Mit einem Kantersieg hat sich der VfL Wolfsburg Luft im Abstiegskampf verschafft.
Bielefeld-Drama in Wolfsburg
Nach drei Niederlagen in Folge schlugen die Niedersachsen Arminia Bielefeld mit 4:0 (2:0). Die Gäste hingegen verloren auswärts zum fünften Mal in Serie und stecken tief im Tabellenkeller. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
„Wir wollten ein Zeichen setzen, dass wir eine geile Truppe sind. Es war ein verdienter Sieg“, bilanzierte Ridle Baku nach dem Spiel bei Sky und fügte hinzu: „Diese Saison haben wir zu selten unser Potenzial abgerufen und in vielen Spielen viel verschenkt haben. Aber diese Phase ist jetzt vorbei. Wir wollen uns jetzt aus dem Abstiegskampf rausspielen und dann haben wir auch alles gegeben.“
In der elften Minute überwand Nmecha Bielefelds Torhüter Stefan Ortega aus kurzer Distanz. Per Kopfball war der VfL-Stürmer in der 38. Minute erneut erfolgreich.
Dementsprechend zufrieden war der Stürmer nach dem Match. „Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Wir haben viel gekämpft heute. Es war kein einfaches Spiel. Wir feiern jetzt vielleicht ein bisschen, aber wir sind noch nicht raus.“
Das 3:0 gelang Mittelfeldspieler Maximilian Arnold per Freistoß in der 48. Minute, fünf Minuten später war Ex-Nationalspieler Max Kruse vor 22.512 Zuschauern per Kopf zur Stelle. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Die schwer geschlagenen Ostwestfalen hatten allerdings schon in der 27. Minute eine Schrecksekunde zu bewältigen. Abwehrspieler Cedric Brunner prallte nach einem Zweikampf unglücklich mit dem Kopf auf den Boden und musste fünf Minuten später von Gurten fixiert und mit einer Trage vom Platz gebracht werden. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Brunner nach Horrorszene bei Bewusstsein
Mittlerweile konnte der Verein leichte Entwarnung geben. Per Twitter teilte man mit, dass es vorsichtige Entwarnung gebe, da erste Untersuchungen keine schweren Kopfverletzungen ergeben hätten. Dennoch soll er noch zur weiteren Untersuchung im Krankenhaus bleiben.
„Gott sei Dank geht es ihm gut“, zeigte sich Baku nach dem Spiel erleichtert. „Es sah nach einem sehr harten Aufprall auf. Ich hoffe, dass er schnell wieder auf die Beine kommt. Aber als Spieler auf dem Platz muss man weitermachen. So ist es leider.“
Arminia-Coach Frank Kramer konnte nach dem Spiel ebenfalls leichte Entwarnung geben. „Wir wissen, dass er wieder bei Bewusstsein ist.“ Da trete auch das Spiel gegen Wolfsburg in den Hintergrund. „Zunächst steht da mal, dass wir dem Cedric alles Gute wünschen. Aber wir haben heute trotzdem nicht das gezeigt, was wir zeigen wollten. Das ist enttäuschend. Aber das tritt heute auch in den Hintergrund. Mehr als ein Ohr ist immer beim Cedric.“
Die Mannschaft von Trainer Frank Kramer war mit einer guten Aktion in die Begegnung gestartet. Nach einer sehenswerten Kombination tauchte Robin Hack nach nicht einmal 120 Sekunden frei vor VfL-Torwart Koen Casteels auf, scheiterte jedoch am reaktionsschnellen Belgier. Doch danach übernahmen die Platzherren, nach Corona-Zwangspause wieder von Coach Florian Kohfeldt betreut, weitgehend das Kommando auf dem Platz.
Kohfeldt lässt die zweite Reihe ran
Spätestens nach dem vierten Wolfsburger Tor war die nun einseitige Partie entschieden. Um die Niederlage in Grenzen zu halten und Kräfte für die kommenden schweren Wochen zu sparen, schöpfte Arminia-Coach Kramer bereits nach 56 Minuten sein komplettes Wechselkontingent aus.
Florian Krüger plagte sich ab Mitte der zweiten Hälfte mit einem Krampf, konnte aber wegen des ausgeschöpften Wechselkontingents nicht ersetzt werden. Daher probierte es der deutsche Nachwuchsnationalspieler noch einige Minuten, konnte aber nur noch über das Feld spazieren. In der 78. Minute verließ er den Platz und die Gäste mussten das Match in Unterzahl beenden.
Die Begegnung plätscherte in der letzten halben Stunde nur noch dahin. Und auch Kohfeldt nutzte die klare Führung, um Akteuren aus der zweiten Reihe seines Kaders noch einige Einsatzminuten zu verschaffen.