Tobias Raschl war 20 Jahre jung, als ihm Lucien Favre zu seinem Debüt in der Bundesliga verhalf. Bei einer 0:4-Niederlage des BVB gegen Hoffenheim kam der Mittelfeldspieler in der 65. Minute für Giovanni Reyna in die Partie.
Ex-BVB-Talent: Favre hatte einen Tick
Doch in der Folge kamen nicht mehr allzu viele Minuten in Schwarzgelb hinzu, im Winter wurde der heute 22 Jahre alte Raschl für 100.000 Euro an die SpVgg Greuther Fürth verkauft. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Als ich die ersten beiden Male im Kader stand, da war ich einfach nur glücklich. In allen Spielen danach habe ich mich schon geärgert, dass ich nicht reinkam“, berichtete Raschl nun rückblickend im Interview mit Spox und Goal.
Ex-BVB-Talent Raschl: Favre hatte einen Tick
„Natürlich habe ich mich mit der Mannschaft über die Siege gefreut, aber man muss auch an sich selbst denken. Es brachte mir nichts, in jedem Spiel auf der Bank zu sitzen und nichts beitragen zu können. Da habe ich mich abends oft sehr geärgert und mich mit meinem Bruder über WhatsApp ausgetauscht.“
Vom damaligen Trainer Favre hätte er sich eine andere Führung gewünscht.
„Es war witzig, dass er uns immer gesiezt hat. Das war irgendwie sein Tick. Er meinte dann: ‚Tobi, Sie müssen weitermachen, Sie müssen Gas geben, Sie sind auf einem guten Weg, ich mag, wie Sie spielen.‘ Er hat nie so richtig konkret den Nagel in die Wand gehauen und gesagt, ich brauche dies und jenes von dir“, erklärte Raschl.
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„Es war eher dieses Ruhige: ‚Alles ist gut, Sie brauchen noch Ihre Zeit.‘ Wenn er mich in den Kader berief, sagte er, ich hätte es verdient. Daher habe ich auch oft gehofft und darauf gewartet, dass ich zum Einsatz komme, zumal ich auch von den Spielern gutes Feedback zu meinen Trainingsleistungen bekam.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Favre klingelte nach Entlassung bei Raschl durch
Dennoch hat Raschl auch viel Lob für den ehemaligen BVB-Trainer übrig.
„Er war ein sehr spezieller Typ, aber im positiven Sinne. Er ist ein super Mensch. Bei ihm lief nichts hintenrum, weil er eine ehrliche Haut ist. Er ist auch keiner, der auf den Tisch haut und irgendjemanden zur Sau macht. Ich habe nicht viel bei ihm gespielt, aber wir hatten ein gutes Verhältnis.“
Im Dezember 2020 war dann Schluss für den Schweizer beim BVB - und Raschl erhielt einen Anruf. „Was ich schön fand: Als er gehen musste, rief er mich an, verabschiedete sich und wünschte mir alles Gute.“