersen, Manuel Gulde, Yannik Keitel und Kevin Schade auskommen mussten, ließen sich den Schock der schnellen Gegentore nur kurz anmerken. Der Ex-Borusse Grifo hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß (15.). (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Freiburg mit Aufholjagd
In der Folge verteidigten die Gladbacher, bei denen Matthias Ginter, Laszlo Benes und Marvin Friedrich fehlten, geschickt die Führung. Torwart Yann Sommer musste kaum brenzlige Situationen überstehen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Streich in Lucas Höler und Noah Weißhaupt zwei neue Offensivkräfte.
Nur Sekunden später gab es erneut einen strittigen Strafstoß nach Videobeweis - diesmal für den SC nach Foul von Stefan Lainer an Höfler. Grifo verwandelte souverän.
Nach dem Treffer drängten die Freiburger auf den Ausgleich.
Das Tor von SC-Kapitän Günter aus der Distanz schien allerdings nicht unhaltbar. Lienhart sorgte nach einer Ecke für die Führung, es war bereits das 23. Standard-Tor der Freiburger in dieser Saison - doch dann traf Joker Stindl zum Ausgleich.