Als sich Schiedsrichterassistent Christian Gittelmann wieder aufrappelte und den Bierbecher wegschleuderte, der ihn kurz zuvor in vollem Zustand und so hart am Hinterkopf getroffen hatte, war der Fall für viele schon klar.
Becher-Skandal: Schiri äußert sich
Die Partie zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach wird beim Stand von 0:2 in der 69. Minute abgebrochen - und die Bundesliga ist um einen Skandal reicher. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Hauptschiedsrichter Benjamin Cortus, der Gittelmann vom Platz geleitete, schilderte am späten Abend seine Sicht der Dinge: „Es wurde ein gefüllter Getränkebecher aus dem Zuschauerbereich geworfen auf den an der Seitenlinie zu dem Zeitpunkt alleinstehenden Schiedsrichterassistenten und hat diesen dann am Hinterkopf getroffen.“
Ein Treffer mit Wirkung - und Folgen, die auf der Hand lagen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Becherwurf-Skandal: Schiedsrichter klärt auf
Cortus fügte an, Gittelmann „war benommen, ist jetzt ins Krankenhaus gebracht worden, wird da entsprechend untersucht. Bei so einem Angriff, bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen, in dem Fall den Schiedsrichterassistenten, ist ein Spielabbruch einfach alternativlos.“
Wie es dem 39 Jahre alten Linienrichter aus Gauersheim (Rheinland-Pfalz) nun genau geht? (Die Reaktionen zum Becherwurf-Skandal)
„Wir haben ihm seine Sachen in die Tasche gepackt und er wurde von Sanitätern abgeholt, ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Mein anderer Assistent ist mit ihm mitgefahren und meldet sich dann bei mir, wenn er was weiß.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Immerhin signalisierte Gittelmann, seit 2019 FIFA-Schiedsrichter-Assistent, unmittelbar nach dem Treffer mit einem Daumen-hoch-Zeichen, dass es ihm halbwegs gut gehe.
Cortus schränkte jedoch ein: „Er hat nach dem Spiel natürlich auch in der Kabine gemeint: Erstmal ist man unter Adrenalin. Wenn das dann nachlässt, merkt man es erst richtig.“