Die Bundesliga hat sich am Samstag erneut für Frieden in der Ukraine stark gemacht. In den deutschen Stadien wurden wie schon am vergangenen Wochenende klare Zeichen gegen Russlands Angriffskrieg gesetzt.
Bundesliga zensiert? DFL reagiert
Unter anderem zeigte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ihr für gewöhnlich rotes Logo in den Farben der Ukraine - so auch beim Spiel des FC Bayern gegen Leverkusen. Bei den Zuschauern im russischen TV ist das aber offenbar nicht angekommen. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Wie die Bild-Zeitung berichtet, überdeckte der Rechte-Inhaber Match TV in Russland das blau-gelbe Logo mit dem sonst üblichen. Dies käme einem womöglich folgenschweren Verstoß gegen die Vorgaben der DFL gleich. Nach Informationen des SID will die DFL nach einer Auswertung der russischen Übertragung zeitnah eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen fällen.
Vor dem Spieltag hatte die Liga bereits mitgeteilt, dass man den Vertrag mit Match TV nur dann aufrecht erhalten wolle, wenn das eigene TV-Basissignal unzensiert veröffentlicht werde. Man wird „die Ausstrahlung der Bundesliga-Übertragungen diesbezüglich sorgfältig überprüfen“, hieß es in einer Mitteilung. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Anti-Kriegs-Nachrichten kommen in Russland wohl nicht an
Gleichzeitig hatte die DFL bereits angekündigt, sämtliche Einnahmen, die in der laufenden Saison noch durch den Vertrag mit dem russischen Medien-Unternehmen einlaufen sollten, für humanitäre Hilfe in der Ukraine bereitstellen zu wollen. Es geht um eine Million Euro.
Zahlreiche Stars aus der Bundesliga, wie Robert Lewandowski oder Mats Hummels rufen auf der Twitter-Seite der Liga ebenfalls zu Spenden für die Menschen in der Ukraine auf.
Wird der Vertrag mit Match TV nun gekündigt, will die DFL das Geld trotzdem spenden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Bisher habe man auf eine Trennung verzichtet, damit die „Antikriegs-Aufrufe und Friedensappelle aus den deutschen Stadien auch weiter die russische Bevölkerung erreichen“. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Wie erfolgreich dieses Vorhaben war, ist nicht klar. Viele Anti-Kriegs-Nachrichten kamen bei russischen Zuschauern womöglich nicht an. Der FC St. Pauli soll es mit Botschaften in russischer Sprache auf seinen Banden aber zumindest teilweise ins russische TV geschafft haben.