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FC Bayern: Abteilung Abwesend! Der Kahn-Report - warum Lewandowski entscheidend wird

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FC Bayern: Abteilung Abwesend! Der Kahn-Report - warum Lewandowski entscheidend wird

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Woran Kahn jetzt gemessen wird

In seinem ersten Jahr als alleiniger Vorstandschef des FC Bayern hinterlässt Oliver Kahn einen reservierten Eindruck – nicht nur in der Öffentlichkeit.
Die Verhandlungen zwischen Robert Lewandowski und dem FC Bayern über eine Vertragsverlängerung sind bisher ausgeblieben. Anhand dessen muss sich auch Oliver Kahn messen lassen.
Kerry Hau
In seinem ersten Jahr als alleiniger Vorstandschef des FC Bayern hinterlässt Oliver Kahn einen reservierten Eindruck – nicht nur in der Öffentlichkeit.

Es brauchte einen provokanten Seitenhieb seines früheren Mitspielers Lothar Matthäus, um ihn aus der Reserve zu locken. (BERICHT: Bayerns Abwehrsorgen vergrößern sich)

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„Lothar hat nach seiner Spieler- und Trainer-Karriere noch nie einen Verein geführt. Leider interpretiert er seine Rolle als guter Fußballexperte zuletzt immer mehr als Schlagzeilenlieferant“, sagte Oliver Kahn der tz am Mittwoch. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Zuvor hatte Matthäus dem CEO des FC Bayern sowie der sportlichen Leitung um Hasan Salihamidzic in der Sport Bild Respektlosigkeit im Zuge der noch nicht begonnenen Vertragsverhandlungen mit Superstar Robert Lewandowski unterstellt.

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„Wenn man bis jetzt nicht mit Lewandowskis Seite Kontakt aufgenommen hat, finde ich das respektlos. Das wäre unter Uli Hoeneß oder Kalle Rummenigge undenkbar gewesen“, kritisierte der Weltfußballer von 1990. (BERICHT: Davies‘ großes Ziel)

Kahn kontert: „Lothar wäre gut beraten, nicht über Themen zu sprechen, für die ihm jede Innensicht fehlt!“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Bayern-CEO Kahn: Auffällig unauffällig

Aussagen, die innerhalb und auch im Umfeld der Führungsriege des Rekordmeisters mit Wohlwollen aufgenommen wurden. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Denn Kahn war in seiner bisherigen Amtszeit als Rummenigge-Erbe eher für „Abteilung abwesend“ als für „Abteilung Attacke“ bekannt – was nach SPORT1-Informationen über die vergangenen Monate hinweg nicht nur von einigen Experten wie Matthäus oder Pressevertretern mit einer gewissen Skepsis beäugt wurde.

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So soll Kahn auch intern überwiegend einen reservierten, wenig nahbaren Eindruck hinterlassen haben. Gerade in der Phase, in der Trainer Julian Nagelsmann wegen des Corona-Ärgers um einige ungeimpfte Spieler und der Katar-Kritik bei der turbulenten Jahreshauptversammlung zu einer Art Außenminister des Klubs avancierte, war der 52-Jährige auffällig unauffällig.

Ein ähnliches Bild soll auch im Rahmen von Vertragsverlängerungen wichtiger Spieler wie Joshua Kimmich, Leon Goretzka oder Kingsley Coman entstanden sein.

Mehrere Insider haben SPORT1 bestätigt, dass Kahn die Gespräche fast ausschließlich dem Sportvorstand Hasan Salihamidzic und dem Technischen Direktor Marco Neppe überlassen haben soll. Eine Quelle behauptet sogar, Kahn habe sich bei einem Vertragsgespräch nur zehn Minuten blicken lassen.

Weniger „Mia san mia“?

Klar ist auch: Für einen Vorstandschef haben administrative und wirtschaftliche Aufgaben eine höhere Priorität als sportliche Angelegenheiten.

Doch die frühere Führungsriege um Rummenigge und Hoeneß hat es stets ausgezeichnet, eine familiäre Atmosphäre im Klub zu schaffen und auch die Nähe zur Mannschaft zu suchen – insbesondere zu den wichtigsten Eckpfeilern der Gegenwart und Zukunft. „Mia san mia“ eben.

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Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der studierte Betriebswirtschaftler noch nicht einmal ein volles Jahr in seiner Position als alleiniger CEO ist.

„Er ist im Grunde ein Berufseinsteiger, der lieber über Ruhe und Sachlichkeit kommt“, sagt ein FCB-Kenner zu SPORT1. „Man muss ihm jetzt auch die Zeit geben, sich ein dickeres Fell anzueignen und kommunikativer zu sein als bisher.“

Die Causa Lewandowski bietet Kahn die Möglichkeit dazu, sein Profil zu schärfen. Dass er den Klub in der Art von Hoeneß oder Rummenigge bis aufs Blut verteidigt, erwartet oder verlangt auch intern niemand von ihm. Mit seiner forschen Ansage Richtung Matthäus hat er – zumindest nach außen – einen ersten Grundstein gelegt. Und nach innen?

Richtungsweisende Wochen für Kahn

SPORT1 weiß: Er will den zeitnah beginnenden Vertragspoker mit Lewandowski-Berater Pini Zahavi zur Chefsache machen, die Kaderplaner Salihamidzic und Neppe mehr unterstützen als bisher.

Taut der Titan jetzt auf? Kahn ist bewusst, dass vor allem er daran gemessen wird, den wichtigsten Torjäger zu halten – oder aber im Falle eines Lewandowski-Abgangs einen gleichwertigen Nachfolger zu präsentieren, was sich aufgrund fehlender beziehungsweise zu teurer Alternativen jedoch schwierig gestalten dürfte.

Die ebenso offenen Vertragsverlängerungen mit Manuel Neuer und Thomas Müller, die wie Lewandowski auch „nur“ noch bis 2023 an den Klub gebunden sind, gilt es in naher Zukunft ebenfalls in eine positive Richtung zu lenken.

Sonst drohen die nächsten Probleme – Kritik von früheren Mitspielern beziehungsweise sogenannten „Schlagzeilenlieferanten“ inklusive.

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