Es dauerte 70 Minuten im Duell gegen den VfL Bochum, bis Tuta seinen ersten Zweikampf verloren hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Abwehrspieler von Eintracht Frankfurt alle seine elf Boden- und Luftduelle für sich entschieden.
Eintracht-Juwel wird immer teurer
Am Ende standen zwar nicht 100 Prozent gewonnener Zweikämpfe auf der Liste, doch 86 Prozent sprechen ebenfalls für eine überragende Leistung. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Glasner und Krösche loben Tuta: „Sehr gute Entwicklung genommen“
„Unsere Dreierkette macht gerade einen sehr guten, stabilen Eindruck“, lobte Trainer Oliver Glasner nach dem hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen Bochum auch die Mitspieler Martin Hinteregger und Evan N‘Dicka. Doch der Fokus lag auf Tuta.
Er habe es mit kleinen, wendigen und blitzschnellen Spielern zu tun gehabt. Glasner hob dabei zwei Aktionen hervor: „Tuta hat Christopher Antwi-Adjej weggeblockt. Das waren schwierige Situationen.“ Statt einer gefährlichen Flanke gab es jeweils nur Eckball.
Der 22-Jährige hat auch diese Herausforderungen bravourös gemeistert, bereits in der Europa League bei Real Betis überzeugte er. Sportvorstand Markus Krösche stellte auf SPORT1-Nachfrage zufrieden fest: „Er hat eine sehr gute Entwicklung genommen.
Nach Abraham-Abgang kam Tuta
Die Eintracht hatte für 70 Prozent der Transferrechte im Januar 2019 rund 1,8 Millionen Euro an Sao Paulo überwiesen. Im ersten Halbjahr trainierte Tuta nur mit und wurde im Anschluss daran nach Belgien verliehen. Dort reifte der Innenverteidiger in Kortrijk zum Stammspieler und kehrte mit viel Selbstvertrauen im Gepäck zurück.
Als der damalige Kapitän David Abraham die Eintracht dann im Januar 2021 in Richtung argentinische Heimat verließ, war die Zeit von Tuta gekommen. Inzwischen hat Tuta 45 Pflichtspiele absolviert, in dieser Saison durfte er schon dreimal über einen Treffer jubeln. Für die Eintracht ergibt sich daraus ein Dilemma. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Das ist das Eintracht-Dilemma
Einerseits freut sich der Klub über die prächtigen Fortschritte von Tuta. Jede gute Leistung macht ihn teurer für interessierte Vereine, er steigert seinen Marktwert peu à peu und verhilft dem Team so zu wichtigen Siegen in Bundesliga und Europa League.
Auffällig dabei ist sein technisches Vermögen, auch enge Situationen spielerisch elegant zu lösen. Tuta antizipiert stark, verteidigt mutig nach vorne und kaschiert so seine Tempodefizite.
Anderseits aber wird er für die Eintracht so auch immer teurer. Tutas Vertrag läuft 2023 aus und sein Gehalt liegt SPORT1-Informationen zufolge im unteren Drittel des Kaders.
Die Frankfurter haben den Zeitpunkt zur Verlängerung verpasst, als der Verteidiger im Herbst noch zwischen Bank, Tribüne und Platz pendelte. Die Ansprüche steigen mit jedem guten Auftritt.
Krösche bleibt entspannt
Noch bleibt Krösche allerdings entspannt: „Wir befinden uns in einem guten Austausch mit Tuta und seinem Berater. Ich bin mir sicher, dass wir eine Lösung hinbekommen.“ Diese könnte, sollten sich Klub und Spieler nicht einigen, aber auch Verkauf lauten.
Die Hessen müssen im Sommer Transferüberschüsse erwirtschaften. Somit könnte Tuta einer der Profis werden, die etwas Geld in die corona-geleerten Kassen füllt. Doch oberste Priorität hat natürlich eine weitere Zusammenarbeit mit dem Abwehrmann, der die Abraham-Lücke eindrucksvoll geschlossen hat.